Deutschland

Gruselig: Krematorien in Sachsen haben wegen Corona Hochbetrieb - Kapazitätsgrenze erreicht

Die Krematorien in Sachsen sind nach Einschätzung der Bestatter-Innung wegen der Corona-Pandemie mit vielen Todesopfern an der „Grenze des Machbaren“ angelangt. Ein Großteil der Todesopfer dürfte wie in Schleswig-Holstein aus Pflegeheimen stammen.
23.12.2020 16:39
Aktualisiert: 23.12.2020 16:39
Lesezeit: 1 min

Die Krematorien in Sachsen sind nach Einschätzung der Bestatter-Innung wegen der Corona-Pandemie mit vielen Todesopfern an der „Grenze des Machbaren“ angelangt. Ein Großteil der Todesopfer dürfte wie in Schleswig-Holstein aus Pflegeheimen stammen.

„Da sind Kapazitätsgrenzen erreicht“, sagte Innungsobermeister Tobias Wenzel am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Am Dienstagabend hatte eine Nachricht aus Zittau für Unruhe gesorgt. Die Stadt gab bekannt, Leichen außerhalb des Krematoriums lagern zu müssen, weil die Kapazitäten nicht mehr ausreichen.

„Das große Problem sind nun die Feiertage, davor haben alle Angst“, fasste Wenzel die Stimmung in der Bestatterbranche zusammen. Grundsätzlich seien auch Erdbestattungen möglich: „Es gibt keine Empfehlung des Robert Koch-Institutes, dass infektiöse Tote eingeäschert werden müssen.“ In Sachsen sei der hohe Anteil von Einäscherungen aber historisch gewachsen, 80 bis 90 Prozent der Toten würden hier eingeäschert.

Wenzel zufolge gibt es in Sachsen zehn Krematorien mit rund 1.700 Kühlplätzen. Die seien im Moment gut ausgelastet. Normalerweise brauche man von der Einlieferung ins Krematoriums bis zur Einäscherung fünf Tage, derzeit seien es zehn. Das Verbringen der Toten zur Feuerbestattung nach Tschechien oder in andere Bundesländern sei keine Option. Der Transport müsste mit Lastkraftwagen erfolgen, was mit der Würde nicht vereinbar sei. Die Standesämter stellten derzeit einen vorläufigen Bestattungsschein aus, damit es nicht zu weiteren Verzögerungen komme.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Kündigung eines Arbeitsvertrages: Ein Leitfaden für Arbeitgeber
10.02.2025

Die Kündigung eines Arbeitsvertrages ist stets eine heikle Angelegenheit, sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer. In diesem...

DWN
Politik
Politik Habeck wehrt sich gegen Plagiatsvorwürfe
10.02.2025

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hat Plagiatsvorwürfe gegen seine Doktorarbeit zurückgewiesen und verweist auf eine Prüfung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise in Europa ziehen an wie lange nicht
10.02.2025

Gas ist wieder teurer geworden in Europa. Der Preis für Erdgas hat sich allein innerhalb des letzten Jahres verdoppelt. Nach Einschätzung...

DWN
Politik
Politik Scholz nach dem Kanzler-Duell: "Glaube, es hat viele überzeugt"
10.02.2025

Olaf Scholz sieht sich als Gewinner des ersten Kanzler-Duells mit Friedrich Merz. In einem Interview mit Radio Eins gab er sich überzeugt:...

DWN
Panorama
Panorama 20 Jahre Google Maps: Wie die virtuelle Karte unseren Alltag verändert hat
10.02.2025

Vor 20 Jahren ging Google-Maps an den Start. Was 2005 auf dem PC als eine Revolution durch Kartenkacheln begann, ist heute eine der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Aldi: 12 Euro Eintrittsgeld vor dem Einkaufen empört Kunden
10.02.2025

Aldi baut seit längerer Zeit auf das Prinzip "kassenloses Einkaufen" - KI-Technologie macht's möglich. Doch die Sache hat in...

DWN
Technologie
Technologie Studie: E-Fuels keine echte Alternative zum Verbrennermotor
10.02.2025

Hohe Kosten, geringe Effizienz und begrenzte Verfügbarkeit: Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass E-Fuels für den Einsatz in...

DWN
Immobilien
Immobilien Mini-Häuser als Marktentlastung: Merz "Bau-Turbo" im Check
10.02.2025

Friedrich Merz (CDU) will mit einem modularen "Bau-Turbo" den Bau von Wohnraum erleichtern und blitzschnell gestalten. Vorne mit dabei: Der...