Marktbericht

DAX: Selbst Lagardes nichtssagende Worte hielten die Börse nicht auf - heute wieder Konjunkturdaten

Das deutsche Leitbarometer hat einen starken Wochenstart hingelegt und seine Sitzung mit einem großen Gewinn geschlossen. EZB-Chefin Christine Lagarde, die am Nachmittag wenig Konkretes zur Politik ihrer Einrichtung sagte, störte die Börsianer überhaupt nicht.
29.09.2020 08:40
Aktualisiert: 29.09.2020 08:40
Lesezeit: 2 min
DAX: Selbst Lagardes nichtssagende Worte hielten die Börse nicht auf - heute wieder Konjunkturdaten
Zum Wochenstart gab es ein "kleines Kursfeuerwerk". (Foto: dpa)

Das deutsche Leitbarometer hat am Dienstag seine Sitzung mit einem Plus von 3,2 Prozent auf 12.871 Zähler geschlossen. Auch die US-Börsen entwickelten positiv: So gewann der Dow Jones Industrial 1,5 Prozent, und die Technologie-Börse Nasdaq 1,9 Prozent. Manche Marktteilnehmer sprachen sogar von "einem kleinen Kursfeuerwerk".

Interessant: Selbst die nichtssagende Rede von EZB-Chefin Christine Lagarde zur Wirtschaftspolitik ihrer Einrichtung am späten Nachmittag störte die Anleger kaum. Sie hatte sich vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europarlaments verantworten müssen:

"Wir werden weiterhin sehr aufmerksam auf alle Informationen achten, die in etwas verlässlicherer und soliderer Form in den nächsten Wochen hereinkommen werden, um zu entscheiden, wie wir künftig verfahren werden", hatte die Französin gesagt.

"Wir haben gezeigt, wenn es um die Rekalibrierung unsere Instrumente geht, dass wir zu einer Änderung des Fokus und der Anhebung der Größe bereit sind, wenn das zu Erfüllung unseres Mandats erforderlich ist", hatte sie weiter ausgeführt.

Dies könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass hinter der Kulissen der EZB ein Machtkampf über den weiteren politischen Kurs entbrannt ist. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich auf Insider.

Dieser Spekulationen zum Trotz haben die deutschen Aktienmärkte insgesamt gut performt. Deshalb gab es im Prinzip nur Gewinner: Die Deutsche Bank hat 7,4 Prozent auf 7,27 Euro gewonnen. BASF legte 4,6 Prozent auf 51,82 Euro zu, während BMW ein Plus von 4,5 Prozent auf 61,73 Euro verbuchte. Im Prinzip verlor nur Siemens, das ein Minus von 1,5 Prozent auf 109,96 Euro verzeichnete. Die Energie-Tochter des Konzerns wurde erstmalig am Handelsplatz notiert.

Für die heutige Sitzung gibt es zwei wichtige Unternehmensmeldungen, die sich auf den Markt auswirken könnten: Zum einen hat die Hella AG ihr Geschäft mit Frontkamerasoftware an VW verkauft. Zum anderen haben US-Pensionsfonds die Allianz auf vier Milliarden Dollar verklagt.

Euro-Zone: Industrie- Dienstleistungs- und Verbraucher-Vertrauen im September

Am Vormittag werden wichtige Konjunkturdaten aus der Eurozone für den September veröffentlicht. Beispielsweise wird um 11 Uhr der Index für das Vertrauen in der Industrie präsentiert. Die Prognosen liegen bei einem Wert von minus von 9,5. Bei der letzten Messung hatte es noch ein Niveau von 11,5 gegeben. Ebenso werden Zahlen für den Dienstleistungssektor publiziert. Die Erwartung liegt bei minus 15,3. Die vorherigen Daten lagen bei einem Minus von 17,2.

Wichtig sind auch noch der Geschäftsklima-Index für den September, wo die Prognosen bei minus 1,38 Punkten liegen. Im August hatte es ein Niveau von minus 1,33 gegeben. Ebenso wird die Stimmung unter den Verbrauchern erläutert. Die Experten rechnen damit, dass der Index bei minus 13,9 gelegen hat. Im achten Monat hatte er denselben Wert gezeigt.

Fazit: Die Börse hat sich wieder fester gezeigt. Doch bleibt die Stimmung insgesamt angespannt. Zum einen wegen der unsicheren politischen Lage in den USA und zum anderen wegen der gestiegenen Corona-Infektionszahlen in ganz Europa.

DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen E-Mail-Betrug im Mittelstand: Die unterschätzte Gefahr im Posteingang – und welche Maßnahmen schützen
27.12.2025

E-Mail-Betrug verursacht im Mittelstand mehr Schäden als Ransomware. Stoïk, ein auf Cybersecurity spezialisiertes Unternehmen, zeigt,...

DWN
Technologie
Technologie China überholt Europa: Wie europäische Energieprojekte den Aufstieg befeuerten
27.12.2025

Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zum Aufbau der chinesischen Industrie beigetragen, ohne die langfristigen Folgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hoffnung auf den Aufschwung: Kann 2026 die Wirtschaftswende bringen?
27.12.2025

Nach mehreren Jahren der Stagnation und anhaltend schlechter Stimmung in vielen Branchen richtet sich der Blick der deutschen Wirtschaft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelspolitik ist von Unsicherheit geprägt: Experten erwarten weniger Investitionen
27.12.2025

Die Unsicherheiten in der Handelspolitik lassen die Investitionen schrumpfen und führen zu Wachstumsverlusten. Zölle schaden der...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-Blase: Warum der Hype um die Nvidia und Co. gefährlich werden könnte
27.12.2025

Die weltweite Euphorie rund um künstliche Intelligenz treibt Aktien wie Nvidia und Microsoft in immer neue Höhen und heizt die Diskussion...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflationskrise USA: Warum 2026 zum gefährlichsten Jahr werden könnte
26.12.2025

Die Warnung eines führenden Ökonomen zeichnet ein düsteres Bild für die USA. Die Rückkehr einer hartnäckigen Inflationswelle könnte...