Politik

Streit zwischen USA und China im Südchinesischen Meer eskaliert

Lesezeit: 2 min
26.08.2020 16:56  Aktualisiert: 26.08.2020 16:56
Im Konflikt um Pekings Gebietsansprüche über weite Teile des Südchinesischen Meeres hat die US-Regierung Maßnahmen gegen ausgewählte chinesische Manager und Firmen erlassen. Indes hat China als Warnung zwei Mittelstreckenraketen ins das Meer geschossen.
Streit zwischen USA und China im Südchinesischen Meer eskaliert
Der Flugzeugträger USS Nimitz Anfang Juli im Südchinesischen Meer. (Foto: John Wagner/US-Navy/dpa)
Foto: John Wagner

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
China  
USA  
Geopolitik  

Im Konflikt um Pekings Gebietsansprüche über weite Teile des Südchinesischen Meeres hat die US-Regierung Visa- und Exportbeschränkungen gegen chinesische Manager und Firmen erlassen. Die Maßnahmen betreffen mehrere staatliche Unternehmen, darunter Tochtergesellschaften der Baufirma China Communications Construction Company, wie am Mittwoch aus Mitteilungen des Außen- und des Handelsministeriums hervorging.

China hat im Südchinesischen Meer an mehreren Riffen Land aufgeschüttet und Militärinstallationen gebaut, was international kritisiert wird. US-Außenminister Mike Pompeo erklärte am Mittwoch, seit 2013 habe die Kommunistische Partei staatliche Unternehmen benutzt, um ihre Gebietsansprüche voranzutreiben, «wodurch die Region destabilisiert, die souveränen Rechte der Nachbarn mit Füßen getreten und unermessliche Umweltzerstörungen verursacht wurden».

Die US-Regierung weist Chinas weitgehende Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer seit Mitte Juli auch formell zurück. Das umstrittene Seegebiet liegt zwischen China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen. Peking beansprucht 80 Prozent des rohstoffreichen Meeres, durch das wichtige Schifffahrtsstraßen führen. Der Internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies 2016 die Gebietsansprüche zurück. China ignoriert das Urteil aber.

Die Beziehungen zwischen Peking und Washington sind höchst angespannt. Die USA machen China schwere Vorwürfe wegen des Umgangs mit der Corona-Pandemie. Es gibt auch zahlreiche andere Streitpunkte zwischen den größten Volkswirtschaften der Welt, darunter Handelsfragen und die Lage in Hongkong.

China schießt zwei Mittelstreckenraketen ins Südchinesische Meer

Chinas Militär hat zwei Mittelstreckenraketen in das umstrittene Südchinesische Meer geschossen. Eine Quelle, die dem chinesischen Militär nahesteht, berichtete der Hongkonger Zeitung «South China Morning Post», die Raketen seien am Mittwoch von den Provinzen Qinghai und Zhejiang abgefeuert worden und in einem Seegebiet gelandet, das von Montag bis Samstag für Manöver gesperrt gewesen sei. Das Blatt sprach von einer «Warnung an die USA».

Die ungewöhnliche Demonstration militärischer Stärke folgte auf einen Zwischenfall mit einem amerikanischen Aufklärungsflugzeug, den Chinas Militär als «schwere Provokation» wertete. Nach Angaben der Zeitung wurde eine auch nuklear bestückbare Mittelstreckenrakete vom Typ DF-26B mit einer Reichweite von 4000 Kilometer eingesetzt, zudem eine fortschrittliche Anti-Schiffs-Rakete vom Typ DF-21D mit einer Reichweite von 1800 Kilometern. Beide Raketen landeten nach Angaben der Zeitung in einem Gebiet südöstlich der chinesischen Insel Hainan sowie der Paracel-Inseln.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Anleihen-Vernichtung bei Credit Suisse trifft vor allem Asien

Anleihen der Credit Suisse, die als zusätzliches Kernkapital galten, sind plötzlich für wertlos erklärt worden. Privatanleger vor allem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insider: Thyssenkrupp will Stahlsparte verkaufen

Thyssenkrupp unternimmt laut einem Insider-Bericht einen erneuten Versuch, seine Stahlsparte zu verkaufen. Als möglicher Käufer kommt ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutschland will Halbleiter-Kooperation mit Taiwan ausbauen

Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger spricht sich für eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit Taiwan auf dem Gebiet der...

DWN
Deutschland
Deutschland Habeck verspricht Wärmepumpen-Umstieg zum Preis einer Gasheizung

Wirtschaftsminister Habeck steht für seine Pläne, neue Öl- und Gasheizungen ab 2024 zu verbieten, in der Kritik. Nun verspricht Habeck...

DWN
Unternehmen
Unternehmen PCK Raffinerie: Wie Polen Schwedt die kalte Schulter zeigt

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat gerade ein sehr wichtiges Urteil in der Frage der Treuhandverwaltung der PCK Raffinierie...

DWN
Politik
Politik Russland spielt für China die Rolle des Juniorpartners

Der Ukraine-Konflikt hat Russland und China näher zusammengeführt. Die guten Beziehungen sind für China vorteilhaft, für Russland...

DWN
Finanzen
Finanzen Ratingagentur: Topbonität der Schweiz bei schwerer Finanzkrise in Gefahr

Die Rating-Agentur Scope warnt, dass die Schweiz ihre Top-Bonität bei einer schweren Finanzkrise verlieren könnte. Der Zusammenschluss...

DWN
Politik
Politik Verbrennerverbot: EU-Kommission will nun doch E-Fuel-Autos erlauben

Die EU-Kommission unterbreitet Deutschland beim Verbrennerverbot einen Kompromissvorschlag. Demnach sollen Autos, die nur mit E-Fuels...