Deutschland

Vor Corona: Gesundheitsausgaben erstmals über Marke von 400 Milliarden Euro

Die Gesundheitsausgaben in Deutschland haben vor Ausbruch der Corona-Krise erstmals die Marke von 400 Milliarden Euro überschritten.
06.04.2021 10:55
Lesezeit: 1 min

Die Gesundheitsausgaben in Deutschland haben vor Ausbruch der Corona-Krise erstmals die Marke von 400 Milliarden Euro überschritten. Sie wuchsen 2019 um 4,9 Prozent auf 410,8 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das entspricht 4944 Euro je Einwohner. Die 300-Milliar­den-Euro-Grenze war erstmals 2012 überschritten worden, die von 200 Milliarden im Jahr 1998. „Der zeitliche Abstand bis zum Erreichen der jeweils nächsten 100-Milliardenmarke hat sich damit seit 1998 von 14 auf sieben Jahre halbiert“, so die Statistiker.

Für das Corona-Jahr 2020 wird ein weiterer Anstieg der Gesundheitsausgaben auf 425,1 Milliarden Euro geschätzt. Das wären 3,5 Prozent mehr als 2019. Derzeit sei es schwierig, einen „coronaspezifischen Anteil“ zu ermitteln. Zu den wenigen Ausnahmen zählten etwa die knapp 1,6 Milliarden Euro Ausgaben aus der Liqui­ditätsreserve des Gesundheitsfonds, die teilweise durch den Bund erstattet werden. Diese Ausgaben setzen sich im Wesent­lichen aus rund 700 Millionen Euro für Ausgleichszahlungen an die Krankenhäuser für die Bereitstellung von intensivmedizinischen Betten und Beatmungsgeräten, gut 491 Millionen Euro für Schutzmasken sowie knapp 286 Millionen Euro für Tests zusammen - etwa in Gesundheitsämtern, Testzentren oder Reihentests wie in Schlachthöfen. Weitere coronaspezifische Ausgaben von 419 Millionen Euro fielen für Tests an, die im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung durchgeführt wurden. Außerdem gab es 731 Millionen Euro an pandemiebedingten Erstattungen für außerordentliche Aufwendungen in der Pflege.

Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung summierten sich 2019 auf 233,0 Milliarden Euro, ein Plus von 4,9 Prozent. Die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck waren mit 54,8 Milliarden Euro (plus 4,4 Prozent) zweitgrößter Ausgabenträger. Die soziale Pflegeversicherung meldete einen Anstieg von 6,6 Prozent auf 42,1 Milliarden Euro, die private Krankenversicherung von 4,1 Prozent auf 34,6 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Black Friday 2025: So tricksen Händler Kunden weltweit aus
05.11.2025

Die Jagd nach Schnäppchen wird zur Täuschung. Immer mehr Händler erhöhen ihre Preise schon Wochen vor dem Black Friday, um sie später...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rennen um autonomes Fahren: VW baut in China eigene KI-Chips
05.11.2025

Sorgen vor ausbleibenden China-Chiplieferungen und Entwicklungsdruck bei autonomem Fahren plagen die Autoindustrie. Warum VW nun einen...

DWN
Politik
Politik Entlastungskabinett: Regierung berät über Bürokratieabbau
05.11.2025

Bundeskanzler Merz und seine Ministerinnen und Minister beraten in einem sogenannten Entlastungskabinett über Maßnahmen zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Geschäftsklimaindex: Deutsche Autoindustrie schöpft Hoffnung
05.11.2025

Zuletzt hatte es aus der Branche vor allem schlechte Nachrichten gegeben, doch die Erwartungen machen Hoffnung auf eine Wende.

DWN
Politik
Politik Trotz Sanktionen: EU steigert Importe von russischem LNG
05.11.2025

Ein neuer Energiebericht zeigt: Die EU hat im ersten Halbjahr 2025 ihre Importe von russischem Flüssigerdgas (LNG) trotz Sanktionen und...

DWN
Finanzen
Finanzen USA wollen Dollarkurs stärken: Neue Strategie für die globale Wirtschaftsmacht
05.11.2025

Die internationale Rolle des US-Dollars bleibt zentral. Während China die Abhängigkeit verringern will, prüfen die USA Strategien, um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Recruiting Trends: Zeugnisse verlieren bei der Jobsuche an Bedeutung
05.11.2025

Immer mehr Firmen rücken bei der Personalsuche von klassischen Lebensläufen und Abschlüssen ab: Laut einer Stepstone-Befragung wollen 77...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht auf tiefsten Stand seit Juni: Anleger leiden unter Risikoaversion
04.11.2025

Der Bitcoin-Kurs steht unter massivem Druck. Milliardenverluste, Panikverkäufe und makroökonomische Unsicherheiten erschüttern den...