Deutschland

Krankenkassen: Corona hat bisher keine Auswirkungen auf den Krankenstand

Die Auswertung der Krankenkassen zeigt, dass nur ein verschwindend geringer Teil der diesjährigen Fehlzeiten vom Beruf direkt auf Covid-19 zurückzuführen ist. Vielmehr setzen sich die häufigsten Diagnosen der Vorjahre fort.
03.12.2020 12:51
Aktualisiert: 03.12.2020 12:51
Lesezeit: 1 min
Krankenkassen: Corona hat bisher keine Auswirkungen auf den Krankenstand
Nur ein verschwindend geringer Teil der Fehlzeiten ist auf das Coronavirus zurückzuführen. (Foto: dpa) Foto: Mohssen Assanimoghaddam

Im März so hoch wie lange nicht, im Mai so tief wie nie: Der Krankenstand der Millionen bei der Betriebskrankenkasse (BKK) Versicherten hat während der Corona-Pandemie eine Berg- und Talfahrt erlebt, ist im Schnitt aber in etwa auf dem Niveau der Vorjahre geblieben. Das geht aus dem am Donnerstag vorgestellten Gesundheitsreport des BKK-Dachverbands hervor.

Die Auswertung zeigt, dass die Fehlzeiten der Angestellten mit der Entwicklung der Pandemie einherging: Im März während der ersten Corona-Welle waren demnach im Schnitt 6,7 Prozent der Beschäftigten pro Tag krank gemeldet - der höchste Wert des vergangenen Jahrzehnts. Im Sommer ging der Krankenstand dann stark zurück, im Mai erreichte er einen historischen Tiefstwert von 3,7 Prozent. In dem Report wurden die Daten von rund neun Millionen Versicherten analysiert. Dem BKK-Dachverband zufolge ist damit ein repräsentatives Bild des Krankheitsgeschehens in der Arbeitswelt gegeben.

Trotz des Zusammenhangs mit der Pandemie-Entwicklung war demnach aber nur ein verschwindend geringer Teil der Fehlzeiten direkt auf Covid-19 zurückzuführen - die Krankheit machte 2020 pro Monat nur rund 0,3 Prozent bis 1,0 Prozent aller Arbeitsunfähigkeits-Tage aus. Dem Vorstand des BKK-Dachverbands, Franz Knieps, zufolge setzten sich die häufigsten Diagnosen der Vorjahre auch im Corona-Jahr fort: Mehr als die Hälfte der Krankschreibungen gingen in den vergangenen Jahren auf Muskel-Skelett-Erkrankungen, psychische Störungen und Atemwegserkrankungen zurück.

Langfristig betrachtet haben sich BKK-Versicherte in den vergangenen zehn Jahren öfter und länger krank gemeldet: Zwischen 2009 und 2019 stieg die Zahl der Arbeitsunfähigkeits-Fälle demnach um ein gutes Viertel. Die Zahl der Tage, an denen Versicherte arbeitsunfähig waren, stieg in der Zeit um mehr als ein Drittel.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...