Deutschland

Neues Auftragsplus: Deutsche Elektroindustrie leuchtet in der Krise immer heller

Die deutsche Elektrobranche entwickelt sich immer besser. Den neuesten Statistiken der Branchenvereinigung ZVEI zufolge sind in den ersten beiden Monaten 2021 die Aufträgeseingänge gewachsen.
14.04.2021 16:00
Lesezeit: 2 min

Die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie haben im Februar 2021 zweistellig zulegen können. Insgesamt übertrafen sie ihr Vorjahresniveau um 12,7 Prozent. Aus dem Inland gingen 7,3 Prozent mehr Bestellungen ein als noch zwölf Monate zuvor. Wie der Fachverband ZVEI berichtet, lag das Auftragsplus aus dem Ausland um ganze zehn Prozentpunkte höher (plus 17,4 Prozent). Hier erhöhten sich insbesondere die Bestellungen von Kunden außerhalb des Euroraums kräftig, und zwar um 21,7 Prozent. Die Geschäftspartner aus der Eurozone orderten im Februar 10,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

In den zusammengenommenen ersten beiden Monaten des Jahres nahmen die Auftragseingänge um 7,2 Prozent gegenüber Vorjahr zu. Wiederum stiegen die Auslandsbestellungen (plus 10,4 Prozent) deutlich stärker als die Inlandsorders (plus 3,2 Prozent). Aus dem Euroraum gingen von Januar bis Februar 4,8 Prozent mehr neue Aufträge ein als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Orders aus Drittländern wuchsen hier um 13,7 Prozent.

Die nominalen Erlöse der heimischen Elektrounternehmen beliefen sich im Februar 2021 auf 15,3 Milliarden Euro, womit sie um 1,7 Prozent höher lagen als vor einem Jahr. Der Inlandsumsatz verbesserte sich kaum (plus 0,7 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro), wohingegen der Auslandsumsatz um 2,5 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro zulegen konnte.

Die Geschäfte mit der Eurozone stagnierten im Februar bei drei Milliarden Euro. Die Erlöse mit Kunden aus Drittländern erhöhten sich um 3,9 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. In den ersten beiden Monaten 2021 lag der aggregierte Branchenumsatz mit 29,6 Milliarden Euro noch leicht unter seinem entsprechenden Vorjahreswert (minus 0,7 Prozent).

Hier standen sich um 1,9 Prozent (auf 13,7 Milliarden Euro) rückläufige Inlands- und um 0,3 Prozent knapp höhere Auslandserlöse (von 15,9 Milliarden Euro) gegenüber. Der Umsatz mit Kunden aus dem Euroraum gab zwischen Januar und Februar um zwei Prozent gegenüber Vorjahr auf 5,9 Milliarden Euro nach. Mit Drittländern wurden zehn Milliarden Euro und damit 1,7 Prozent mehr erwirtschaftet.

Zwar hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im März 2021 den nunmehr elften Monat in Folge verbessert. Allerdings fiel der Anstieg gegenüber Februar recht klein aus. Während die aktuelle Lage im März merklich günstiger beurteilt wurde als noch im Vormonat, gaben die allgemeinen Geschäftserwartungen deutlich nach. 47 Prozent der Branchenunternehmen bewerteten ihre gegenwärtige wirtschaftliche Situation im März als gut. Bei 44 Prozent lautete das Urteil „stabil“ und bei neun Prozent „schlecht“.

Was die nächsten sechs Monate anbelangt, so erwarten jetzt 38 Prozent (weiter) anziehende Geschäfte. 53 Prozent gehen von gleichbleibenden und neun Prozent von rückläufigen Aktivitäten aus. Die Exporterwartungen haben im März ebenfalls nur leicht zugelegt. Hier erhöhte sich der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen für die kommenden drei Monate auf plus 26 Zähler ein Prozent-Punkt mehr als im Februar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mindestlohn: Viele Deutsche halten 13,90 Euro für zu niedrig
23.12.2025

13,90 Euro mehr Wertschätzung für Arbeit? Für viele Beschäftigte klingt das eher nach einem politischen Kompromiss als nach einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...

DWN
Politik
Politik Autoindustrie im Umbruch: EU passt Emmissionsziele an und schafft neuen Spielraum für Hersteller
23.12.2025

Die EU lockert ihre Emissionsziele für neue Autos ab 2035 und eröffnet damit neue Spielräume für alternative Antriebskonzepte. Welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hilfsarbeitskraft: Deutschlands unterschätzte Welle zur Rettung bei Fachkräftemangel
23.12.2025

Die Krise im deutschen Mittelstand ist real: Der Fachkräftemangel lähmt das Wachstum. Die strategische Antwort darauf ist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden 2025: Finanzsektor glänzt, Autobauer kürzen massiv
23.12.2025

Während die Autobranche unter Druck steht, feiern Banken und Versicherer Rekordzahlen. Für deutsche Aktionäre bedeutet das ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold und Silber auf Rekordkurs: Edelmetalle profitieren von Zinserwartungen und Geopolitik
23.12.2025

Edelmetalle rücken erneut in den Fokus der Finanzmärkte und markieren ungewöhnliche Preisbewegungen in einem zunehmend unsicheren...

DWN
Politik
Politik Mike Pompeo über China und Russland: Die wahre Bedrohung für den Westen
23.12.2025

Der frühere US-Außenminister Mike Pompeo entwirft ein Bild globaler Machtverschiebungen, in dem Abschreckung und strategische Klarheit...