Finanzen

Keine Zinsangst mehr: Geht der Dax in der laufenden Woche durch die Decke?

Der deutsche Leitindex schleppt sich zwar träge in die neue Woche. Doch gibt es in der neuen Handelswoche vielleicht sogar neue Rekorde. Der Grund dafür ist ganz einfach.
10.05.2021 11:29
Aktualisiert: 10.05.2021 11:29
Lesezeit: 2 min
Keine Zinsangst mehr: Geht der Dax in der laufenden Woche durch die Decke?
Heute Nachmittag erfahren die Anleger, wie die Stimmung unter den Managern in New York ist , einem Schlüsselmarkt in den USA. (Foto: dpa)

Der deutsche Leitindex hat sich zum Wochenstart kaum bewegt und stagniert bei Werten um 15.340 Punkten. Doch stehen in der laufenden Handelswoche möglicherweise neue Rekorde ins Haus. Zu schlagen sind 15.501,84 Punkte, die der Index am 19. April erreicht hat.

Das glauben zumindest einige Börsianer.

Der Grund: Die Angst vor steigenden Zinsen, die noch vor kurzem an den Märkten die Runde gemacht hat, ist wohl erstmal verschwunden. Denn am Freitag sind die US-Arbeitsmarktdaten schlechter als die Erwartungen ausgefallen. Was beim ersten Hinhören unlogisch klingt, hat aber an den Börsen einen klaren und ernsthaften Hintergrund.

Wenn weiterhin viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Job suchen, dann wird die US-Fed nie auf den Gedanken kommen, die Leitzinsen wieder anzuheben, die derzeit zwischen Null und 0,25 Prozent betragen. Und steigenden Zinsen mögen die Anleger überhaupt nicht. Da in dieser Hinsicht aber alles beim Alten bleibt, könnten die Börsianer weitere Investments tätigen und dem Dax erneute Impulse geben – und dies möglicherweise bis zu einem neuen Allzeithoch.

Allerdings machten heute Morgen Nachrichten aus Fernost die Runde, die eher für schlechte Stimmung sorgen könnten. So werden die chinesischen Exportunternehmen wohl in der zweiten Jahreshälfte unter Druck kommen, weil es eine Kombination aus unterschiedlichen Problemen gibt – beispielsweise sind die Preise für Rohstoffe und für Schiffsverladungen stark gestiegen. „Der Druck wird wohl im Juni zu spüren sein“, zitiert das chinesische Portal „People’s Daily“ den Vorsitzenden der Beifa Group, Qiu Zhiming, einem führenden Exporteur von Büroartikeln. Das Unternehmen versorgt fast 200 Länder und kontrolliert 16,5 Prozent der chinesischen Exporte an Kugelschreibern. Das Reich der Mitte produziert pro Jahr 40 Milliarden.

Ansonsten ist der Tag heute nachrichtenarm, wenn es um Konjunkturdaten geht: Lediglich um 15.45 Uhr MEZ wird in den USA der ISM-New York-Index für den April veröffentlicht. Dieses Barometer misst die Geschäfte der Unternehmen in New York, einem Schlüsselmarkt für die US-Wirtschaft. Die Firmen, die hier ansässig sind, tragen mehr als acht Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes bei. Die Volkswirte rechnen mit einem Wert von 48. Bei der letzten Messung im März hat das Niveau bei 37,2 gelegen, folglich ist mit einer Verbesserung der Stimmung zu rechnen.

In Deutschland hingegen hat der Dax nach müdem Start die vergangene Woche fast schon mit einem Paukenschlag beendet. So ist der Leitindex mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 15.400 Punkte aus dem Rennen gegangen. Die Aktie, die am meisten gewann, war adidas, das mit einem Satz von 8,4 Prozent regelrecht durch die Decke ging. Das Papier endete schließlich bei 280,60 Euro, weil der Hersteller im ersten Quartal ein starkes Umsatzwachstum verzeichnet hatte. Danach folgte Delivery Hero, das 3,6 Prozent auf 125,25 Euro verbuchte. Die Nummer drei auf der Liste war Infineon, das 3,6 Prozent auf 32,50 Euro zulegte.

Die Zahl der Verlierer war kleiner als die der Gewinner. Diejenige Aktie, die am meisten verlor, war HeidelbergCement, das mit vier Prozent auf 74,60 Euro den Tag beendet hat. Covestro schloß die Sitzung mit einem Minus von 1,3 Prozent auf 58,02 Euro, während die Deutsche Post mit einem Verlust von einem Prozent auf 51 Euro die Woche abschloss.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Butterpreis im Sturzflug: Milchbauern schlagen Alarm – "wirtschaftliches Desaster"
09.12.2025

Der Butterpreis rutscht auf 99 Cent je 250 Gramm und jubelnde Kunden treffen auf alarmierte Milchbauern. Hinter dem Preisschub steckt der...

DWN
Technologie
Technologie Arbeitsplatz 2030: Wie KI Bürojobs neu definiert
09.12.2025

Roboter übernehmen nicht mehr nur Fließbänder, sondern auch Schreibtische. Die künstliche Intelligenz dringt tief in den Büroalltag...

DWN
Finanzen
Finanzen Halbleiter-Aktien: Wie die ASML-Aktie zur europäischen Macht im Chipsektor wird
08.12.2025

Die US-Großbank Bank of America setzt in Europa auf einen Chipkonzern, der in einem neuen Wachstumszyklus steckt und die Branche unter...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten beschließen schärfere Migrationspolitik
08.12.2025

Die EU zieht die Zügel in der Migrationspolitik an: Abschiebungen sollen leichter, Verteilung verpflichtender werden. Doch neue Regeln zu...

DWN
Politik
Politik Russland tobt nach Interview mit ehemaligen NATO-General Rob Bauer
08.12.2025

Ein explosiver Schlagabtausch zwischen Russland und einem früheren NATO-Spitzenoffizier schürt neue Ängste vor einer Eskalation. Moskau...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission: Vorschläge zum Verbrenner-Aus nächste Woche
08.12.2025

Die EU-Kommission legt am 16.12. neue Vorschläge zum Verbrenner-Aus vor. Nach wachsender Kritik aus Industrie, Politik und Bevölkerung...

DWN
Finanzen
Finanzen Confluent-Aktie auf Höhenflug: IBM will Dateninfrastruktur-Spezialisten Confluent kaufen
08.12.2025

Ein Mega-Deal rückt die Confluent-Aktie schlagartig ins Rampenlicht: IBM bietet Milliarden für den Datenstreaming-Spezialisten Confluent....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDA rechnet 2026 mit rund 693.000 neuen E-Autos
08.12.2025

Deutschlands Autokäufer stehen vor einem elektrischen Wendepunkt: Verbände prognostizieren deutliche Zuwächse bei Elektroautos und...