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Bomben-Attentäter von Nashville soll Gegner der 5G-Technologie gewesen sein

Lesezeit: 2 min
28.12.2020 11:17  Aktualisiert: 28.12.2020 11:17
US-Sicherheitsbehörden zufolge soll der Bomben-Attentäter von Nashville ein entschiedener Gegner der 5G-Technologie gewesen sein. Er soll paranoide Vorstellungen gehabt haben. Bei dem Anschlag ist nur der Täter ums Leben gekommen.
Bomben-Attentäter von Nashville soll Gegner der 5G-Technologie gewesen sein
Einsatzkräfte arbeiten am Ort einer heftigen Explosion in der Innenstadt. (Foto: dpa)
Foto: Mark Humphrey

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CBS News hat ein Bild des Nashville-Bombers Anthony Quinn Warner veröffentlicht. Josh Margolin von ABC News zitierte mehrere Quellen von Strafverfolgungsbehörden, denen zufolge der 63-jährige Anthony Q. Warner im Zusammenhang mit der 5G-Mobilfunktechnologie paranoide Vorstellungen hatte. Zudem habe er an Außerirdische geglaubt. Warner ist beim Anschlag in Nashville ums Leben gekommen.

Der Täter sei aufgrund von DNA-Proben identifiziert worden, sagte der örtliche FBI-Chef Douglas Korneski. Ermittler hatten in der Nähe des explodierten Wohnwagens menschliches Gewebe gefunden, das nach einer Durchsuchung seines Hauses mit weiteren DNA-Proben verglichen werden konnte. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass eine Person namens Anthony Warner der Bombenleger war“, sagte der zuständige Staatsanwalt Donald Cochran. „Er war anwesend, als die Bombe detonierte und er kam bei der Explosion ums Leben“, sagte Cochran. Bei dem Anschlag ist nur der Täter ums Leben gekommen. Drei weitere Personen wurden verletzt.

Der 63-Jährige sei der Polizei zuvor nicht als Verdächtiger bekannt gewesen, hieß es. Die Ermittler machten auch noch keine Angaben dazu, welche Art Sprengstoff der Täter genutzt hatte. Sie ließen auch offen, ob der Fall noch als Terrorismus eingestuft werden könnte, weil das Motiv des Täters noch unklar war. Ein solcher Anschlag könnte als Terrorismus betrachtet werden falls es ein ideologisches oder politisches Motiv des oder der Täter gäbe.

Kurz vor der Explosion am frühen Freitagmorgen hatte es eine Warnung an die Anwohner gegeben. Sie wurden von dem Wohnwagen ausgehend per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, das Gebiet wegen einer bevorstehenden Explosion zu verlassen. Mit den Durchsagen begann ein Countdown von 15 Minuten, nach dem es zur Explosion kam. Polizisten, die vor Ort waren, konnten mehrere Anwohner in Sicherheit bringen. Ohne Warnung wären laut Ermittlern auch Anwohner zu Tode gekommen.

Bilder vom Ort der Detonation zeigten beschädigte Häuser, ausgebrannte Autos und Trümmerteile auf der Straße. Nach der Explosion am Freitag waren auf Aufnahmen mehrere Brände zu erkennen; eine aufsteigende schwarze Rauchsäule war weithin sichtbar. Bürgermeister John Cooper sprach von einem katastrophalen Schaden. Mehr als 40 Geschäfte seien beschädigt worden, sagte er. Die Explosion beschädigte auch ein Gebäude des Kommunikationsunternehmens AT&T, weswegen in der Region mehrere Tage lang für viele Kunden Telefon- und Datenverbindungen ausfielen.

Nach der Explosion war allein das FBI mit rund 250 Beamten an den Ermittlungen beteiligt. Mit Hilfe von Aufnahmen des Wohnwagens von Überwachungskameras und Trümmerteilen konnten Experten offenbar rasch die Verbindung zu dem Täter herstellen. Sein Haus am Stadtrand von Nashville war am Samstag von den Ermittlern durchsucht worden.

Nashville, oft „Music City“ genannt, ist mit knapp 700.000 Einwohnern die Hauptstadt von Tennessee im Süden der USA. Sie gilt wegen vieler Livemusik-Bars und Plattenfirmen als Zentrum der Country-Musik.


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