Politik

Nach MAD-Razzia: Leitender Bundeswehr-Beamter begeht Selbstmord

Ein leitender Beamter der Bundeswehr hat sich nach einer Razzia des Militärischen Abschirmdienstes das Leben genommen.
04.12.2020 15:00
Lesezeit: 1 min
Nach MAD-Razzia: Leitender Bundeswehr-Beamter begeht Selbstmord
Ein Schild für das Amt für den Militärischen Abschirmdienst (MAD) hängt am Zaun der Konrad-Adenauer-Kaserne. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) ermittelt gegen mehrere Mitarbeiter des Beschaffungsamts der Bundeswehr wegen möglicher Zugehörigkeit zu den sogenannten Reichsbürgern oder Selbstverwaltern. (Foto: dpa) Foto: Federico Gambarini

Der Militärische Abschirmdienst (MAD) ermittelt gegen mehrere Mitarbeiter des Beschaffungsamts der Bundeswehr wegen möglicher Zugehörigkeit zu den sogenannten "Reichsbürgern" oder "Selbstverwaltern". Das Verteidigungsministerium teilte am Dienstagabend mit, dass alle acht Verdächtigen in der Regionalstelle für Qualitätsmanagement im baden-württembergischen Ulm tätig sind, darunter auch der Leiter. Am Mittwochvormittag nahm sich ein Mitarbeiter der Behörde das Leben. Ob es einen Zusammenhang gibt, blieb zunächst unklar.

Der „Spiegel“ berichtet dazu: „Einen Tag nach einer Razzia des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) in einer Außenstelle des Beschaffungsamts der Bundeswehr hat sich ein leitender Beamter nach Polizeiangaben das Leben genommen. Der 63-Jährige war in einer Güteprüfstelle der Truppe in Ulm tätig.“

„Dem Mann und sieben weiteren Personen wird vorgeworfen, der Reichsbürger-Szene anzugehören und somit die Grundwerte der Demokratie und des Rechtsstaates abzulehnen. Welchen Schaden er in seiner Position bei der Bundeswehr angerichtet hat, ist noch nicht bekannt. Er soll selbst beim BND gewesen sein und noch immer Kontakte in den Geheimdienst unterhalten haben“, so der SWR.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums laufen die Ermittlungen bereits seit Ende 2019. Die acht Verdächtigen wurden am Dienstag vom MAD befragt. „Erste Ergebnisse bestätigen die vorliegenden Verdachtsmomente“, hieß es anschließend in einem Schreiben des Verteidigungs-Staatssekretärs Peter Tauber an die Obleute des Bundestags-Verteidigungsausschusses.

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