Politik

Brand in Kathedrale von Nantes: Tatverdächtiger Flüchtling ist unschuldig

Ein 39-jähriger Flüchtling aus Ruanda, dem vorgeworfen wurde, das Feuer in der Kathedrale von Nantes gelegt zu haben, ist wieder auf freiem Fuß. Eine Verbindung zwischen dem Feuer und dem Brand gebe es nicht, teilte die Staatsanwaltschaft von Nantes mit.
22.07.2020 18:05
Aktualisiert: 22.07.2020 18:05
Lesezeit: 1 min
Brand in Kathedrale von Nantes: Tatverdächtiger Flüchtling ist unschuldig
18.07.2020, Frankreich, Nantes: Feuerwehrleute inspizieren die Brandstelle in der gotischen Kathedrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul. (Foto: dpa) Foto: Uncredited

Ein 39-jähriger Flüchtling aus Ruanda, der für die Diözese arbeitet, wurde im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen „Brandstiftung“ in der Kathedrale von Nantes festgenommen. Tagsüber am Samstag, dem 18. Juli 2020, hatte ihn Beamte in Polizeigewahrsam genommen. Am Tag des Feuers war er für die Schließung der Kathedrale verantwortlich.

Doch der Flüchtling war offenbar unschuldig. Er wurde am vergangenen späten Sonntagabend aus dem Polizeigewahrsam entlassen, wie mehrere französische Medien unter Berufung auf den Staatsanwalt von Nantes, Pierre Sennès, berichten. Es gebe keine weitere Strafverfolgung gegen den 39-Jährigen, teilte Sennès der Lokalzeitung „Presse Océan“ mit. Eine Verbindung zwischen dem Feuer und dem Brand gebe es nachweislich nicht.

Bei dem Feuer in der westfranzösischen Stadt am Samstag wurde unter anderem die Hauptorgel komplett zerstört, Fenster sowie weitere Einrichtung in der Kirche wurden von den Flammen beschädigt. Die Ermittler verfolgen derzeit die Theorie, dass der Brand mit Absicht gelegt wurde. Demnach gab es in der Kathedrale drei Brandherde. Bei ersten Untersuchungen waren keine Einbruchsspuren an dem Gebäude gefunden worden. Experten waren Medienberichten zufolge auch am Montag vor Ort, um Spuren zu sichern.

Die Kathedrale von Nantes aus dem 15. Jahrhundert ist den Aposteln Peter und Paul geweiht und gehört zur französischen Spätgotik. Bei einem verheerenden Feuer 1972 wurde der Dachstuhl der Kirche komplett zerstört. Die Hauptorgel blieb bei dem Brand damals fast unversehrt. 2015 hatte in Nantes zudem ein spektakuläres Feuer das Dach der Basilika Saint-Donatien zerstört.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps nächstes Vermächtnis: Eine weltweite Spikeflation mit Ansage
24.05.2025

Trumps Handelskriege, Machtspiele und Geldflüsse aus dem Nahen Osten treiben nicht nur die Inflation – sie könnten eine explosive...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ist die Energiewende am Ende? Wie die Pläne von Wirtschaftsministerin Reiche alles ändern könnten
24.05.2025

Neue Prioritäten im Wirtschaftsministerium unter Katherina Reiche – In der Energiepolitik ist ein radikaler Kurswechsel angekündigt:...

DWN
Politik
Politik EU-Milliarden für Digitalisierung: Diese Programme bringen Unternehmen nach vorn
24.05.2025

Europa zahlt – und Unternehmen, die jetzt nicht zugreifen, verspielen ihre digitale Zukunft. Mit 1,3 Milliarden Euro will die EU ihre...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zwang zur Kontoerstellung kostet Online-Shops Kunden - was erfolgreiche Unternehmen besser machen
24.05.2025

Eine Kontoerstellung vor dem Kauf schreckt Kunden ab und führt zu Kaufabbrüchen. Über 50 Prozent der Online-Shops verlieren so Umsatz....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Auto-Offensive scheitert an Deutschland – Misstrauen schlägt Billigpreis
24.05.2025

Trotz Hightech und Kampfpreisen bleiben Chinas Autobauer in Deutschland Ladenhüter. Händler fürchten Pleiten, Kunden trauen den Marken...

DWN
Panorama
Panorama Pandemievertrag: Wie die WHO besser auf Gesundheitskrisen reagieren will
24.05.2025

Der neue Pandemievertrag soll globale Gesundheitskrisen künftig besser eindämmen. Doch wie wirksam ist er wirklich – und was steht noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Handelschaos ist Europas Chance – wer jetzt schnell handelt, gewinnt
24.05.2025

Während Trump mit Strafzöllen die Welt verunsichert, bietet Europa plötzlich das, was vielen fehlt: Stabilität. Für clevere...

DWN
Politik
Politik Messerangriff in Hamburg: Mehrere Schwerverletzte am Hamburger Hauptbahnhof
23.05.2025

Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof werden mehrere Menschen schwer verletzt. Eine Frau wird festgenommen. Befand sie sich in...