Finanzen

Anders als die EZB: Ungarn könnte als erstes EU-Land die Zinsen anheben

Ungarns Notenbank wird im Kampf gegen eine steigende Inflation möglicherweise schon im Juni die Zinsen anheben. Das Land gehört nicht zur Währungsunion.
17.05.2021 19:31
Aktualisiert: 17.05.2021 19:31
Lesezeit: 1 min
Anders als die EZB: Ungarn könnte als erstes EU-Land die Zinsen anheben
10.04.2018, Ungarn, Budapest: Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, spricht bei einer Pressekonferenz im Parlamentsgebäude. (Foto: dpa) Foto: Lajos Soos

Ungarns Notenbank wird im Kampf gegen eine steigende Inflation möglicherweise schon im Juni die Zinsen anheben. Es wäre in der Europäischen Union das erste Land, in dem im Zuge einer Erholung von der Corona-Krise Schlüsselsätze erhöht werden. Notenbank-Vizechef Barnabas Virag sagte am Montag vor Journalisten, dass die Geldpolitik ab kommenden Monat mit einer vollständigen Öffnung der Wirtschaft in eine neue Phase eintrete. "Und es ist es wert, die Möglichkeit einer Anhebung des Basissatzes schon im Juni zu prüfen", erläuterte er.

Die Ungarische Nationalbank hat in den vergangenen Jahren ihren Basiszins stufenweise gesenkt, um die Konjunktur zu unterstützen. Aktuell liegt der Satz auf dem Rekordtief von 0,6 Prozent. Notenbankchef György Matolcsy gilt als enger Verbündeter von Ministerpräsident Viktor Orban. Experten rechnen damit, dass Ungarns Wirtschaft im zweiten Quartal prozentual zweistellig wachsen wird. Die Inflationsrate lag im April bei 5,1 Prozent - das ist der höchste Wert seit 2012.

Laut Notenbank-Vize Virag könnte eine Zinsanhebung einer Entscheidung über die laufenden Anleihenkäufe der Währungshüter vorausgehen. Für die Einschätzung der Risiken werde der Inflationsbericht im Juni entscheidend sein. "Wir dürfen die Risiken eines anhaltenden Anstiegs der Inflation nicht unterschätzen", sagte er.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Positive Nachrichten für den XRP ETF: Moon Hash Automatic Income Plan

Analysten prognostizieren einen potenziellen Kurssprung bei XRP, der einen raschen Marktwechsel hin zur intelligenten...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Warum das Edelmetall vor einer historischen Neubewertung steht
15.12.2025

Die Silber-Rallye ist ungebrochen und die Kurse eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Warum trotz neuem Silberpreis-Rekordhoch zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gewinneinbruch bei Autobauern: Deutsche Hersteller besonders unter Druck
15.12.2025

Die weltweite Krise der Autoindustrie macht den deutschen Herstellern stärker zu schaffen als vielen internationalen Wettbewerbern. Eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Vertrauensverlust im Mittelstand: Wirtschaft zweifelt an Merz:
15.12.2025

Das Vertrauen des deutschen Mittelstands in die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt deutlich ab. Laut einer aktuellen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 63.000 Jobs bedroht: Ostdeutsche Chemiebranche drängt auf Rettungsplan
15.12.2025

Die Chemieindustrie in Ostdeutschland steht unter Druck: Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben der Bundesregierung einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bahnhofstoiletten bleiben kostenpflichtig: DB sieht keinen Spielraum
15.12.2025

Kostenlose Toiletten an Bahnhöfen sind in Deutschland selten. Laut Bundesregierung sieht die Deutsche Bahn aus Kostengründen keine...

DWN
Finanzen
Finanzen Barzahlen wird zur Ausnahme: Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
15.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bauern protestieren gegen niedrige Butterpreise bei Lidl
15.12.2025

Mit Traktoren demonstrieren Landwirte in Baden-Württemberg gegen aus ihrer Sicht ruinöse Milch- und Butterpreise. Im Fokus der Kritik...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI revolutioniert Unternehmen: Wie Künstliche Intelligenz Verhandlungen effizienter macht
15.12.2025

Künstliche Intelligenz verändert zunehmend die Arbeitsweise in Unternehmensbereichen, in denen bislang menschliche Erfahrung dominierte....