Deutschland

Wie die Wissenschaftler Roboter auf dem Mond per Smartphone fernsteuern

Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) entwickelt gerade eine besondere Software, die für Aufsehen sorgen wird.
09.08.2020 08:53
Lesezeit: 1 min

Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) entwickelt eine Software, mit deren Hilfe auf dem Mond Roboter per mündlicher Spracheingabe gesteuert werden können. Das Ziel: Die Wissenschaftler sollen per Smartphone von der Erde aus in der Lage sein, die Maschinen im Weltall zu dirigieren.

Wie das DLR auf seiner Website erklärt, basiert die Sprachübertragung auf der Web-Echtzeitkommunikation WebRTC, die die Verbindungen zwischen Spracheingabegerät und Roboter herstellt. Dieser offene Übertragungsstandard wird von allen großen Browsern unterstützt, sodass eine Vielzahl von Endgeräten als Sprachterminal genutzt werden können. So ist die Basistechnologie WebRTC auch bei Datentransfers von Videokonferenzen, Chats oder Desktop-Sharing üblich.

In den kommenden Monaten baut das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum die Schnittstelle „Sprache-zu-Text“ für die neue Kommunikationslösung auf und bindet diese in die Plattform des DLR ein. Gemeinsam mit Mozilla erforscht das Entwicklerteam gezielt die Grundlagentechnologien, sodass Astronauten und Nutzer auf der Erde ihre Hände in Zukunft frei bewegen können, wenn sie einen Roboter steuern.

"Wir haben das Projekt mit dem Ziel zur Bereitstellung einer offenen und flexiblen Plattform für Kontrollraumkommunikation gestartet. Die Spracherkennungslösung von Mozilla fügt sich hier nahtlos ein. Ich freue mich sehr über die Kombination beider Arbeiten, da dies ganz neue und spannende Möglichkeiten für die Kommunikation im Raumfahrtbereich bietet", sagt Ingenieur Markus Töpfer vom DLR-Raumflugbetrieb und Astronautentraining.

Kelly Davis, Manager Machine Learning Group von Mozilla, ergänzt: „Das Interesse des DLR an unserer STT-Technologie bestätigt insbesondere unsere Arbeit an Leistungsoptimierungen für Embedded-Systeme und kleine Geräteplattformen. Auch wenn wir noch in der Testphase sind: Ehrlicherweise ist das Kind in mir auch begeistert von der Idee vielleicht eines Tages in den Himmel schauen zu können und zu wissen, dass wir eine kleine Rolle bei dem gespielt haben, was sich so viele Kilometer über uns abspielt."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Risikooffensive: Warum 2027 zum Wendepunkt für Europa werden kann
25.11.2025

Ein zunehmend risikofreudiger Kreml und eine bröckelnde amerikanische Schutzgarantie treffen auf ein Europa, das gefährlich unvorbereitet...

DWN
Politik
Politik G20 in Afrika: Geschlossenheit trotz US-Abwesenheit – Signal für Frieden und Entwicklung
24.11.2025

Beim ersten G20-Gipfel auf afrikanischem Boden bleibt der Platz der USA demonstrativ leer – doch die übrigen Mitglieder setzen ein...

DWN
Panorama
Panorama Abnehmwirkstoff ohne Alzheimer-Erfolg: Novo-Nordisk-Studie enttäuscht Anleger
24.11.2025

Der Pharmakonzern Novo Nordisk hat mit seinem Abnehmmittel Semaglutid in einer Alzheimer-Studie einen Rückschlag erlitten. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Marktrisiko: Weshalb Topinvestoren jetzt Alarm schlagen
24.11.2025

Die jüngsten Kursstürze an den Märkten zeigen, wie angespannt die Lage geworden ist. Während Anleger nervös auf jede Bewegung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturtrübung: Ifo-Index sinkt überraschend – Hoffnungen auf Erholung schwinden
24.11.2025

Die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich unerwartet eingetrübt: Im November fiel das Ifo-Geschäftsklima auf 88,1 Punkte und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktien auf Jahreshoch: Pharma-Erfolg mit dem Gerinnungshemmer Asundexian
24.11.2025

Nach Jahren des Abstiegs erlebt die Bayer-Aktie einen überraschenden Kursschub. Ein neuer Studienerfolg weckt Hoffnung auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bürokratieabbau: Normenkontrollrat kritisiert Bund-Länder-Pläne als zu schwach
24.11.2025

Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hält die aktuellen Vorschläge von Bund und Ländern zum Bürokratieabbau für unzureichend. In...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Infrastruktur in der Finanzlücke: Pkw-Maut als mögliche Lösung?
24.11.2025

Eine aktuelle Studie der Denkfabriken Agora Verkehrswende und Dezernat Zukunft zeigt, dass Deutschland bis 2030 rund 390 Milliarden Euro...