Finanzen

Vermögen der Milliardäre steigt in Corona-Krise auf Rekordstand

Die Milliardäre der Welt haben in der Corona-Krise ihr Vermögen deutlich vermehren können. Der Bank UBS zufolge profitierten sie unter anderem vom Boom an den Börsen sowie von ihrer Risikofreude und Disziplin.
10.10.2020 08:21
Aktualisiert: 10.10.2020 08:21
Lesezeit: 2 min
Vermögen der Milliardäre steigt in Corona-Krise auf Rekordstand
Das Vermögen von Amazon-Chef Jeff Bezos ist in der Corona-Krise um mehr als 60 Milliarden Dollar gestiegen. (Foto: dpa) Foto: Andrej Sokolow

Das kollektive Vermögen aller Milliardäre der Welt ist in der Covid-19-Krise auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Im Juli erreichte es 10,2 Billionen Dollar und übertraf damit den bisherigen Höchststand Ende 2017, wie aus der jährlichen Studie der Schweizer Bank UBS hervorgeht.

Die Gesamtzahl der Milliardäre stieg auf 2.189 und erreichte damit ein neues Rekordhoch, höher als das bisherige Rekordhoch von 2.158 aus dem Jahr 2017. Viele der alten und neuen Milliardäre profitierten von den Kursanstiegen auf den Finanzmärkten, vor allem bei Technologieaktien (+43 Prozent) und Aktien von Gesundheitsunternehmen (+50 Prozent).

Zwar ist das Gesamtvermögen aller Milliardäre seit der Erhebung der Statistiken im Juli wegen der Korrektur auf den Aktienmärkten wieder etwas zurückgegangen. Doch die Daten deuten darauf hin, dass ihr Vermögen noch immer weit über dem diesjährigen Tiefstand vom April liegt, als ihr Gesamtvermögen vorübergehend auf 8 Billionen schrumpfte.

Der Schweizer UBS zufolge hat die Corona-Krise die Vermögenskluft weiter wachsen lassen. Investoren, die hauptsächlich in Technologie-, Gesundheits- und Industrieprodukte investierten, schnitten besser ab als jene, die sich auf weniger dynamische Sektoren wie Immobilien, Unterhaltung und Finanzdienstleistungen konzentrierten.

"In den Jahren 2018, 2019 und in den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 waren die Unternehmer in den Bereichen Technologie, Gesundheitswesen und Industrie auf der Überholspur", zitiert die Financial Times aus dem UBS-Bericht mit dem Titel "Riding the Storm". Die Corona-Krise beschleunige diese Divergenz.

UBS zufolge können wohlhabende technologieorientierte Investoren dem Rest der Gesellschaft zugute kommen, indem sie die digitale Revolution vorantreiben. "Wenn der Sturm vorüber ist, wird eine neue Generation von Milliardärs-Innovatoren eine entscheidende Rolle bei der Behebung der Schäden spielen", so der Bericht.

Die Welt werde nach Corona "verschuldeter, digitaler und weniger global" sein, zitiert Bloomberg Maximilian Kunkel, Chief Investment Officer der globalen Family-Office-Einheit von UBS.

Die Milliardäre haben als Reaktion auf die Pandemie ihre philanthropischen Spenden schnell erhöht. Der Bericht verzeichnete zwischen März und Juni 2020 Spenden von 209 Milliardären in Höhe von 7,2 Milliarden Dollar. Weit mehr als die Hälfte der Gesamtsumme, nämlich 4,6 Milliarden Dollar, kam aus den USA.

Joe Stadler, Leiter der globalen Family-Office-Einheit von UBS, sagte, dass die Milliardäre in den diesjährigen Umwälzungen gut abgeschnitten hätten, weil sie "risikofreudig" und "sehr diszipliniert" gewesen sind, indem sie zum Beispiel auch in Zeiten einbrechender Märkte stark in Aktien investiert geblieben sind.

Zwar verfügen die Milliardäre in den USA mit zusammen 3,6 Billionen Dollar über den größten Reichtum. Doch dafür zählt der asiatisch-pazifische Raum 831 Milliardäre. Das ist mehr als jede andere Region der Welt und macht 38 Prozent der globalen Milliardäre aus. Ihr Gesamtvermögen stieg von Anfang April bis Juli um 36 Prozent auf 3,3 Billionen Dollar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Steuer auf Kontoguthaben? Marktforscher wollen höhere Ausgaben anreizen
03.12.2025

Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt auch beim Weihnachtsgeschäft auf dem Tiefpunkt: Das Land der Sparer hält das Geld zusammen...

DWN
Politik
Politik Falsche Daten, statistische Mängel: Deutsche Klimaforscher ziehen Studie zum Klimawandel zurück
03.12.2025

Falsche Wirtschaftsdaten zu Usbekistan, statistische Mängel: Nach einiger Kritik ziehen Klimaforscher eine Studie des Potsdamer Instituts...

DWN
Politik
Politik EU einig über Importstopp für Gas aus Russland - Kremlsprecher: "EU schadet sich selbst"
03.12.2025

Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Weniger Feiertage, weniger Wirtschaftskrise? Schwäbische Unternehmenschefin für Streichung von Ostermontag
03.12.2025

Weniger Feiertage = mehr Wirtschaftsleistung? Die Debatte reißt nicht ab. Eine Konzernchefin aus Schwaben macht einen konkreten Vorschlag...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Coca-Cola beklagt Standortbedingungen: Deutschland nicht wettbewerbsfähig
03.12.2025

Der Chef des Coca-Cola-Abfüllers bemängelt die Bürokratie und komplizierte Verhältnisse für Unternehmen. Noch steht er zum Standort...

DWN
Politik
Politik Sicherheitspolitik: Deutsche Führungsrolle in Europa? Bevölkerung gespalten
03.12.2025

Russland als Bedrohung, Zweifel an den USA, Europa mittendrin: Eine Umfrage im Auftrag der Münchner Sicherheitskonferenz zeigt, wie...

DWN
Politik
Politik Gewerkschaften: Koalition plant Steuerprivileg für Gewerkschaftsbeitrag
03.12.2025

Die schwarz-rote Koalition will den Gewerkschaften den Rücken stärken. Geplant ist eine Steuerersparnis, die die Mitgliedschaft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hochleistungsteams: Wie Führungskräfte ihre größten Talente verlieren – oder halten
03.12.2025

Wer Spitzenleistungen will, braucht mehr als gute Mitarbeiter. Vertrauen, Offenheit und Konfliktfähigkeit entscheiden darüber, ob Teams...