Deutschland

EU-Parlament setzt mit schärferen Klima-Forderungen deutsche Industrie unter Druck

Das EU-Parlament hat einen neuen Vorschlag gemacht, der für die deutsche Industrie alles andere als positiv ist. So soll bis 2030 60 statt bisher nur 40 Prozent weniger Kohlendioxid ausgestoßen werden. Ein ungeahnter Erfolg der Klima-Aktivisten in Brüssel und Straßburg.
09.10.2020 12:39
Lesezeit: 1 min
EU-Parlament setzt mit schärferen Klima-Forderungen deutsche Industrie unter Druck
Die Klimaaktivisten bekommen derzeit wieder Oberwasser. (Foto: dpa) Foto: Paul Zinken

Das EU-Parlament will das Klimaschutz-Ziel bis 2030 erheblich anheben – und zwar sollen 60 statt der bisher 40 Prozent des Kohlendioxidausstoßes verringert werden. Dies hatte kaum ein politischer Beobachter vorher für möglich gehalten.

Bis zum Schluss haben die Politiker immer stärkere Forderungen erhoben, um die Klimaschutzziele noch mehr anzuheben: Beispielsweise schlug EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen 55 Prozent bis 2030 gefordert. Die Grüne wollte 60 Prozent und die Linke hatte sich sogar für 70 Prozent stark gemacht.

Damit kommt die deutsche Industrie noch mehr unter Druck als bisher, auch wenn die EU-Kommission und der EU-Rat zustimmen müssen. Denn es sieht ganz danach aus, dass sich die politische Stimmung derzeit wandelt. So dürften die Klimaschützer- und Lobbyisten immer mehr Oberwasser bekommen. Beobachter rechnen damit, dass es zum Jahresende zu einem heftigen Schlagabschlag unter den Politikern kommen wird.

Wendel Trio, der Direktor der Klimaschutz-NGO CAN, zeigte sich jedenfalls mit dem Vorschlag des EU-Parlamentes äußerst zufrieden:

„Der ambitionierte Vorschlag des EU-Parlamentes stößt die Debatte in über den Klimaschutz in die richtige Richtung. Er ist ein Beitrag, um die Auffassung der Wissenschaftler, die eine Reduktion von 65 Prozent fordern, mit den EU-Klima-Zielen anzunähern. Dies zeigt, dass die Parlamentarier auf die Millionen von Bürger hören, die im vergangenen Jahr immer wieder mehr Klimaschutz von der EU gefordert haben. Dies ist mit Sicherheit eine sehr gute Nachricht für die EU und die ganze Welt.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

DWN
Finanzen
Finanzen Rentenplus 2026? Wann Ruheständler steuerpflichtig werden
19.11.2025

Rentner aufgepasst: Kommendes Jahr könnten die Renten in Deutschland erneut steigen. Was einerseits erfreulich ist, kann andererseits dazu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktienstrategie: Wie Profis erkennen, wann es Zeit zum Ausstieg ist
19.11.2025

Der perfekte Verkaufszeitpunkt an der Börse ist selten. Doch wer Gewinne nicht rechtzeitig realisiert, riskiert, sie wieder zu verlieren....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nach Exportbeschränkungen für Nexperia-Chips: Niederlande geben Kontrolle über Chip-Firma Nexperia ab
19.11.2025

Ende September hatte die niederländische Regierung die Kontrolle über Nexperia übernommen. China reagierte kurz darauf mit einem...

DWN
Finanzen
Finanzen Droneshield-Aktien stürzen ab: Anleger stoßen die Rüstungsaktie massenhaft ab – die Hintergründe
19.11.2025

Die Droneshield-Aktien befinden sich am Mittwoch in einer drastischen Abwärtsbewegung, die Anleger fliehen. Doch was steckt wirklich...

DWN
Politik
Politik COP30 in Belém: Bill Gates sieht Klimawandel nicht mehr als das größte Problem
19.11.2025

Die COP30-Klimakonferenz in Brasilien versammelt Vertreter aus aller Welt, um über den Umgang mit Klimawandel, Emissionen und nachhaltiger...

DWN
Politik
Politik Drohnenbekämpfung: Was plant Innenminister Dobrindt für Deutschland?
19.11.2025

Die Bundesregierung geht davon aus, dass Drohnen von staatlichen Akteuren zu Spionage- und Sabotagezwecken eingesetzt werden – im Fokus...

DWN
Politik
Politik Trump bereitet Krieg auf dem eigenen Kontinent vor: Venezuela rückt ins Fadenkreuz
19.11.2025

Donald Trump lässt seine Administration offen über eine Militärintervention in Venezuela nachdenken. Während Präsident Nicolás Maduro...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmen in Deutschland: Stabilität und Wachstum in Krisenzeiten
19.11.2025

Deutschlands größte Familienunternehmen zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und Stabilität kein Widerspruch sind. Sie schaffen...