Deutschland

Inflationsrate auf Vorjahresniveau - auch wegen niedrigerer Mehrwertsteuer

Nach der Mehrwertsteuersenkung bleibt die Inflation in Deutschland niedrig. Die Jahresrate lag im August bei 0,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.
11.09.2020 08:40
Lesezeit: 1 min
Inflationsrate auf Vorjahresniveau - auch wegen niedrigerer Mehrwertsteuer
Vor allem Heizöl ist wegen der globalen Rezession deutlich billiger geworden. (Foto: dpa) Foto: Hauke-Christian Dittrich

Die gesenkte Mehrwertsteuer hat auch im August die deutsche Inflation gebremst. Die Verbraucherpreise verharrten auf dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte und damit eine frühere Schätzung bestätigte. Im Juli war sie wegen der Steuersenkung erstmals seit 2016 gefallen, und zwar um 0,1 Prozent.

"Ein Grund für die niedrige Inflationsrate ist weiterhin die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer", erklärten die Statistiker. Diese wurde als Maßnahme des Konjunkturpakets der Bundesregierung im Kampf gegen die Corona-Krise zum 1. Juli für ein halbes Jahr von 19 auf 16 Prozent zurückgenommen, was den Konsum ankurbeln soll.

Viele Unternehmen haben zugesagt, die Senkung voll an die Kunden weiterzugeben. "Es ist allerdings nur schwer messbar, in welchem Umfang die niedrigeren Steuersätze an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben wurden, da auch viele andere Faktoren die Preisentwicklung beeinflussen", so das Bundesamt. Wegen der Corona-bedingten Wirtschaftskrise fällt es vielen Unternehmen schwer, höhere Preise durchzusetzen.

Waren verbilligten sich im August spürbar um durchschnittlich 1,3 Prozent. Dabei fielen die Energiepreise mit 6,3 Prozent besonders kräftig. So kosteten leichtes Heizöl 32,7 Prozent und Tanken 11,3 Prozent weniger als im August 2019.

Nahrungsmittel verteuerten sich nur noch um 0,7 Prozent, nachdem der Preisaufschlag im Juli noch bei 1,2 Prozent gelegen hatte. Billiger wurde insbesondere Gemüse (-6,8 Prozent), teurer vor allem Obst (+5,8 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+4,8 Prozent). Dienstleistungen kosteten ein Prozent mehr als vor Jahresfrist, während die Nettokaltmieten erneut um 1,4 Prozent zulegten.

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