Politik

Tschechien öffnet Skigebiete, Schweiz hält Pisten offen

Während die Skipisten in Bayern dieses Jahr geschlossen bleiben, werden Tschechien und Österreich ihre Skigebiete öffnen, und auch in der Schweiz fahren die Gondeln.
04.12.2020 18:02
Lesezeit: 2 min
Tschechien öffnet Skigebiete, Schweiz hält Pisten offen
Piste im Walliser Skigebiet. (Foto: dpa) Foto: Jean-Christophe Bott

In Bayern gibt es dieses Jahr voraussichtlich weder Pistengaudi noch Apres-Ski. In Österreich hingegen dürfen die Lifte in den Skigebieten ab dem 24. Dezember öffnen - und können somit im Wesentlichen von Einheimischen genutzt werden. So viel Platz auf den Pisten wird es wohl nie mehr geben. Mit dem Liftbetrieb soll auch das boomende - und nicht ungefährliche - Skitourengehen in Grenzen gehalten werden.

Allerdings bleiben Hotels und Gaststätten in Österreich bis zum 6. Januar zu. Den deutschen Siktouristen bleibt damit die Schweiz. Die Regierung in Bern widersetzt sich dem Druck aus Deutschland und anderen Ländern, das Skifahren über Weihnachten und Neujahr zu verbieten. Von Quarantäneauflagen bei der Einreise wie jetzt in Österreich ist bislang auch keine Rede.

Schweiz verschärft Anti-Corona-Maßnahmen, aber Pisten offen

Die Schweiz verschärft angesichts der weiterhin bedrohlichen Corona-Situation ihre Maßnahmen. Die Zahl der erlaubten Kunden pro Geschäft würden ab 9. Dezember reduziert, kündigte die Regierung am Freitag an. Restaurants müssten in der ganzen Schweiz die Kontaktdaten eines Gastes pro Tisch verpflichtend erheben, so wie dies verschiedene Kantone bereits eingeführt hätten. Sollten die Kantone ihrerseits keine weiteren Maßnahmen treffen, werde die Regierung diese am 11. Dezember von sich aus vorantreiben.

Im Prinzip wolle die Schweiz die Skigebiete für den Inlandstourismus offen halten, sofern dies die epidemiologische Lage erlaube, hieß es weiter. Geschlossene Gondeln und Bahnen dürften höchstens zu zwei Dritteln besetzt werden. Auf allen Bahnen, auch auf Ski- und Sesselliften, sowie beim Anstehen gelte eine Maskenpflicht.

Die epidemiologische Entwicklung bereite Sorgen, sagte Gesundheitsminister Alain Berset. "Wir sind beunruhigt über die fragile Situation und müssen handeln." Das Gesundheitssystem stehe unverändert unter Druck, das Personal sei am Limit.

Tschechien öffnet Skigebiete trotz Corona

Die Skigebiete in Tschechien dürfen vom 18. Dezember an öffnen. Das gab Gesundheitsminister Jan Blatny am Freitag bekannt. «Wir glauben, dass die meisten Menschen wirklich zum Sport in die Berge fahren und nicht wegen der abendlichen Unterhaltung», sagte der Mediziner. Mit den Einzelheiten zum Hygienekonzept und dem Warteschlangen-Management werde sich das Kabinett am Montag befassen. Das größte Skigebiet Tschechiens liegt in Spindlermühle (Spindleruv Mlyn) im Riesengebirge. Auch im Erzgebirge und im Böhmerwald gibt es Skipisten, die zumeist künstlich beschneit werden.

Mit einem Zustrom ausländischer Touristen wird derzeit nicht gerechnet. «In Österreich ist das für die Einheimischen gedacht, auch bei uns sollte es nur für unsere Leute sein», sagte der tschechische Regierungschef Andrej Babis im Sender Radio Zet. In dem EU-Mitgliedstaat gilt immer noch der Notstand. Am Freitag meldeten die Behörden 4624 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Es gab seit Pandemiebeginn 8641 Todesfälle.

Einreisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Tschechien müssen sich derzeit bis auf Ausnahmen online anmelden und dem örtlichen Gesundheitsamt einen negativen Corona-PCR-Test vorlegen. Eine 24-Stunden-Ausnahmeregelung gilt ausdrücklich nicht für touristische oder sportliche Aktivitäten. Die deutsche Bundesregierung hat Tschechien zum Risikogebiet erklärt und eine Reisewarnung ausgesprochen.

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