Unternehmen

Douglas schließt rund 500 Filialen, wächst aber online

Europaweit wird Douglas rund 500 Läden mit rund 2500 Beschäftigten schließen. Doch das Online-Geschäft der Parfümeriekette wächst.
28.01.2021 10:01
Lesezeit: 1 min
Douglas schließt rund 500 Filialen, wächst aber online
Filiale der Parfümeriekette Douglas. (Foto: dpa) Foto: Fabian Strauch

Die Parfümeriekette Douglas streicht ihr Filialnetz zusammen, während die Online-Umsätze in der Corona-Krise rasant zulegen. Von europaweit 2400 Filialen sollen bis Herbst 2022 insgesamt rund 500 Läden mit rund 2500 Beschäftigten geschlossen werden, der Löwenanteil davon in Südeuropa, teilte der Konzern am Donnerstag mit. In der Bundesrepublik stehen rund 60 von mehr als 430 Geschäften vor dem Aus. Die Folgen der Corona-Krise hätten die Pläne zur Schließung von Filialen noch beschleunigt, sagte Douglas-Chefin Tina Müller.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2019/20 sorgte die Pandemie für ein gemischtes Bild in den Bilanzen: Das Online-Geschäft florierte, die Filialen verloren dagegen an Umsatz. Insgesamt gingen die Erlöse um 6,4 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zurück. Der operative Ertrag (bereinigtes Ebitda) schrumpfte um 16,7 Prozent auf 292 Millionen Euro. Unter dem Strich fuhr Douglas auch aufgrund von Abschreibungen einen Verlust von rund 517 Millionen Euro ein.

Im reinen Online-Geschäft legte die Kette dagegen deutlich zu und übersprang im Kalenderjahr 2020 erstmals die Hürde von einer Milliarde Euro Umsatz. "Kein anderer europäischer Beauty-Händler hat in diesem Jahr online absolut so stark zugelegt", sagte Müller - zudem verdiene Douglas hier auch Geld und fahre Margen im zweistelligen Prozent-Bereich ein.

Douglas hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, das Filialnetz auf den Prüfstand zu stellen. Die Corona-Pandemie beschleunigte den Wandel, denn sie sorgte dafür, dass noch mehr Kunden in die Online-Shops abwanderten. In vielen Ländern wurden Geschäfte abseits des Lebensmittelhandels zur Eindämmung der Pandemie geschlossen. Vor allem der Mode-Handel steht unter Druck, viele Händler brauchen staatliche Hilfen oder stehen vor dem Aus.

Rund 600 der insgesamt 2500 Stellen sollen in Deutschland gestrichen werden, sagte Müller. Dabei werde es auch betriebsbedingte Kündigungen geben. Der Konzern, der vor einer Refinanzierungsrunde steht, wolle unter anderem durch die Schließungen vom kommenden Geschäftsjahr an einen Ebitda-Beitrag von rund 120 Millionen Euro jährlich heben. Douglas setzte trotz des Online-Wachstums auch in Zukunft auf die stationären Geschäfte, betonte Müller: "Wir glauben an die Filiale."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei in Dienst gestellt
02.12.2025

Die Bundespolizei verstärkt ihre Drohnenabwehr erheblich. Mit 130 Spezialkräften, KI-gestützten Störsystemen und automatischen...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple XRP News: Digitale Zahlungen im Asien-Pazifik-Raum wachsen stark
02.12.2025

XRP, die Kryptowährung von Ripple, könnte sich bald von Bitcoin abkoppeln. In Singapur erhält das Unternehmen eine erweiterte Lizenz, um...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das italienische Wunder: Geschaffen mit EU-Geld und Schattenwirtschaft
02.12.2025

Italien feiert eine Hochstufung seiner Bonität und spricht vom „neuen Wirtschaftswunder“. Doch unter der Oberfläche zeigen sich...

DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährung kaufen: So erkennen Anleger gute Einstiegsphasen
02.12.2025

Kryptowährungen gewinnen weltweit an Bedeutung, zugleich bleibt der richtige Einstiegszeitpunkt für viele Anleger schwer zu bestimmen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mindestlohnerhöhung 2026: Praxisleitfaden mit Checkliste und Rechenbeispielen für Betriebe
02.12.2025

Die Mindestlohnerhöhung ab 2026 bringt spürbare Veränderungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Wie stark Betriebe tatsächlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Schufa öffnet Blackbox: Neuer Score ab Ende März einsehbar
02.12.2025

Ab Ende März 2026 können Verbraucher den neuen Schufa-Score kostenfrei einsehen. Die Berechnung orientiert sich an zwölf...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktie steigt: Supreme Court prüft Glyphosat-Urteil
02.12.2025

Die Bayer-Aktie klettert auf ein neues Jahreshoch, beflügelt durch die Unterstützung des US-Generalstaatsanwalts. Analysten sehen Chancen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwacher Werbemarkt: RTL Deutschland streicht 600 Stellen
02.12.2025

Einbrechende Werbemärkte und eine schwache Konjunktur zwingen RTL Deutschland zu einem tiefen Einschnitt. Der Konzern streicht 600 Stellen...