Politik

Zweifel an Wirksamkeit: Iran verbietet Import von Impfstoff aus USA und Großbritannien

Der Iran hat den Import von Impfstoffen aus den USA und Großbritannien verboten. „Wenn diese Impfstoffe wirksam gewesen wären, hätten unter anderem die Amerikaner nicht Tausende von Corona-Toten am Tag“, sagte Ajatollah Ali Chamenei am Freitag im Staatsfernsehen. Der Iran dürfe kein Testlabor für unsichere Impfstoffe werden. 
08.01.2021 19:57
Aktualisiert: 08.01.2021 19:57
Lesezeit: 1 min
Zweifel an Wirksamkeit: Iran verbietet Import von Impfstoff aus USA und Großbritannien
Eine Mitarbeiterin des Kieler Impfzentrums zieht mit einer Kanüle den Impfstoff aus einer Glasampulle auf. (Foto: dpa) Foto: Frank Molter

Irans oberster Führer hat die Einfuhr von US-amerikanischen und britischen Corona-Impfstoffen ins Land verboten. „Wenn diese Impfstoffe wirksam gewesen wären, hätten unter anderem die Amerikaner nicht Tausende von Corona-Toten am Tag“, sagte Ajatollah Ali Chamenei am Freitag im Staatsfernsehen. Der Iran dürfe kein Testlabor für unsichere Impfstoffe werden.

Der Rote Halbmond sagte daraufhin umgehend die Bestellungen für 150.000 Impfdosen von Biontech und Pfizer ab. Impfstoff-Importe aus „sicheren Orten“ seien dagegen kein Problem, so der Kleriker, der laut iranischer Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat.

Der Iran testet seit vergangenem Monat einen eigenen entwickelten Corona-Impfstoff namens „Coviran Barekat“. Den Probanden gehe es laut Gesundheitsministerium gut und die Tests sollten daher auch weitergeführt werden. Laut Präsident Hassan Ruhani werde das Land aber demnächst auch ausländische Impfstoffe einführen.

Die iranische Zentralbank hat für die Einfuhr von Impfstoffen 200 Millionen Euro bereitgestellt. Es wird jedoch befürchtet, dass die Einfuhr der ausländischen Impfstoffe derzeit nicht machbar ist. Wegen der US-Sanktionen hat der Iran keinen Zugang zum globalen Banksystem und daher auch Probleme mit dem Zahlungsverkehr. Diese wirken sich nach offiziellen Angaben auch auf die Bestellung von Impfstoffen aus.

Wegen eines strengen Lockdowns sind die Fallzahlen im Iran in den letzten Wochen zwar gesunken, es werden aber weiterhin täglich zwischen 85 und 100 Todesfälle sowie über 6.000 Neuinfektionen registriert. Seit dem Beginn der Pandemie Ende Februar gab es im Land mehr als 56.000 Tote und fast 1,3 Millionen Corona-Infektionen. Eine Massenimpfung gegen Corona für die fast 83 Millionen Iraner ist für März nächsten Jahres geplant.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...