Politik

Chefin von US-Gesundheitsbehörde schließt nicht mehr aus, dass das Corona-Virus aus dem Wuhan-Labor stammen könnte

Bröckelt die offizielle Theorie über die Entstehungsgeschichte des Corona-Virus? Diesen Eindruck könnte man bekommen, wenn man sich die aktuellen Diskussionen in den USA anschaut. Bisher wurde die Möglichkeit, dass das Corona-Virus aus dem Wuhan-Labor stammen könnte, als Verschwörungstheorie abgetan und überall zensiert.
20.05.2021 21:48
Aktualisiert: 20.05.2021 21:48
Lesezeit: 2 min

Die Republikaner im „House Intelligence Committee“ („Geheimdienstausschuss des US-Repräsentantenhauses“) sagen, es gebe „signifikante Indizien“ dafür, dass der Corona-Ausbruch auf ein Leck am Wuhan Institute of Virology zurückzuführen sei. Sie fordern die Bundesregierung auf, „mehr Druck auf China auszuüben“, um eine „vollständige, glaubwürdige Untersuchung“ der globalen Pandemie durchzuführen.

Der Abgeordnete Devin Nunes und weitere Abgeordnete führen in einem Brief aus, dass es unglaublich wichtig sei, zu verstehen, wie das Virus entstanden ist, um künftige Pandemien schnell abmildern zu können.

Die internationalen Bemühungen, „die wahre Quelle des Virus zu entdecken, wurden jedoch durch die mangelnde Zusammenarbeit der Volksrepublik China behindert“, so die Abgeordneten. „Dennoch werfen signifikante Indizien ernsthafte Bedenken auf, dass der Corona-Ausbruch durch ein Leck des Wuhan Institute of Virology ausgelöst wurde.“

Die Republikaner weisen auf Chinas „Geschichte von Lecks in Forschungslabors hin, die zu Infektionen führten“. Zudem würden US-Diplomaten seit dem Jahr 2017 davor warnen, dass das Wuhan-Labor nicht sicher sei.

„Um die amerikanischen Bürger vor künftigen Pandemien zu schützen, muss die US-Regierung mehr Druck auf China ausüben, um umfassende, glaubwürdige Untersuchungen der Ursache der Corona-Pandemie zu ermöglichen und die Wahrscheinlichkeit zu prüfen, dass sie auf ein Laborleck zurückzuführen ist. Die US-Regierung muss auch eine vollständige Bilanz aller amerikanischen Kooperationen mit der Coronavirus-Forschung des Wuhan-Labors vorlegen, einschließlich der Unterstützung dieser Projekte durch Mittel der US-Regierung“, so die Abgeordneten. Damit machen die Abgeordneten deutlich, dass sie wissen wollen, welche Organisationen aus den USA mit dem Wuhan Institute of Virology kooperiert haben.

Rochelle Walensky, Direktorin der Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC), sagte am 19. Mai 2021 bei einer Anhörung, dass die Aussagen der Abgeordneten richtig sein könnten. Es sei möglich, dass das Corona-Virus auf ein Laborleck am Wuhan Institute of Virology zurückzuführen ist. Die Labor-Ursprungs-Theorie sei nicht von der Hand zu weisen. „Sicherlich ist ein laborbasierter Ursprung eine Möglichkeit“, so Walensky. Doch die meisten Coronaviren würden „im Allgemeinen tierischen Ursprungs“ sein, zitiert „CNBC“ Walensky.

In der vergangenen Woche veröffentlichten 18 Wissenschaftler ein Dossier auf Webseite des „Science Magazin“, in dem sie ausführten, dass die Theorie „einer versehentlichen Freisetzung aus einem Labor“ denkbar sei. Robert Redfield, der frühere CDC-Direktor, der unter Ex-Präsident Donald Trump an der Reaktion der USA auf die Pandemie gearbeitet hatte, sagte im März 2021, er glaube, das Coronavirus stamme aus dem Wuhan-Labor.

Die WHO hatte im März 2021 in einem Bericht ausgeführt, dass die Labor-Theorie „äußerst unwahrscheinlich“ sei. Jeder, der bisher nur angedeutet hatte, dass das Corona-Virus möglicherweise aus dem Wuhan-Labor stammen könnte, wurde als Verschwörungstheoretiker diffamiert und zensiert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzstabilitätsbericht 2025: Bundesbank warnt vor wachsenden Risiken für Banken
06.11.2025

Insgesamt stehen Deutschlands Banken gut da. Doch es gibt reichlich Risiken. Und bisweilen werden sie unterschätzt, warnt die Bundesbank.

DWN
Politik
Politik Brics-Europa-Symposium: AfD-Politiker reisen nach Russland
06.11.2025

AfD-Abgeordnete reisen zu einer Konferenz nach Russland. Dabei kommt es vielleicht auch zu einem Treffen mit Ex-Präsident Medwedew. Die...

DWN
Panorama
Panorama Uhrmacherhandwerk: Schwarzwälder wollen Kuckucksuhr als Kulturerbe schützen
06.11.2025

Die Kuckucksuhr feiert ihren 175. Geburtstag – doch die Branche steht vor Herausforderungen. Warum Hersteller jetzt auf mehr Schutz und...

DWN
Finanzen
Finanzen Schufa Auskunft: Wie lange darf die Schufa Zahlungsprobleme speichern?
06.11.2025

Der Schufa-Score soll Unternehmen helfen, die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden einzuschätzen. Aber wie lange dürfen die Daten gespeichert...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD schlägt Alarm: Zu wenig Tempo beim Klimaschutz
06.11.2025

Die Industriestaatenorganisation warnt: Die Welt ist nicht auf Kurs, um ihre Klimaziele zu erreichen. Welche Konsequenzen drohen, wenn...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsbau: Regierung reaktiviert Neubauförderung mit 800 Millionen Euro
06.11.2025

Für bestimmte Neubauprojekte gibt es nun wieder Fördergeld. Welche Bedingungen Bauherren erfüllen müssen – und warum viele genehmigte...

DWN
Immobilien
Immobilien Dachausbau: Wie sich das verborgene Potenzial nutzen lässt
06.11.2025

Die Umgestaltung von Dachböden in Wohnräume ist eine der günstigsten Methoden, um neue Wohnfläche zu gewinnen.

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie im Plus: Trotz starker Quartalszahlen und Rekordaufträgen bleiben Risiken
06.11.2025

Rheinmetall überzeugt mit starken Quartalszahlen und rekordhohen Aufträgen – doch Lieferverzögerungen und Investitionen belasten die...