Wirtschaft

Türkei sucht internationale Partner für Erdgas-Förderung im Schwarzen Meer

Die Türkei sucht nach internationalen Partnern, um die jüngst entdeckten massiven Erdgasvorkommen vor der türkischen Schwarzmeerküste zu fördern.
05.03.2021 08:00
Lesezeit: 1 min

Die Energieimportrechnung der Türkei belastet die Wirtschaft seit Jahrzehnten erheblich. Im Jahr 2019 importierte das Land Energie im Wert von 41 Milliarden US-Dollar, darunter 45 Milliarden Kubikmeter (bcm) Erdgas. Russland, Aserbaidschan und der Iran sind die wichtigsten Exporteure von Erdgas in die Türkei. Die hohe Importabhängigkeit der Türkei erklärt die Begeisterung, mit der die Entdeckung des Gasfeldes angekündigt wurde. Die Türkei hat kürzlich das „Sakarya-Gasfeld“ im Schwarzen Meer entdeckt.

Das türkische staatliche Öl- und Gasunternehmen Türkiye Petrolleri Anonim Ortaklığı (TPAO) sucht Berichten zufolge Partner für die Entwicklung des Sakarya-Gasfeldes. Laut dem Wood Mackenzie-Forscher Thomas Purdie ist „das Beckenzentrum tief, kalt und stark anoxisch. Diese rauen, herausfordernden Bedingungen erfordern Facherfahrung, die TPAO derzeit nicht zur Verfügung stehen. Das Sakarya-Gasfeld liegt fast an den tiefsten Grenzen des Schwarzen Meeres. Dies ist eine extrem raue Umgebung.“

Der Leiter der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, hatte zuvor erklärt, dass die türkische Offshore-Erdgasentdeckung von 320 Millionen Kubikmeter (bcm) im Schwarzen Meer einen Wert von 67,62 Milliarden Euro haben könnte. TPAO hat einen vorläufigen Kontakt mit mehreren internationalen Ölfirmen aufgenommen, um gemeinsam das Offshore-Feld zu entwickeln, dessen Kosten auf rund 3,2 Milliarden US-Dollar geschätzt werden, berichtete Bloomberg.

Für den Fall, dass Verhandlungen nicht zur Gründung von Projektunternehmen führen, könnte das Unternehmen das Projekt allein entwickeln. Das Projekt umfasst die Förderung von Gas aus einer Tiefe von etwa 175 Kilometer vor der türkischen Küste von Zonguldak.

Schätzungen zufolge hat das Projekt das Potenzial, mehr als das Achtfache der Nachfrage im Land zu produzieren und der Türkei zu helfen, ihre Abhängigkeit von Importen zu beenden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Inflationskrise USA: Warum 2026 zum gefährlichsten Jahr werden könnte
26.12.2025

Die Warnung eines führenden Ökonomen zeichnet ein düsteres Bild für die USA. Die Rückkehr einer hartnäckigen Inflationswelle könnte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Familienunternehmen Voelkel: Mit Ingwer-Shots zur größten Bio-Safterei der Welt
26.12.2025

Voelkel ist bekannt für seine Obst- und Gemüsesäfte aus biologischem Anbau. Stefan Voelkel leitet das Unternehmen in dritter Generation...

DWN
Technologie
Technologie Autonomes Fahren: Bolt bringt chinesische Technologie nach Europa
26.12.2025

Europa erlebt eine neue Phase im Wettbewerb um autonome Mobilität, da chinesische Technologieanbieter zunehmend mit großen...

DWN
Panorama
Panorama Die spektakulärsten Weihnachtsbäume weltweit: Wenn Tradition zur Show wird
26.12.2025

Lichtermeere, Rekordhöhen und ungewöhnliche Kulissen: Rund um den Globus werden Weihnachtsbäume zu echten Spektakeln. Von italienischen...

DWN
Immobilien
Immobilien The Line: Saudi Arabiens hochgestapelte Megacity quer durch die Wüste
26.12.2025

Eines der wohl ambitioniertesten und innovativsten Infrastrukturprojekte unserer Zeit ist The Line. Die von Saudi-Arabien geplante...

DWN
Finanzen
Finanzen Dotcom-Blase der 1990er: Wie Spekulationen den Markt auf den Kopf stellte
26.12.2025

Die späten 1990er Jahre waren geprägt von einem beispiellosen Börsenboom im Technologiesektor, der als Dotcom-Blase bekannt wurde....

DWN
Politik
Politik Demokratie unter Dauerstress: Der globale Trend zur Autokratie
26.12.2025

2026 könnte zum Wendepunkt werden: Von Washington bis Berlin geraten liberale Demokratien unter Druck. Autokraten gewinnen Einfluss,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prognose: Startet die deutsche Wirtschaft 2026 endlich durch?
25.12.2025

Drei Jahre Flaute, kaum Wachstum – doch 2026 könnte die deutsche Wirtschaft endlich drehen. Prognosen deuten auf leichte Erholung,...