Deutschland

Kollektive Inflations-Angst droht: Höchste Teuerungsrate seit über einem Jahr

Höhere Kosten für das Tanken und Heizen haben die deutschen Verbraucherpreise im März so stark steigen lassen wie seit über einem Jahr nicht mehr.
15.04.2021 11:14
Aktualisiert: 15.04.2021 11:14
Lesezeit: 1 min

Höhere Kosten für das Tanken und Heizen haben die deutschen Verbraucherpreise im März so stark steigen lassen wie seit über einem Jahr nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag eine Schätzung bestätigte. Im Februar lag die Teuerungsrate noch bei 1,3 Prozent. Die Wirtschaftsweisen gehen davon aus, dass sie im Jahresschnitt auf 2,1 Prozent steigen wird, nachdem sie 2020 noch 0,5 Prozent betragen hatte. Der höhere Ölpreis, die Einführung der CO2-Bepreisung in den Bereichen Verkehr und Wärme sowie das Auslaufen der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung wirken preistreibend.

Die Energiekosten erhöhten sich im März um 4,8 Prozent zum Vorjahresmonat, nachdem sie im Februar noch fast stagniert hatten. „Der Preisauftrieb hat sich damit deutlich verstärkt“, betonten die Statistiker. Heizöl verteuerte sich um 19,4 Prozent, Kraftstoffe um 12,7 Prozent. „Hier wirkte sich neben der zu Jahresbeginn eingeführten CO2-Abgabe auch der Preisrückgang vor einem Jahr auf die Teuerungsraten aus“, hieß es zu diesem sogenannten Basiseffekt. Teurer wurde auch Erdgas (+2,2 Prozent), während die Strompreise nahezu konstant blieben.

Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Tiefer in die Tasche greifen mussten die Verbraucher vor allem bei Obst und Molkereiprodukten: Sie kosteten jeweils 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet die Entwicklung in Europas größter Volkswirtschaft genau, denn sie strebt für die Währungsunion mittelfristig eine Inflation von knapp zwei Prozent an. Die nach europäischen Standards berechnete deutsche Inflationsrate lag im März bei 2,0 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Panorama
Panorama Die spektakulärsten Weihnachtsbäume weltweit: Wenn Tradition zur Show wird
26.12.2025

Lichtermeere, Rekordhöhen und ungewöhnliche Kulissen: Rund um den Globus werden Weihnachtsbäume zu echten Spektakeln. Von italienischen...

DWN
Immobilien
Immobilien The Line: Saudi Arabiens hochgestapelte Megacity quer durch die Wüste
26.12.2025

Eines der wohl ambitioniertesten und innovativsten Infrastrukturprojekte unserer Zeit ist The Line. Die von Saudi-Arabien geplante...

DWN
Finanzen
Finanzen Dotcom-Blase der 1990er: Wie Spekulationen den Markt auf den Kopf stellte
26.12.2025

Die späten 1990er Jahre waren geprägt von einem beispiellosen Börsenboom im Technologiesektor, der als Dotcom-Blase bekannt wurde....

DWN
Politik
Politik Demokratie unter Dauerstress: Der globale Trend zur Autokratie
26.12.2025

2026 könnte zum Wendepunkt werden: Von Washington bis Berlin geraten liberale Demokratien unter Druck. Autokraten gewinnen Einfluss,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prognose: Startet die deutsche Wirtschaft 2026 endlich durch?
25.12.2025

Drei Jahre Flaute, kaum Wachstum – doch 2026 könnte die deutsche Wirtschaft endlich drehen. Prognosen deuten auf leichte Erholung,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Zahlungen per Smartphone steigen sprunghaft an
25.12.2025

Immer mehr Menschen zücken zum Bezahlen das Smartphone. Hinter den allermeisten Transaktionen stecken heute noch Debitkarten. Das könnte...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenpleite: Was passiert mit meinem Geld?
25.12.2025

Es ist eine tiefe Angst vieler Menschen – die eigene Bank, der man sein Erspartes anvertraut hat, geht bankrott. Erfahren Sie hier, wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Stablecoins vs. Digitaler Euro: Wie digitales Geld den globalen Zahlungsverkehr verändert
25.12.2025

Digitale Zahlungsmittel gewinnen zunehmend an Bedeutung und verändern, wie Geld transferiert und gespeichert wird. Stablecoins dringen in...