Wirtschaft

Zuviel Bitcoin-Mining: Im Iran ist die Energie-Versorgung gefährdet

Die iranische Wirtschaft liegt am Boden – jetzt setzt sie auf Bitcoin. Doch das stellt ein großes Problem für die Energie-Versorgung des Landes dar.
25.09.2020 14:36
Lesezeit: 1 min
Zuviel Bitcoin-Mining: Im Iran ist die Energie-Versorgung gefährdet
Teheran: Der iranische Präsident Hassan Ruhani legt bei einer Sitzung des "Nationalen Komitees" einen Mundschutz an. (Foto: dpa) Foto: Ebrahim Seydi

Die enorme Energie-Nachfrage seiner Mining-Unternehmen könnte sich für den Iran noch als schwerwiegendes Problem erweisen. Die Energiebehörden des Landes warnen vor einer möglichen Überlastung des nationalen Stromnetzes, weiß die „Tehran Times“ zu berichten. Einige Energieversorger erwägen derzeit aus diesem Grund, den Mining-Unternehmen besondere Verträge anzubieten, in denen die Abgabe von Überschuss-Elektrizität geregelt ist. Ein Teil ihrer Stromerzeugungsanlagen wäre dann komplett vom Stromnetz abgekoppelt.

Nach der im letzten Jahr erteilten Schürfungsgenehmigung von Kryptowährungen ist im Iran eine große Mining-Industrie entstanden. Im Januar 2020 hat das Energie-Ministerium in diesem Bereich mehr als 1.000 Lizenzen vergeben.

Die Idee ist, alle profitieren zu lassen: Die Mining-Firmen von niedrigen – weil subventionierten – Stromkosten; das Land von Investitionen der Mining-Firmen; und die Energiekonzerne von steigenden Einnahmen. Seit kurzem dürfen die Stromversorger auch selbst Mining-Anlagen betreiben.

In Abstimmung mit der Regierung sind hierfür Ausschreibungen in Planung. Die „Thermal Power Plant Holding Company“ (TPPH) hat bereits drei ihrer Gaskraftwerke umgerüstet.

Die Stromanbieter sind auf die zusätzlichen Einnahmen dringend angewiesen. Aufgrund von vielen langlaufenden Lieferverträgen für Strom zu Fixpreisen und der grassierenden Kosten-Inflation (Preissteigerungsrate im August: 30,4 Prozent) sind die Ausgaben den Erlösen bedrohlich enteilt. Die zusätzliche Nachfrage der Krypto-Miner ist für manchen Stromversorger überlebenswichtig geworden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik G20 in Afrika: Geschlossenheit trotz US-Abwesenheit – Signal für Frieden und Entwicklung
24.11.2025

Beim ersten G20-Gipfel auf afrikanischem Boden bleibt der Platz der USA demonstrativ leer – doch die übrigen Mitglieder setzen ein...

DWN
Panorama
Panorama Abnehmwirkstoff ohne Alzheimer-Erfolg: Novo-Nordisk-Studie enttäuscht Anleger
24.11.2025

Der Pharmakonzern Novo Nordisk hat mit seinem Abnehmmittel Semaglutid in einer Alzheimer-Studie einen Rückschlag erlitten. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Marktrisiko: Weshalb Topinvestoren jetzt Alarm schlagen
24.11.2025

Die jüngsten Kursstürze an den Märkten zeigen, wie angespannt die Lage geworden ist. Während Anleger nervös auf jede Bewegung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturtrübung: Ifo-Index sinkt überraschend – Hoffnungen auf Erholung schwinden
24.11.2025

Die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich unerwartet eingetrübt: Im November fiel das Ifo-Geschäftsklima auf 88,1 Punkte und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktien auf Jahreshoch: Pharma-Erfolg mit dem Gerinnungshemmer Asundexian
24.11.2025

Nach Jahren des Abstiegs erlebt die Bayer-Aktie einen überraschenden Kursschub. Ein neuer Studienerfolg weckt Hoffnung auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bürokratieabbau: Normenkontrollrat kritisiert Bund-Länder-Pläne als zu schwach
24.11.2025

Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hält die aktuellen Vorschläge von Bund und Ländern zum Bürokratieabbau für unzureichend. In...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Infrastruktur in der Finanzlücke: Pkw-Maut als mögliche Lösung?
24.11.2025

Eine aktuelle Studie der Denkfabriken Agora Verkehrswende und Dezernat Zukunft zeigt, dass Deutschland bis 2030 rund 390 Milliarden Euro...

DWN
Panorama
Panorama Kita unter Druck: Experten fordern besseren Gesundheitsschutz für Erzieher
24.11.2025

Das Kita-System in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Hohe Ausfallraten und Personalmangel belasten Erzieherinnen und...