In der Verwaltung der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart soll nach dem Willen der regierenden Grünen bald nur noch „geschlechtsneutral“ beziehungsweise „gendersensibel“ gesprochen werden. Das berichten Zeitungen.
Demnach hieße es künftig beispielsweise „Sehr geehrte Menschen“ anstatt „Sehr geehrte Damen und Herren“. Auch der „Mutter-Kind-Parkplatz“ solle so nicht mehr bezeichnet werden, weil dadurch aus Sicht der Grünen traditionelle Rollenbilder zementiert würden.
Interessant ist, dass der schwachsinnige Vorstoß in Stuttgart beim grünen Landesvater Winfried Kretschmann überhaupt nicht gut ankommt, wie die Welt berichtet. Kretschmann sagte demnach am Wochenende, dass er sich den Mund nicht von „Sprachpolizisten“ verbieten lassen wolle. Den Trend zu sprachlicher und politischer Korrektheit beobachte er mit großer Skepsis – und er warnt vor einem „Tugendterror“ im Umgang mit der Geschichte.
„Natürlich müssen wir darauf achten, dass wir in unserer Sprache niemanden verletzen, und Sprache formt unser Denken ein Stück weit“, sagte Kretschmann. „Aber jeder soll noch so reden können, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Von diesem ganzen überspannten Sprachgehabe halte ich nichts“, zitiert ihn die Welt. Kretschmann ist Katholik und repräsentiert innerhalb der Grünen den konservativen Flügel.
Immer wieder machen Unternehmen oder Politiker mit „gendergerechten“ Vorschriften Schlagzeilen. Vor einiger Zeit berichteten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten von Vorgaben der Schweizer Versicherung Swiss Re, denen zufolge die Angestellten nicht mehr „Frau“, „Mann“ oder „Heirat“ sagen dürfen.