Politik

Mittelstandsunion: Global agierende Großkonzerne bekommen Corona-Hilfen in Millionenhöhe, der Einzelhandel geht leer aus

Lesezeit: 1 min
16.12.2020 09:37
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstandsunion, Carsten Linnemann, kritisiert die Hilfspolitik der Bundesregierung scharf. Während global agierende Großkonzerne 75 Prozent des Umsatzes aus dem November 2019 bekommen und ihr Geschäft durch Außer-Haus-Verkäufe aufrechterhalten können, gehen Einzelhändler und der Mittelstand weitgehend leer aus.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstandsunion, Carsten Linnemann, hat die Corona-Hilfspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert und eine zielgerichtete Verteilung der Corona-Finanzhilfen gefordert. "Es ist richtig, dass wir uns verschulden, aber bitte nicht so auf Pump, wie wir es im Moment machen", sagte Linnemann Ende NOvember im ARD-"Morgenmagazin". An der einen Stelle würden die Hilfen überkompensiert. So bekämen etwa Fast-Food-Ketten 75 Prozent der Umsätze aus dem Vorjahr für Verkäufe im Restaurant und könnten weiter Geld mit dem Außer-Haus-Verkauf einnehmen.

Gleichzeitig erhielten Einzelhändler keine Unterstützung, obwohl in vielen Innenstädten die Kunden wegblieben. "Da verstehe ich den Einzelhandel, dass der sauer ist, dass auf der einen Seite überkompensiert wird und auf der anderen Seite nicht geholfen wird", sagte Linnemann.

In der Sendung Markus Lanz vom 2. Dezember bekräftigte Linnemann seine Kritik. So sei es extrem großzügig, dass Großkonzerne im November 75 Prozent des Umsatzes des Novembers 2019 gebkämen - und nicht etwa 75 Prozent der damals erwirtschafteten Gewinne. Kein anderes Land in Europa mache so etwas - mit Ausnahme Frankreichs. Dort liegt der Satz jedoch nicht bei 75 Prozent, sondern bei 20 Prozent.

Auf die Frage von Markus Lanz, wer diese Regelung beschlossen habe und warum Linnemann das zugelassen habe, sagte Linnemann in der Sendung: "Da haben wir nicht drüber abgestimmt weil wir haben über das Milliarden-Paket abgestimmt und die Umsetzung in diesem Programm hat dann Herr Scholz gemacht in Abstimmung mit Herrn Altmaier und der Bundesregierung."

Das Video zur Lanz-Sendung finden Sie hier, ab etwa Minute 52 geht es um die Corona-Hilfen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

 

DWN
Panorama
Panorama Amokfahrt von Magdeburg: Trauer, Entsetzen und offene Fragen halten Deutschland in Atem
22.12.2024

Fünf Menschen sind tot, 200 verletzt: Nach der folgenschweren Fahrt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stellt sich die...

DWN
Politik
Politik Donald Trump hofft: Elon Musk übernimmt (noch) nicht die US-Präsidentschaft
22.12.2024

Kritiker nennen den Tech-Milliardär süffisant «Präsident Musk». Donald Trump stellt klar, wer das Sagen hat - bestreitet aber auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Politik
Politik Steuern und Abgaben: Mehrheit der Steuerzahler zahlt 2025 noch mehr – mit oder ohne Ampel!
22.12.2024

Das „Entlastungspaket“ der Ampel ist eine Mogelpackung, denn Steuersenkungen sind nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Ab dem 1. Januar 2025...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: Asyl-Rekordhoch in Deutschland und die illegale Migration an den Grenzen geht ungebremst weiter
22.12.2024

In Deutschland leben fast 3,5 Millionen Geflüchtete, von Asylsuchenden über anerkannte Flüchtlinge bis zu Geduldeten. Das ist ein neuer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...