Politik

DWN AKTUELL: US-Zerstörer fahren durch die Straße von Taiwan, China droht mit "entschlossener Verteidigung"

Lesezeit: 1 min
31.12.2020 17:43  Aktualisiert: 31.12.2020 17:43
Nachdem zwei mit Lenkflugkörpern ausgerüstete amerikanische Zerstörer die Straße von Taiwan durchfahren haben, protestiert Peking scharf. Allerdings halten die Chinesen selber gerade Manöver in der Region ab. Die Spannungen zwischen den beiden Supermächten verschärfen sich.
DWN AKTUELL: US-Zerstörer fahren durch die Straße von Taiwan, China droht mit "entschlossener Verteidigung"
Die Formosastraße (Straße von Taiwan). (Quelle: DWN/ Google Maps)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  
China  
USA  
Geopolitik  

Die Spannungen zwischen den beiden Supermächten USA und China sind gerade dabei, sich weiter zu verschärfen. Zwei Zerstörer der Siebten Flotte der US-Marine, die „John S. McCain“ sowie die „Curtis Wilbur“, sind vor wenigen Stunden durch die Formosastraße (auch „Straße von Taiwan“ genannt) gesegelt. Gleichzeitig finden südöstlich von Taiwan, im Südchinesischen Meer, seit Dienstag drei jeweils zehntägige Manöver der chinesischen Streitkräfte in der Nähe der Insel Hainan statt. Hainan und Taiwan sind etwas mehr als 1.000 Kilometer voneinander entfernt.

Die rund 180 Kilometer breite Formosastraße, eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt, trennt China und die Republik Taiwan, deren Unabhängigkeit Peking nicht anerkennt. Die Siebte Flotte sprach auf ihrer Facebook-Seite von einer „Routine-Fahrt in Übereinstimmung mit internationalem Recht“. Das chinesische Außenministerium kritisierte die Durchfahrt dafür scharf, sprach unter anderem von einer „Provokation“ und einer „Machtdemonstration“. Die Durchfahrt sende das falsche Signal an diejenigen, die Taiwans Unabhängigkeit unterstützen, und stellten eine ernsthafte Drohung für Frieden und Stabilität dar. Und weiter: "Die Chinesische Volksbefreiungsarmee hält zu jeder Zeit ein hohes Maß an Wachsamkeit aufrecht, wird auf alle Drohungen und Provokationen reagieren und die nationale Souveränität und territoriale Integrität entschlossen verteidigen."

Bereits vor knapp zwei Wochen, am Sonnabend, den 19. Dezember, war ein US-Kriegsschiff durch die Formosastraße gesegelt. Einen Tag später durchfuhr die „Shandong“, Chinas Ende letzten Jahres zweiter in Betrieb genommener Flugzeugträger, zusammen mit vier Begleitschiffen die Meerenge. Taiwans Marine reagierte, indem sie sechs Kriegsschiffe sowie acht Flugzeuge der Luftwaffe zur Beobachtung des Konvois entsandte.

Bei den strategischen Überlegungen der beiden Supermächte USA und China spielt das Südchinesische Meer eine Schlüsselrolle, wie im Detail in einem großen Interview der Deutschen Wirtschaftsnachrichten nachzulesen ist. Überhaupt entwickelt sich der Pazifik in steigendem Maße zur militärischen Zone. Derzeit entwickeln Staaten, die sich vor Chinas steigendem Machtanspruch fürchten, darunter die USA, Indien, Japan und Australien, eine neue Sicherheitsstruktur in der Region. Selbst Deutschland hat sich positioniert: In den vor kurzem veröffentlichten Leitlinien zum Indopazifik fordert man Maßnahmen, die gewährleisten sollen, dass im indo-pazifischen Raum Regeln die Oberhand über einen Ansatz nach dem Motto „Macht setzt Recht“ behalten.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...