Deutschland

Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland sinkt weiter deutlich

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland hat den negativen Trend der vergangenen Quartale in den ersten drei Monaten des Jahres bestätigt.
18.05.2021 15:58
Lesezeit: 1 min
Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland sinkt weiter deutlich
Angestellte mit Mundschutzen arbeiten an der Montagelinie im portugiesischen Autowerk von Volkswagen Autoeuropa. (Foto: dpa) Foto: Pedro Fiuza

Auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist die Zahl der Erwerbstätigen zum Jahresbeginn stärker gesunken als in den Jahren zuvor. Grund sind die Auswirkungen der Corona-Krise, obwohl Kurzarbeitende weiterhin als erwerbstätig registriert sind. Im ersten Quartal 2021 hatten 44,4 Millionen Menschen ihren Arbeitsort und -platz in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtete. Zum Vergleich: den bisherigen Allzeit-Höchststand bei den Beschäftigtenzahlen gab es im vierten Quartal 2019 kurz vor Beginn der Pandemie mit 45,32 Millionen Erwerbstätigen.

Das bedeutete einen Rückgang um 707 000 Personen oder 1,6 Prozent zum gleichen Quartal des Vorjahres, das bereits leicht krisengeprägt war. Damit setzte sich der negative Trend aus den beiden Vorquartalen fort, in denen jahresbezogene Rückgänge von jeweils 1,5 Prozent festgestellt wurden.

Drei Viertel des Beschäftigungsrückgangs gingen zu Lasten von Arbeitnehmern, deren Zahl innerhalb eines Jahres um 1,3 Prozent auf 40,5 Millionen sank. Anteilig noch stärker ging die Zahl der Selbstständigen zurück, und zwar um 4,4 Prozent auf 3,9 Millionen.

Der von der Pandemie besonders betroffene Dienstleistungsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe verzeichnete einen besonders großen Rückgang der Beschäftigtenzahlen um 3,9 Prozent. Mehr Beschäftigung gab es hingegen bei den Öffentlichen Dienstleistern, Erziehung und Gesundheit mit einem Plus von 1,5 Prozent.

Bezüglich der geleisteten Arbeitsstunden schreibt das Statistische Bundesamt: „Die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person verringerte sich nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im 1. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,0 % auf 334,2 Stunden. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – also das Produkt aus Erwerbstätigenzahl und geleisteten Stunden je erwerbstätiger Person – sank im gleichen Zeitraum um 5,5 % auf 14,8 Milliarden Stunden. Hier zeigt sich insbesondere der Effekt der Inanspruchnahme von Kurzarbeit seit der zweiten Märzhälfte 2020, der sich zwar nicht in der Zahl der Erwerbstätigen, aber in der Zahl der geleisteten Arbeitsstunden niederschlägt.“

Die gesamte Pressemitteilung des Bundesamts finden Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Marktausblick 2026: Internationale Aktien und Small-Cap-Aktien sind am besten positioniert
06.12.2025

KI treibt Teile der Weltwirtschaft nach vorn, während andere Branchen stolpern. Gleichzeitig locken Staaten mit neuen Ausgabenprogrammen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schiene unter Druck: Expertenrunde soll Bahnverkehr stabilisieren
06.12.2025

Wegen anhaltender Probleme im Zugverkehr arbeitet eine neue Taskforce an kurzfristigen Lösungen für mehr Pünktlichkeit und Stabilität...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Automobilindustrie erholt sich: Nachfrage kehrt zurück
06.12.2025

Die europäischen Neuzulassungen ziehen spürbar an und signalisieren eine langsame, aber stabile Erholung der Automobilindustrie. Doch...

DWN
Technologie
Technologie Bidirektionales Laden in Schweden: E-Autos und Solaranlagen bieten neue Energie für Haushalte
06.12.2025

In Schweden entwickelt sich eine neue Form der dezentralen Energieversorgung, bei der Haushalte Strom selbst erzeugen und intelligent...

DWN
Politik
Politik Benelux-Einigung: Wie ein radikaler Zusammenschluss Europa herausfordern würde
06.12.2025

Mitten in einer Phase wachsender geopolitischer Spannungen nehmen belgische Politiker eine Vision wieder auf, die lange undenkbar schien...

DWN
Politik
Politik Trumps US-Sicherheitsstrategie und die Folgen für Europa
05.12.2025

Donald Trumps neue US-Sicherheitsstrategie rückt Europa ins Zentrum – allerdings als Risiko. Das 33-seitige Papier attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs schließt über 24.000 Punkten: Erholung geht am Freitag weiter
05.12.2025

Der deutsche Aktienmarkt legt zum Wochenschluss spürbar zu und der Dax überschreitet eine wichtige Schwelle. Doch der Blick richtet sich...

DWN
Politik
Politik Putin in Indien: Strategische Unabhängigkeit in der neuen Weltordnung
05.12.2025

Indien empfängt den russischen Präsidenten mit allen protokollarischen Ehren und stellt damit gängige westliche Erwartungen an globale...