Marktbericht

Dax bleibt standhaft: Börsianer zeigen verstärkten Corona-Restriktionen die kalte Schulter

Das deutsche Leitbarometer hat am dritten Handelstag keine größeren Verluste verbucht. Und das, obwohl der deutsche Staat gestern die Einschränkungen im öffentlichen Leben wegen der gestiegenen Corona-Zahlen wieder verschärft hat.
15.10.2020 08:53
Lesezeit: 1 min
Dax bleibt standhaft: Börsianer zeigen verstärkten Corona-Restriktionen die kalte Schulter
Das deutsche Leitbarometer blieb am Mittwoch solide. (Foto: dpa)

Der Dax hat sich am Mittwoch mit einem hauchdünnen Plus von 0,1 Prozent auf 13.028 Punkte ins Ziel gerettet. Immerhin stand noch am Ende ein Wert über der psychologisch wichtigen Marke von 13.000 Zählern. Der Handelstag war insgesamt sehr durchwachsen verlaufen, ohne dass es spektakuläre Entwicklungen gegeben hätte. Die US-Börsen hatten ihren Tag mit Verlusten beendet. So war der Dow Jones Industrial um 0,6 Prozent auf 28.514 Punkte rückläufig gewesen, während die Nasdaq ein Minus von 0,8 Prozent verbucht hatte.

Die Frage, wann die USA ihr Konjunkturpaket schnüren, und die steigenden Infektionszahlen für die Corona-Pandemie waren wichtige Themen für die deutschen Börsianer. Insbesondere die verstärkten Restriktionen, die der deutsche Staat wegen der Krise beschlossen hat, standen im Fokus. Insgesamt zeigte sich aber der deutsche Handelsplatz gegenüber negativen Nachrichten aus der Weltpolitik resistent. Derzeit bleibt vieles an den internationalen Aktienmärkten einfach Kopfsache.

Die Zahl der Gewinner und Verlierer war im Dax fast gleichmäßig verteilt. Auf der Liste derjenigen Papiere, die am meisten zugelegt haben, befand sich Delivery Hero mit einem Plus von 4,7 Prozent auf 10,3,85 Euro. Danach kamen RWE (plus 1,3 Prozent auf 34,39 Euro) und Continental (plus 1,3 Prozent auf 99,28 Euro) in die Zielgeraden. In der Tabelle der Verlierer des Tages befand sich Merck (minus 1,7 Prozent auf 128,35 Euro) auf dem ersten Platz. Die Nummer zwei war HeidelbergCement (minus 1,5 Prozent auf 54,54 Euro), gefolgt von der Münchener Rück (minus 1,2 Prozent auf 214,40 Euro).

Italien vor Rückgängen bei Industrieaufträgen im September

Heute um 10 Uhr präsentiert Italien die Zahl der Industrieaufträge im September. Die Analysten gehen davon aus, dass sie sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum 5,7 Prozent verringert haben. Im Vormonat hatte es einen Rückgang um 7,2 Prozent gegeben. Ebenso veröffentlicht das Land die Verkaufszahlen im produzierenden Gewerbe für den neunten Monat. Die Experten gehen von einen Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 6,3 Prozent aus. Zwölf Wochen zuvor war die Zahl um 8,1 Prozent zurückgegangen.

Darüber hinaus veröffentlichen die USA um 14.30 MEZ die Preise für den Export und Import im September. Zudem warten die Anleger zum selben Zeitpunkt auf Arbeitsmarkt-Daten aus der größten Volkswirtschaft der Welt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Bundeshaushalt 2026: Etat steht – trotz erneut steigender Neuverschuldung
14.11.2025

Nach stundenlangen Beratungen bis in den frühen Morgen hat der Haushaltsausschuss den Bundesetat für 2026 final zusammengestellt. In...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schwarzarbeit: Klingbeil verschärft Kontrollen in Friseursalons und Nagelstudios
14.11.2025

Schwarzarbeit bleibt ein zentrales Problem für Staat und ehrliche Betriebe. Künftig rücken Barbershops, Kosmetik- und Nagelstudios sowie...

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett zieht sich zurück: Und setzt nun auf Bargeld angesichts schwankender Märkte
14.11.2025

Warren Buffett zieht sich nach Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway schrittweise zurück und hortet weiterhin immense...

DWN
Politik
Politik EU plant Ukraine-Hilfe: Kann Russlands eingefrorenes Vermögen helfen?
13.11.2025

Die Europäische Union steht vor einer heiklen Entscheidung: Sie will die Ukraine weiterhin finanziell unterstützen, sucht jedoch nach...

DWN
Politik
Politik Zollfreigrenze in der EU: Billigwaren künftig ab dem ersten Euro zollpflichtig
13.11.2025

Billige Online-Waren aus Asien könnten bald teurer werden. Die EU plant, die 150-Euro-Freigrenze für Sendungen aus Drittländern...

DWN
Politik
Politik EU-Politik: Fall der Brandmauer öffnet Tür für Konzernentlastungen
13.11.2025

Das EU-Parlament hat das Lieferkettengesetz deutlich abgeschwächt. Künftig sollen nur noch sehr große Unternehmen verpflichtet sein,...

DWN
Politik
Politik Wehrdienst-Reform: Union und SPD einigen sich auf Kompromiss
13.11.2025

Union und SPD haben ihren Streit über den Wehrdienst beigelegt – und ein Modell beschlossen, das auf Freiwilligkeit setzt, aber eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Google: Milliardenstreits um Marktmissbrauch
13.11.2025

Google steht erneut unter Druck: Die Preissuchmaschine Idealo verlangt Milliarden, weil der US-Konzern angeblich seit Jahren seine...