Finanzen

Dax: Börsianer reagieren kaum auf Corona-Verschärfungen

Das deutsche Leitbarometer verbuchte heute Morgen sogar Gewinne. Die Anleger hatten wohl schon zuvor mit der Verlängerung der Restriktionen gerechnet.
06.01.2021 10:41
Lesezeit: 2 min
Dax: Börsianer reagieren kaum auf Corona-Verschärfungen
Der Dax liegt derzeit weit über 13.000 Punkten. (Foto: dpa)

Der Dax hat am Mittwoch bis 10.30 Uhr 0,4 Prozent auf 13.708 Punkte gewonnen. Damit ignorieren die Anleger die Verschärfung der Corona-Maßnahmen, die die Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs gerade beschlossen haben.

Im Zentrum steht die Verlängerung des Lockdowns bis zum 31. Januar. Nach Aussagen von Merkel sei dies "absolut notwendig". Private Haushalte dürften außerhalb der Wohnung nur eine weitere Person treffen. Bis dato konnte man bis zu fünf Personen treffen. "Wir fordern alle Bürgerinnen und Bürger auf, die Kontakte auf das absolute Minimum zu beschränken", erklärte die Kanzlerin. Doch das ist noch nicht alles: Der Bewegungsradius soll auf maximal 15 Kilometer um den Wohnort eingeschränkt werden.

Ein wichtiges Ergebnis kommt aus Übersee: So haben die US-Demokraten bei entscheidenden Stichwahlen im Bundesstaat Georgia um zwei Sitze im US-Senat einen Sieg davon getragen. Ihr Kandidat hat sich gegen die Mitbewerberin durchgesetzt, wie einige Sender berichten.

Gestern ist der Dax mit einem leichten Minus von 0,6 Prozent auf 13.652 Zähler aus dem Rennen gegangen. Es gab mehr Verlierer als Gewinner: Die Liste derjenigen Aktien, die am meisten zulegten, führte Delivery Hero an, das 5,5 Prozent auf 144,10 Euro gewann. Fresenius verbuchte ein Plus von 1,3 Prozent auf 38,98 Euro, und die Deutsche Bank beendete den Handelstag mit einem Gewinn von 0,7 Prozent auf 8,85 Euro.

In der Tabelle der Papiere, die sich am schwächsten entwickelten, lag Henkel ganz oben. Die Aktie des Chemieskonzerns büßte 2,6 Prozent auf 89,88 Euro ein. Danach kam E.ON ins Ziel, dessen Kurs um 2,5 Prozent auf 8,93 Euro verlor. Der Dritte im Bunde war der Mitbewerber RWE, das ein Minus von 2,1 Prozent auf 35,20 Euro verzeichnete.

Heute warten die Anleger wieder auf wichtige Konjunkturdaten: Um 14 Uhr gibt es Informationen darüber, wie sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Dezember entwickelt haben. Die Volkswirte rechnen damit, dass sie sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozent verringert haben. Gegenüber dem Vormonat hingegen sollen sie um 0,6 Prozent gestiegen sein, glauben die Fachleute.

Um 15.45 Uhr MEZ werden in den USA die Einkaufsmanager-Indizes "PMI Composite" veröffentlicht, die das Institut Markit durch Umfragen unter Führungskräften erstellt hat. Es geht um deren Meinung im Dezember. Die Prognosen für das allgemeine Barometer betragen 55,7 Punkte, während sie beim Dienstleistungsgewerbe bei 55,3 Zählern liegen.

Diese Konjunkturdaten sind zunächst für die kurzfristige Entwicklung der deutschen Börsen wichtig. Für ihren langfristigen Verlauf hingegen müssen sich die Börsianer allerdings einen anderen Termin im Kalender festhalten: Am 25. Januar werden Angela Merkel und die Länderchefs erneut über die weiteren Maßnahmen beim Kampf gegen die Pandemie beraten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Inflationskrise USA: Warum 2026 zum gefährlichsten Jahr werden könnte
26.12.2025

Die Warnung eines führenden Ökonomen zeichnet ein düsteres Bild für die USA. Die Rückkehr einer hartnäckigen Inflationswelle könnte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Familienunternehmen Voelkel: Mit Ingwer-Shots zur größten Bio-Safterei der Welt
26.12.2025

Voelkel ist bekannt für seine Obst- und Gemüsesäfte aus biologischem Anbau. Stefan Voelkel leitet das Unternehmen in dritter Generation...

DWN
Technologie
Technologie Autonomes Fahren: Bolt bringt chinesische Technologie nach Europa
26.12.2025

Europa erlebt eine neue Phase im Wettbewerb um autonome Mobilität, da chinesische Technologieanbieter zunehmend mit großen...

DWN
Panorama
Panorama Die spektakulärsten Weihnachtsbäume weltweit: Wenn Tradition zur Show wird
26.12.2025

Lichtermeere, Rekordhöhen und ungewöhnliche Kulissen: Rund um den Globus werden Weihnachtsbäume zu echten Spektakeln. Von italienischen...

DWN
Immobilien
Immobilien The Line: Saudi Arabiens hochgestapelte Megacity quer durch die Wüste
26.12.2025

Eines der wohl ambitioniertesten und innovativsten Infrastrukturprojekte unserer Zeit ist The Line. Die von Saudi-Arabien geplante...

DWN
Finanzen
Finanzen Dotcom-Blase der 1990er: Wie Spekulationen den Markt auf den Kopf stellte
26.12.2025

Die späten 1990er Jahre waren geprägt von einem beispiellosen Börsenboom im Technologiesektor, der als Dotcom-Blase bekannt wurde....

DWN
Politik
Politik Demokratie unter Dauerstress: Der globale Trend zur Autokratie
26.12.2025

2026 könnte zum Wendepunkt werden: Von Washington bis Berlin geraten liberale Demokratien unter Druck. Autokraten gewinnen Einfluss,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prognose: Startet die deutsche Wirtschaft 2026 endlich durch?
25.12.2025

Drei Jahre Flaute, kaum Wachstum – doch 2026 könnte die deutsche Wirtschaft endlich drehen. Prognosen deuten auf leichte Erholung,...