Politik

Britischer Ex-Premier Brown forderte eine „temporäre Weltregierung“

Der ehemalige britische Premierminister Gordon Brown forderte zu Beginn der Pandemie im März 2020 die Gründung einer temporären globalen Regierung.
16.02.2021 21:23
Aktualisiert: 16.02.2021 21:23
Lesezeit: 1 min

Der ehemalige britische Premierminister Gordon Brown hatte im März 2020 die Staats- und Regierungschefs der Welt aufgefordert, eine „vorübergehende“ Form der Weltregierung zu schaffen, um die durch die Covid-19-Pandemie verursachten medizinischen und wirtschaftlichen Krisen zu bewältigen, berichtete der Guardian am 26. März.

Brown sagte, es sei eine „Taskforce“ erforderlich, welche aus führenden Politikern, Gesundheitsexperten und internationalen Organisationen wie der Weltbank, dem Internationale Währungsfonds und der UN bestünden. Zudem bräuchten die Weltbank und der IWF mehr „finanzielle Feuerkraft.“

Mehr zum Thema: Keine Privatsphäre und kein Eigentum: Die Welt im Jahr 2030 nach Wunsch des Weltwirtschaftsforums

Bemerkenswerterweise hatte der IWF am 16. März 2020 einen Aufruf veröffentlicht, in dem er eine verstärkte globale Kooperation anmahnte. Diese solle auf drei Feldern erfolgen – fiskalischen Stimulierungen durch Regierungen, mehr Absprachen in der Geldpolitik und eine effektivere Aufsicht. „All diese Dinge – monetär, fiskalisch und regulativ – sind am effektivsten, wenn sie gemeinsam getan werden“, heißt es in dem Aufruf.

Die von Brown vorgeschlagene Taskforce würde an zwei Fronten gegen die Corona-Epidemie kämpfen. Einerseits sollte gemeinsam ein Impfstoff entwickelt, produziert und vertrieben werden. Andererseits könnte die Taskforce dafür sorgen, dass die Aktionen der Zentralbanken weltweit „koordiniert“ werden – etwa, indem eine Kapitalflucht aus ärmeren Ländern in die USA oder nach Europa verhindert würde. Zudem könnte es einen koordinierten Ansatz der Staaten geben, die Konjunktur mit Milliardeninjektionen zu stimulieren.

„Wir brauchen eine Art arbeitender Exekutive“, wird Brown vom Guardian zitiert. „Wenn ich noch an der Macht wäre, würde ich die G20 zu einer breiteren Organisation ausbauen weil wir in der gegebenen Situation auf jene Länder hören müssen, die am meisten betroffen sind, die mächtig sind und in denen es ein großes Potential der Ansteckung gibt – etwa in Afrika.“

Während der Finanzkrise des Jahres 2008 war es nicht zuletzt Brown, der die Staatschefs dazu überredete, das Bankensystem mithilfe von Steuergeldern zu retten. Dazu organisierte er ein Treffen in London, bei dem Hilfen im Umfang von 1,1 Billionen Dollar vereinbart wurden.

Mit Blick auf die Finanzsituation des britischen Staates war Brown allerdings weniger erfolgreich als bei der Rettung der Banken. Legendär ist seine Entscheidung aus dem Jahr 1999, die Hälfte der britischen Goldreserven zu verkaufen. Zum Zeitpunkt des Verkaufs lag der Goldpreis bei etwa 260 Dollar pro Feinunze, bevor er Anfang 2002 stetig zu steigen begann und im August 2011 bei rund 1.850 Dollar sein Allzeithoch markierte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik CO2-Preis steigt ab morgen: 1.000 Euro mehr Heizkosten im Jahr
31.12.2025

Mit dem Jahreswechsel steigt der CO2-Preis – was das für Tanken, Heizen und Ihre Nebenkostenabrechnung konkret heißt. Und wie es danach...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Home Office vs. Büropräsenz: Warum Führungskräfte unter Druck geraten
31.12.2025

Viele Unternehmen ringen damit, die Erwartungen ihrer Mitarbeitenden an flexible Arbeitsmodelle mit den Anforderungen einer...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse: Verlängerung bis 2029 – was das konkret bringt
31.12.2025

Ende 2025 sollte die Mietpreisbremse in ganz Deutschland auslaufen. Doch im Angesicht der andauernden Mietpreiskrise hat der Bundestag...

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett übergibt Berkshire: Was vom Orakel von Omaha bleibt
31.12.2025

Er ist das Gesicht des Value Investing, ein Vorbild für Generationen von Anlegern – und nun zieht sich Warren Buffett zurück. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Die drei größten Tops und Flops im MDax 2025
31.12.2025

Der MDax hat 2025 Anlegern wieder Hoffnung gemacht: Mit einem Plus von 19,65 Prozent wuchs der Index mittelgroßer Unternehmen, während...

DWN
Finanzen
Finanzen Die drei größten Tops und Flops im Dax 2025
31.12.2025

Das Börsenjahr 2025 war abermals ein starkes für den Dax. Der deutsche Leitindex erreichte mit 24.490,41 Punkten einen Jahresgewinn von...

DWN
Panorama
Panorama 2026: Was sich alles ändert
31.12.2025

m Jahr 2026 stehen für Bürgerinnen und Bürger zahlreiche Änderungen an: Der Mindestlohn steigt auf 13,90 Euro, Rentnerinnen und Rentner...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Wall Street schließt dritten Tag in Folge im Minus
31.12.2025

Die wichtigsten US-Aktienindizes beendeten den Handelstag am Dienstag bereits den dritten Tag in Folge mit Verlusten.