Politik

Weißrussland startet Militärmanöver, Polen warnt Russland

Weißrussland hat an der Grenze zu Polen und Litauen mit seinem Militärmanöver begonnen. Polen warnt Russland davor, Minsk militärisch zu unterstützen.
18.08.2020 08:00
Lesezeit: 1 min
Weißrussland startet Militärmanöver, Polen warnt Russland
Russlands Präsident Putin und sein weißrussischer Amtskollege Lukaschenko. (Foto: dpa) Foto: Sergei Karpukhin / Pool

Am Montag hat Weißrussland entlang seiner Grenze zu Litauen und Polen mit einer Militärübung begonnen. Zuvor hatte das Land seinen Nachbarn vorgeworfen, die Proteste in Minsk beeinflusst zu haben, um sie eskalieren zu lassen, berichtet „The Daily Sabah“. Am Montag hat Polen damit begonnen, die Lage an der Grenze zu Weißrussland zu überwachen, sagte der stellvertretende polnische Verteidigungsminister Wojciech Skurkiewicz.

„Weder Polen noch andere westeuropäische Länder werden in die Intrige verwickelt sein, die Lukaschenko zu planen versucht“, sagte Skurkiewicz gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Der litauische Außenminister Linas Linkevicius warnte Russland davor, Weißrussland militärisch zu unterstützen. Dies würde eine „Invasion“ Weißrusslands darstellen und die letzten Spuren seiner Unabhängigkeit zerstören, meinte er.

Der Kreml teilte mit, der russische Präsident Wladimir Putin habe dem langjährigen weißrussischen Präsidenten mitgeteilt, dass Moskau bereit sei, Minsk gegebenenfalls gemäß einem kollektiven Militärpakt zu unterstützen.

Die aktuelle Militärübung wurde angekündigt, nachdem Weißrusslands Präsident Lukaschenko der Nato einen militärischen Aufbau in Litauen und Polen nahe der Westgrenze von Weißrussland vorgeworfen hatte.

Der stellvertretende polnische Außenminister Pawel Jablonski erklärte gegenüber der Tageszeitung „Dziennik Gazeta Prawna“, dass die EU Weißrussland keine Sanktionen auferlegen sollte, ohne dem Land eine Alternative zu seinen engen Beziehungen zu Russland vorzustellen.

„Natürlich geht es nicht darum, Weißrussland sofort in die Umlaufbahn der EU-assoziierten Länder einzubeziehen, da es dafür zu früh ist (…) Weißrussland muss jedoch (…) die Möglichkeit einer echten Zusammenarbeit mit den EU-Ländern haben“, so Jablonski.

Zuvor hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Militär in Weißrussland aufgefordert, keine Gewalt anzuwenden. Er bewundere den Mut der Demonstranten. EU-Ratspräsident Charles Michel meinte, dass Gewalt gegen Demonstranten inakzeptabel sei.

Der britische Außenminister Dominic Raab sagte, die Welt habe mit Entsetzen die „Gewalt beobachtet, mit der die belarussischen Behörden die friedlichen Proteste nach diesen betrügerischen Präsidentschaftswahlen unterdrückt haben“.

Lukaschenko sagte hingegen, dass er bereit sei, die Macht zu teilen und die Verfassung zu ändern, aber dass er nicht bereit sei, dies unter dem Druck von Demonstranten zu tun, teilt die Nachrichtenagentur Belta mit.

Neuwahlen werde es hingegen nur über seine Leiche geben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exporte: USA- und China-Geschäft bricht im Oktober ein
09.12.2025

Die deutschen Exporte geraten in ihren wichtigsten Absatzmärkten ins Rutschen, und die Zahlen aus den USA und China zeichnen ein klares...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Engpässe treiben Aufwärtsrallye – warum Anleger jetzt wachsam sein müssen
09.12.2025

Der Silberpreis jagt von Rekord zu Rekord und übertrifft selbst den Hype um Gold, folgerichtig gibt es am Dienstag ein neues...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Sieben Wege wie Unternehmen Fachkräfte finden und halten
09.12.2025

Qualifizierte Fachkräfte werden knapp – das spüren Unternehmen bei der Personalsuche immer deutlicher. Die Folgen: Engpässe,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milan Nedeljkovic folgt auf Oliver Zipse bei BMW
09.12.2025

BMW bekommt einen neuen Chef: Milan Nedeljkovic übernimmt das Ruder von Oliver Zipse. Der Produktionsvorstand bringt Erfahrung aus fast...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie im Fokus: Allianz-Kooperation mit Oaktree – was der Syndikat-Pakt für Anleger bedeutet
09.12.2025

Ein neuer Deal in London, ein bestätigtes Top-Rating und höhere Gewinnziele treiben die Allianz-Aktie bis an das Jahreshoch. Doch hinter...

DWN
Politik
Politik Merz fordert Abschaffung: EU-Lieferkettengesetz wird deutlich gelockert
09.12.2025

Das EU-Lieferkettengesetz sollte Unternehmen weltweit verpflichten, Menschenrechte zu achten. Doch bevor es überhaupt greift, haben sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kosten für Wohnen und Essen fressen geringere Einkommen auf
09.12.2025

Wohnen und Lebensmittel werden teurer – doch die Härte trifft nicht alle gleich. Neue Daten der Statistiker zeigen, wie stark vor allem...

DWN
Politik
Politik Analyse: Putins Besuch in Indien zeigt die gefesselten Hände des Kreml
09.12.2025

Wladimir Putins Besuch in Indien sollte Stärke demonstrieren, doch die Realität wirkt gegenteilig. Der Kreml ist stark von Ölexporten...