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eSport-Visum 2020 vergrößert Wirtschaftssektor

In Deutschland sind eSports mittlerweile zu einem ernstzunehmenden Industriesektor geworden. Jährlich werden gigantische Events organisiert, die monatelanger Planung bedürfen. Internationale Spieler reisen für die Turniere ein und kämpfen dabei um Preisgelder in Millionenhöhe an den Bildschirmen. Die Publikumsplätze in den Arenen sind nach kurzer Zeit ausverkauft, die Live-Streams werden auf der ganzen Welt mitverfolgt. Nun wird Deutschland noch wichtiger für den internationalen eSport. Für 2020 wurde die Einführung eines eSport-Visums eingeführt, welches die Einreise von Spielern enorm erleichtert. Was dies für den virtuellen Sport bedeutet, erklären wir!
08.01.2021 14:00
Lesezeit: 3 min
eSport-Visum 2020 vergrößert Wirtschaftssektor
Da man vor dem Computer sitzt und nicht selbst in Bewegung ist, entsprechen eSports nicht der herkömmlichen Definition von Sport. (Quelle: unsplash)

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eSport – Ein echter Sport oder doch nicht?

Für deutsche Teams gibt es derzeit immer noch einige Hürden. Das liegt unter anderem daran, dass eSports in Deutschland nicht als offizieller Sport anerkannt werden. Dieses Gutachten müsste durch den DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) durchgeführt werden, der sich in der Vergangenheit jedoch gegen den Status für eSports ausgesprochen hat. Gründe dafür gibt es verschiedene. Einerseits sieht der DOSB den körperlichen Anspruch bei eSports nicht als gerechtfertigt. Da man vor dem Computer sitzt und nicht selbst in Bewegung ist, entsprechen eSports nicht der herkömmlichen Definition von Sport. Dazu kommt, dass übermäßiges Computerspielen oftmals als schädlich für die Augen oder die Psyche dargestellt wurde – ein Vorwurf, den man jedoch schwer pauschalisieren kann. eSport-Befürworter bringen Gegenargumente zur Aussage des DOSB. So werden auch andere Sportarten anerkannt, bei denen die körperliche Fitness nicht im Vordergrund steht. Ein Beispiel dafür ist der Motorsport. Während Formel-1-Fahrer meist sehr sportlich und trainiert sind, ist dies bei der Ausführung des Sports, die ebenfalls im Sitzen abläuft, nicht zwangsläufig notwendig. Dazu kommt, dass Schach mittlerweile als offizieller Denksport anerkannt wurde, ein Spiel, bei dem gleichermaßen keine körperliche Bewegung durchgeführt wird. Ob der DOSB seine Entscheidung in den nächsten Jahren überdenken wird, bleibt abzuwarten. In der Industrie wird der virtuelle Sport allerdings mittlerweile ähnlich wie anderen Sportarten behandelt. Große Sponsoren gehen Verträge mit Teams ein und zeigen ihre Logos auf den Trikots der Spieler. Dabei finden sich ähnlich Namen wie auch im Fußball oder anderen Sportarten. Die Wirtschaft hat damit bereits die Wichtigkeit von eSports als Unterhaltungsprogamm erkannt. Auch Veranstalter scheuen keine Kosten und Mühen, um riesige Wettbewerbe zu organisieren. Für die Wettkämpfe werden die größten Messezentren und Arenen in ganz Deutschland gebucht, bei den Events sitzen tausende Menschen auf den Publikumsplätzen. Dazu werden oftmals auch eigene Show-Acts eingeladen, die aus den Turnieren echte Spektakel machen. Die Berichterstattung für große Events schafft es sogar schon ins Fernsehen und wird zum Teil auf Pay-TV, aber auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt. Dazu können alle wichtigen Ereignisse im Stream auf Twitch mitverfolgt werden, denn die Plattform hat Verträge mit vielen großen Veranstaltern. Eine weitere Branche, die eSports bereits voll integriert hat, sind Wettanbieter. Bei vielen von ihnen wird nicht mehr zwischen den klassischen Sportarten und eSports differenziert. Buchmacher wie Betano bieten bereits eine breite Auswahl an Wetten für verschiedene eSport-Wettbewerbe auf ihren Plattformen an. Damit setzen die unterschiedlichen Wirtschaftszweige ein klares Zeichen und sorgen dafür, dass die eSport-Branche in Deutschland weiterhin wachsen kann.

Das neue eSport-Visum

Die Anerkennung zur Sportart wäre für eSports nicht nur eine formelle Angelegenheit, sondern würde viele Vorteile bringen. Ein großes Thema war bisher nämlich die Einreise internationaler Spieler. Da sowohl die Teilnahme an Wettkämpfen, als auch das Training in Teams offiziell als Arbeit zählt, müssen Spieler besondere Visa beantragen, um in Deutschland ihrer Tätigkeit nachzugehen. Bisher wurden ausländischen Spielern dafür 90 Tage gegeben, ein Visum, das auch für andere sportliche Turniere in anderen Sportarten ausgestellt wird. Damit konnten eSport-Profis auch schon in den letzten Jahren an Wettbewerben wie der ESL One Cologne teilnehmen. Problematisch wurde es allerdings für internationale Spieler, die für eine deutsche Mannschaft rekrutiert werden sollten. Wie im Fußball gibt es bei eSports ebenfalls einen Transfermarkt, auf dem Spieler in unterschiedliche Teams und Länder wechseln können. Bis 2020 war es ausländischen Spielern allerdings nicht möglich, mehr als 90 Tage in Deutschland zu bleiben. Seit Mitte des Jahres hat sich dieses Problem jedoch durch das neue eSport-Visum geändert. Auflage dafür ist, dass man mit eSports eine gewisse Gehaltsuntergrenze erreicht und die Tätigkeit hauptberuflich betreibt. Nun ist es für deutsche Teams möglich, sich internationale Verstärkung zu holen.

Die eSport-Branche wächst in Deutschland stetig weiter. Mit dem neuen eSport-Visum wird die deutsche Branche auch für internationale Spieler interessant, was einige Vorteile bringt. Wechselt ein bekannter Spieler in ein deutsches Team, scheint der Scheinwerfer auf einmal auf Deutschland als neue eSport-Nation. Derzeit sind wir auf dem besten Weg in diese Richtung!


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