Politik

Die Krankenkassenbeiträge sollen steigen

Die Krankenkassenbeiträge werden im kommenden Jahr voraussichtlich weiter steigen.
16.09.2020 09:48
Lesezeit: 1 min
Die Krankenkassenbeiträge sollen steigen
Zwei Krankenkassenkarten der AOK. (Foto: dpa) Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Die Krankenkassenbeiträge werden im kommenden Jahr voraussichtlich weiter steigen.

Gesundheits- und Finanzministerium verständigten sich nun auf ein Maßnahmenpaket im Volumen von mehreren Milliarden Euro, das eine Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags der Kassen um 0,2 Punkte auf 1,3 Prozent vorsieht. Das geht aus einem zweiseitigen Papier beider Ministerien hervor, das Reuters am Dienstag vorlag und über welches das “Redaktionsnetzwerk Deutschland” zuerst berichtet hatte. Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssten dadurch rund drei Milliarden Euro mehr in die Krankenkassen zahlen.

Durch die Coronavirus-Krise ergäbe sich demnach bei stabilen Beitragssätzen eine Finanzierungslücke der gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2021 von rund 16 Milliarden Euro. Diese soll durch mehrere Maßnahmen ausgeglichen werden. Der jährliche Zuschuss des Bundes an den Gesundheitsfonds soll um fünf Milliarden auf dann 19,5 Milliarden Euro erhöht werden. Außerdem sollen Krankenkassen einmalig acht Milliarden Euro aus ihren Reserven an den Gesundheitsfonds abgeben. Das gilt für Kassen mit überdurchschnittlich hohen Reserven. Diese stehen dann 2021 allen Krankenkassen zur Verfügung. Die restlichen drei Milliarden Euro werden durch die Beitragserhöhung abgedeckt.

“Dieses Maßnahmenpaket stellt sicher, dass die von den Regierungsparteien beschlossene ‘Sozialgarantie 2021’ eingehalten werden kann”, heißt es in dem Papier weiter. Demnach sollen die Sozialversicherungsbeiträge bei maximal 40 Prozent liegen. Trotz der Anhebung des Zusatzbeitrags um 0,2 Prozentpunkte “bleibt der Gesamtsozialversicherungsbeitrag im Jahr 2021 mit 39,95 Prozent unterhalb der 40-Prozent-Marke”. Das gilt allerdings nicht für Kinderlose. Sie müssen 0,25 Prozentpunkte mehr in die Pflegeversicherung einzahlen - und kommen damit im nächsten Jahr auf 40,2 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Risikooffensive: Warum 2027 zum Wendepunkt für Europa werden kann
25.11.2025

Ein zunehmend risikofreudiger Kreml und eine bröckelnde amerikanische Schutzgarantie treffen auf ein Europa, das gefährlich unvorbereitet...

DWN
Politik
Politik G20 in Afrika: Geschlossenheit trotz US-Abwesenheit – Signal für Frieden und Entwicklung
24.11.2025

Beim ersten G20-Gipfel auf afrikanischem Boden bleibt der Platz der USA demonstrativ leer – doch die übrigen Mitglieder setzen ein...

DWN
Panorama
Panorama Abnehmwirkstoff ohne Alzheimer-Erfolg: Novo-Nordisk-Studie enttäuscht Anleger
24.11.2025

Der Pharmakonzern Novo Nordisk hat mit seinem Abnehmmittel Semaglutid in einer Alzheimer-Studie einen Rückschlag erlitten. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Marktrisiko: Weshalb Topinvestoren jetzt Alarm schlagen
24.11.2025

Die jüngsten Kursstürze an den Märkten zeigen, wie angespannt die Lage geworden ist. Während Anleger nervös auf jede Bewegung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturtrübung: Ifo-Index sinkt überraschend – Hoffnungen auf Erholung schwinden
24.11.2025

Die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich unerwartet eingetrübt: Im November fiel das Ifo-Geschäftsklima auf 88,1 Punkte und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktien auf Jahreshoch: Pharma-Erfolg mit dem Gerinnungshemmer Asundexian
24.11.2025

Nach Jahren des Abstiegs erlebt die Bayer-Aktie einen überraschenden Kursschub. Ein neuer Studienerfolg weckt Hoffnung auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bürokratieabbau: Normenkontrollrat kritisiert Bund-Länder-Pläne als zu schwach
24.11.2025

Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hält die aktuellen Vorschläge von Bund und Ländern zum Bürokratieabbau für unzureichend. In...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Infrastruktur in der Finanzlücke: Pkw-Maut als mögliche Lösung?
24.11.2025

Eine aktuelle Studie der Denkfabriken Agora Verkehrswende und Dezernat Zukunft zeigt, dass Deutschland bis 2030 rund 390 Milliarden Euro...