Deutschland

IWH-Institut senkt Wachstumsprognose für Deutschland auf 3,7 Prozent

Das IWH-Institut traut der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr eine stärkere Erholung von der Corona-Krise zu als die Bundesregierung.
11.03.2021 12:14
Lesezeit: 1 min

Das IWH-Institut traut der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr eine stärkere Erholung von der Corona-Krise zu als die Bundesregierung. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr um 3,7 Prozent wachsen, wie das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Donnerstag mitteilte. Es rückte damit zwar von seiner Dezember-Prognose von 4,4 Prozent ab. Die Forscher bleiben aber optimistischer als die Bundesregierung, die nur ein Plus von drei Prozent erwartet. Für 2022 erwartet das IWH ein ähnlich hohes Wachstum von 3,6 Prozent. 2020 war die Wirtschaft um 4,9 Prozent eingebrochen.

Zentrales Konjunkturrisiko bleibe das kaum vorhersehbare Pandemiegeschehen. So sei ungewiss, ob die Impfstoffe gegen alle Virusvarianten gut wirksam seien. "Speziell für Deutschland besteht die Gefahr, dass die Anfang März beschlossenen Öffnungsschritte eine dritte Infektionswelle auslösen, auch weil ein systematisches Konzept zum Einsatz von Corona-Schnelltests etwa in Schulen zurzeit noch fehlt", hieß es.

Nach dem Lockdown-bedingten Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im laufenden ersten Quartal dürfte mit dem Fortschreiten der Impfkampagne ein Aufschwung einsetzen. "Für eine rasche Erholung der Nachfrage spricht, dass die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte, auch dank staatlicher Stützungsmaßnahmen, insgesamt stabil geblieben sind", sagte IWH-Vizepräsident Oliver Holtemöller. Die exportorientierte Industrie profitiere zudem weiter von der Erholung der Weltwirtschaft.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt schätzen die Forscher trotz der zweiten Corona-Welle als robust ein - auch weil die Kurzarbeit stabilisiert. Die Verbraucherpreise dürften in diesem wegen des teureren Erdöls, der Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung, der Einführung des bundesweiten Emissionshandels zur CO2-Bepreisung und der Erhöhung des Mindestlohns mit 1,9 Prozent deutlich schneller als in den Jahren zuvor.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin 2026: Droht der nächste Crash oder ein neuer Reifegrad des Marktes?

Wie sich Bitcoin im Jahr 2026 verhalten wird, lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Was sich jedoch belastbar analysieren lässt, sind...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Finanzielle Unabhängigkeit für Führungskräfte: So sichern Sie echte Entscheidungsfreiheit
16.12.2025

Die meisten Führungskräfte träumen davon, unabhängig Entscheidungen treffen und nach eigenen Überzeugungen handeln zu können. In der...

DWN
Finanzen
Finanzen KGHM-Aktie aktuell: Warum der Kupfer-Boom jetzt zur globalen Gefahr wird
16.12.2025

Die Kupferpreise steigen schneller als jede Prognose und die KGHM-Aktie jagt von Rekordhoch zu Rekordhoch. Doch Analysten preisen nun...

DWN
Politik
Politik Deutsche Soldaten für Ukraine? Europäer bieten Schutztruppe an
16.12.2025

Eine Schutztruppe für die Ukraine? Bundeskanzler Merz und europäische Staatschefs haben einen Plan vorgestellt. Doch wie reagieren die...

DWN
Politik
Politik Bundestag Offline: Internet-Ausfall im Bundestag - kein russischer Cyberangriff
16.12.2025

Das Computernetzwerk des Deutschen Bundestags war flächendeckend ausgefallen. Da das Problem ungefähr zeitgleich mit dem Besuch des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rückstand bei Bezahlung: Frauen verdienen weiterhin weniger als Männer
16.12.2025

Hartnäckig hält sich der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Nur ein Teil der Lohnlücke ist erklärbar.

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalwährung: EU-Finanzminister beschließen digitalen Euro
16.12.2025

Der „Digitale Euro“ soll ab 2029 Realität werden: Die Pläne für eine Digitalwährung in der Euro-Zone schreiten voran. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rentenkommission startet: Experten sollen Reform ohne feste Vorgaben prüfen
16.12.2025

Nach langem Hin und Her um das erste Rentenpaket nimmt ein neues Gremium seine Arbeit auf. Die Kommission aus Fachleuten soll Vorschläge...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Impfschäden: Wann haften Hersteller für Gesundheitsfolgen?
16.12.2025

Kopfschmerzen, Fieber oder sogar Hörverlust – treten nach einer Corona-Impfung gesundheitliche Probleme auf, suchen Betroffene häufig...