Unternehmen

Wirtschaftsverbände sind gegen das geplante Lieferketten-Gesetz

Die großen Wirtschaftsverbände in Deutschland lehnen Überlegungen in der Bundesregierung für ein Lieferketten-Gesetz ab.
13.07.2020 13:29
Aktualisiert: 13.07.2020 13:29
Lesezeit: 1 min
Wirtschaftsverbände sind gegen das geplante Lieferketten-Gesetz
15.06.2020, Hamburg: Der Containerfrachter „Neuenfelde“ wird am Terminal Altenwerder entladen. (Foto: dpa) Foto: Axel Heimken

Die großen Wirtschaftsverbände in Deutschland lehnen Überlegungen in der Bundesregierung für ein Lieferkettengesetz ab, das bestimmte Sozial- und Umweltstandards vorschreiben würde. "Der Einführung eines nationalen deutschen Sorgfaltspflichtengesetzes erteilen wir eine Absage", erklärten die Spitzenverbände von Arbeitgebern, Industrie und Handel - BDA, BDI, DIHK und HDE - am Montag. "Es müssen nationale Sonderwege mit nationalen Belastungen vermieden werden, um die ohnehin schwierige Wirtschaftserholung nicht noch mehr zu verzögern." Die Verbände richteten sich damit gegen Pläne von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Sie wollen Unternehmen für die Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards entlang ihrer Lieferketten im In- und Ausland stärker in die Pflicht nehmen.

Heil und Müller wollen die Eckpunkte für ein entsprechendes Gesetz nach Angaben aus Regierungskreisen im August dem Kabinett vorlegen. Am Dienstag präsentieren sie die Ergebnisse einer zweiten Unternehmensbefragung zum Thema "Wirtschaft und Menschenrechte". Die vier Wirtschaftsverbände kritisierten, es seien aufgrund der Messmethoden "extrem verzerrende Ergebnisse" zu erwarten: Um als "Erfüller" der abgefragten 37 Kriterien zu gelten, habe ein Unternehmen jedes einzelne dieser Kriterien erfüllen müssen. Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD festgehalten, dass sie "national gesetzlich tätig" werden wollten, wenn eine Überprüfung des Nationalen Aktionsplans (NAP) Wirtschaft und Menschenrechte zu dem Ergebnis komme, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen nicht ausreiche.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das italienische Wunder: Geschaffen mit EU-Geld und Schattenwirtschaft
02.12.2025

Italien feiert eine Hochstufung seiner Bonität und spricht vom „neuen Wirtschaftswunder“. Doch unter der Oberfläche zeigen sich...

DWN
Finanzen
Finanzen Airbus-Aktie fällt nach A320-Software-Update
01.12.2025

Ein Pflicht-Update für die A320-Reihe schickt die Airbus-Aktie auf ein Zweimonatstief. Airlines reagieren hektisch, doch der Hersteller...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zum Wochenstart ab: Liquidationswelle bringt Kryptowährungen unter massiven Druck
01.12.2025

Der Bitcoin-Kurs startet tiefrot in den Dezember: Ein Wochenend-Schock hat den Markt binnen Stunden umgekrempelt. Liquidationen rollen auf...

DWN
Politik
Politik Bürgergeldreform „Bullshit“: Arbeitsministerin Bas muss bei Jusos einstecken - wackelt die neue Grundsicherung?
01.12.2025

Die Bürgergeldreform steht bevor, der erste Teil der neuen Grundsicherung soll noch im Dezember durch das Bundeskabinett von Kanzler Merz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Industrie: Materialmangel trifft Autoindustrie am härtesten – Ursache wohl in China
01.12.2025

Materialmangel trifft die deutsche Industrie unerwartet hart und legt Schwachstellen in globalen Lieferketten offen. Besonders Halbleiter...

DWN
Politik
Politik NATO-Krise: Ex-Spitzenoffizier fordert im DWN-Interview totale Umstellung von Gesellschaft und Wirtschaft
01.12.2025

Ein früherer NATO-Spitzenoffizier warnt in einem exklusiven Interview, dass Europa nur wenige Jahre hat, um sich auf einen möglichen...

DWN
Finanzen
Finanzen Hugo Boss-Aktie: Machtkampf mit Großaktionär Frasers?
01.12.2025

Beim Modekonzern Hugo Boss knirscht es im Machtgefüge: Der wichtigste Investor zieht dem Aufsichtsratschef die Unterstützung weg,...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Wird 2026 alles steigen? Prognose für Aktien, Bitcoin-Kurs und Goldpreis
01.12.2025

Der November brachte an den US-Börsen einen synchronen Aufschwung über sämtliche Anlageklassen hinweg. Jetzt legen die größten Häuser...