Finanzen

EZB erwägt Verlängerung der Krisen-Anleihenkäufe PEPP

Die Europäische Zentralbank prüft derzeit eine Verlängerung ihres Pandemie-Notfallkaufprogramm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme). Die Märkte erwarten dies.
01.12.2020 12:16
Aktualisiert: 01.12.2020 12:16
Lesezeit: 1 min
EZB erwägt Verlängerung der Krisen-Anleihenkäufe PEPP
EZB-Chefin Christine Lagarde. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

Die EZB erwägt laut Notenbank-Direktorin Isabel Schnabel eine zwölfmonatige Verlängerung ihres Krisen-Anleihekaufprogramms zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Virus-Pandemie. Dies sei eine der Optionen, die geprüft würden, sagte sie in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der Agentur Bloomberg.

Die nächste Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) steht am 10. Dezember an. Experten erwarten, dass die Währungshüter dann angesichts der zweiten Pandemie-Welle ihre Geldschleusen erneut öffnen werden. Mit einer Verlängerung des PEPP getauften Krisenprogramms um zwölf Monate würden diese Anleihekäufe bis Ende Juni 2022 fortgesetzt.

EZB-Chefin Christine Lagarde hatte unlängst skizziert, welche geldpolitischen Werkzeuge bei der Gestaltung eines neuen Hilfspakets eingesetzt werden könnten. Das PEPP-Programm und auch die gezielten mehrjährigen Liquiditätsspritzen (TLTROs) für Banken hätten ihre Wirksamkeit im derzeitigen Umfeld erwiesen, sagte sie im November. Beide seien Hauptinstrumente zur Anpassung der Geldpolitik.

Aus Sicht von Schnabel sollte sich die EZB darauf konzentrieren, die Finanzierungsbedingungen während der Krise weiterhin günstig zu halten, anstatt mit einem großen Stützungspaket Börsen-Erwartungen zu übertreffen. "Es ist angemessen sich darauf zu fokussieren, diese Bedingungen beizubehalten, statt noch viel weiter zu lockern," sagte die deutsche Ökonomin. "Falls es notwendig ist, etwas zu machen, das die Markterwartungen nicht erfüllt, müssen wir dies dennoch tun."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...