Politik

Griechenland: Staat verbietet Kindern das Singen am Heiligabend

Lesezeit: 1 min
24.12.2020 10:42
Die griechischen Behörden greifen durch.
Griechenland: Staat verbietet Kindern das Singen am Heiligabend
Athen: Polizisten mit Nase-Mund-Bedeckung überprüfen die Papiere eines Autofahrers und die Erlaubnis der Insassen, sich in der Stadt bewegen zu dürfen. (Foto: dpa)
Foto: Angelos Tzortzinis

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Wegen der Corona-Pandemie ist das traditionelle Weihnachtssingen der Kinder in Griechenland am heutigen Heiligabend-Vormittag ausgefallen. Der Zivilschutz hatte den liebgewonnenen Brauch, bei dem die Kinder von Haus zu Haus ziehen, aus Angst vor Ansteckungen verboten. «So weit ich mich zurückerinnern kann, hat es so was noch nie gegeben. Nicht mal während des Zweiten Weltkrieges», sagte ein älterer Athener im Staatsfernsehen (ERT).

Die Regierung hat zudem minimalistische Weihnachtsfeiern angeordnet: Am Abend dürfen höchstens neun Menschen pro Haushalt zusammenkommen, die höchstens aus zwei Familien stammen dürfen. Hält das ein Gastgeber nicht ein, droht ihm eine Geldstrafe von 3.000 Euro. Die Gäste müssen 300 Euro zahlen. Bars und Tavernen, in denen die Griechen traditionell auch Heiligabend feiern, sind bereits seit Anfang November geschlossen.

Um Ansammlungen hunderter junger Menschen auf den Straßen nach Beginn der Ausgangssperre (22.00 bis 05.00 Uhr) zu verhindern, sollen U-Bahnstationen im Zentrum Athens gesperrt werden, berichtete das Staatsfernsehen.

Die Polizei kontrolliert seit Tagen scharf an Mautstellen, ob Menschen aus Ballungszentren ohne Grund in die Provinzen fahren. Wegen des Lockdowns dürfen die Bürger mit wenigen Ausnahmen die größere Region nicht verlassen. «Wir wollen kein Wiederaufflammen der Pandemie. Bleiben Sie zu Hause», sagt Regierungschef Kyriakos Mitsotakis immer wieder.

Griechenland mit seinen knapp elf Millionen Einwohnern war bis Ende Oktober nicht so stark von Corona betroffen. Dies änderte die zweite Welle der Pandemie. Die Corona-Fälle schnellten in die Höhe, das Gesundheitssystem geriet an seine Grenzen. Nach offiziellen Zahlen starben an oder mit dem Virus bislang mehr als 4.200 Menschen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt
08.05.2024

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW mit Gewinnrückgang - Konzernchef Zipse bleibt extrem optimistisch
08.05.2024

Der Autobauer BMW musste im ersten Quartal trotz des florierenden Luxussegments Gewinneinbußen verbuchen. Konzernchef Oliver Zipse bleibt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...