Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat erste Ergebnisse von Corona-Forschungen an der einzigen Diensthundeschule der Bundeswehr als «sehr ermutigend» bezeichnet. Sie sei stolz auf die vierbeinigen «Kameraden» der Streitkräfte, sagte die CDU-Chefin am Freitag bei ihrem ersten Besuch in der besonderen Dienststelle bei Ulmen in der Vulkaneifel. Soldaten und Hunde säßen hier «Seite an Seite auf der Schulbank». Ausgebildete Sprengstoffhunde zum Beispiel könnten versteckte Bomben finden und so «möglicherweise Menschenleben retten».
Ein neues Forschungsprojekt zeigt, dass trainierte Hunde organische Substanzen der Zellen von coronainfizierten Menschen recht zuverlässig erschnüffeln können. Eine Woche Training reicht dafür nach Erkenntnissen der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der Bundeswehr und weiterer Forschungspartner in der Regel aus. Danach konnten die Hunde unter 1012 Proben von Speichel oder Atemwegssekret 94 Prozent korrekt identifizieren, wie das Team im Fachblatt «BMC Infectious Diseases» kürzlich berichtete.
Besonders geschulte Spürhunde könnten etwa auf Flughäfen, bei Sportveranstaltungen und an Grenzen ergänzend zu Labor-Coronatests eingesetzt werden, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.
Vorführungen von Hundeführern zeigten Kramp-Karrenbauer, wie trainierte Hunde Speichelproben von coronainfizierten Menschen erschnüffelten. Als Belohnung für ein längeres Verharren vor positiven Proben bekamen sie Hundefutter und Spielbälle.
Auf dem Gelände der Diensthundeschule verteilen sich 51 Bunker mit schweren Stahlschiebetoren auf 68 Hektar Wald. Soldaten haben dort Szenarien zum Trainieren der Hunde nachgebaut, etwa Gleisanlagen, Lagerräume, Kanalsysteme, einen Markt- und einen Schrottplatz, Wohnungen und zerstörte Häuser.