Der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstandsunion, Carsten Linnemann, hat die Corona-Hilfspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert und eine zielgerichtete Verteilung der Corona-Finanzhilfen gefordert. "Es ist richtig, dass wir uns verschulden, aber bitte nicht so auf Pump, wie wir es im Moment machen", sagte Linnemann Ende NOvember im ARD-"Morgenmagazin". An der einen Stelle würden die Hilfen überkompensiert. So bekämen etwa Fast-Food-Ketten 75 Prozent der Umsätze aus dem Vorjahr für Verkäufe im Restaurant und könnten weiter Geld mit dem Außer-Haus-Verkauf einnehmen.
Gleichzeitig erhielten Einzelhändler keine Unterstützung, obwohl in vielen Innenstädten die Kunden wegblieben. "Da verstehe ich den Einzelhandel, dass der sauer ist, dass auf der einen Seite überkompensiert wird und auf der anderen Seite nicht geholfen wird", sagte Linnemann.
In der Sendung Markus Lanz vom 2. Dezember bekräftigte Linnemann seine Kritik. So sei es extrem großzügig, dass Großkonzerne im November 75 Prozent des Umsatzes des Novembers 2019 gebkämen - und nicht etwa 75 Prozent der damals erwirtschafteten Gewinne. Kein anderes Land in Europa mache so etwas - mit Ausnahme Frankreichs. Dort liegt der Satz jedoch nicht bei 75 Prozent, sondern bei 20 Prozent.
Auf die Frage von Markus Lanz, wer diese Regelung beschlossen habe und warum Linnemann das zugelassen habe, sagte Linnemann in der Sendung: "Da haben wir nicht drüber abgestimmt weil wir haben über das Milliarden-Paket abgestimmt und die Umsetzung in diesem Programm hat dann Herr Scholz gemacht in Abstimmung mit Herrn Altmaier und der Bundesregierung."
Das Video zur Lanz-Sendung finden Sie hier, ab etwa Minute 52 geht es um die Corona-Hilfen.