Deutschland

Die Realität beginnt: Lieferengpässe und steigende Kosten dämpfen Aufschwung der deutschen Industrie

Lieferengpässe und steigende Kosten haben den Aufschwung der deutschen Industrie im Mai gedämpft.
01.06.2021 10:19
Lesezeit: 1 min
Die Realität beginnt: Lieferengpässe und steigende Kosten dämpfen Aufschwung der deutschen Industrie
Abgestellte Lastwagen stehen auf der Rastätte Siegerland Ost (A45). (Foto: dpa) Foto: Arnulf Stoffel

Lieferengpässe und steigende Kosten haben den Aufschwung der deutschen Industrie im Mai gedämpft. Der Einkaufsmanagerindex fiel im Vergleich zum Vormonat um 1,8 auf 64,4 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Dienstag zu seiner Umfrage mitteilte. Das Barometer hielt sich aber klar über der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. Die exportabhängige Industrie profitiert derzeit von der steigenden Nachfrage auf ihren beiden wichtigsten Auslandsmärkten USA und China. „Das Wachstumstempo ist zwar im historischen Vergleich immer noch stark, wird aber durch zunehmende Lieferengpässe gebremst“, sagte Markit-Ökonom Phil Smith.

Die Unterbrechungen im Betriebsablauf durch Lieferengpässe haben sich demnach ausgeweitet. „Mittlerweile melden fast vier von fünf Herstellern längere Vorlaufzeiten für ihre Rohmaterialien“, sagte Smith. Eine wachsende Zahl von Unternehmen beklagte negative Folgen für Produktion und Neugeschäft durch die erzwungenen Ausfallzeiten.

Die Engpässe gehen Hand in Hand mit einem weiteren Anstieg des Kostendrucks. 90 Prozent der Hersteller - so viele wie noch nie in der rund 25-jährigen Geschichte der Umfrage - berichteten von gestiegenen Einkaufspreisen. Die Hersteller seien aber wegen der insgesamt starken Nachfrage in der Lage, einen Teil durch eigene Preiserhöhungen an ihre Kunden weiterzugeben.

Auch für die Industrie in der Euro-Zone insgesamt stehen die Weichen auf Aufschwung. Der Einkaufsmanagerindex kletterte um 0,2 auf 63,1 Punkte nach oben und erreichte damit den dritten Monat in Folge einen Rekordwert. „Allerdings verlängerten sich im Mai auch die Lieferzeiten mit einer Rekordrate, was das Produktionswachstum bremste“, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Das habe dazu geführt, dass die Unternehmen die Nachfrage in einem Ausmaß nicht befriedigen konnten, wie es bislang noch nicht vorgekommen sei.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Abwanderung deutscher Arbeitsplätze: Unternehmen verlagern Zehntausende Jobs ins Ausland
20.11.2025

Niedrigere Lohn- und Energiekosten, weniger Bürokratie und attraktivere Wettbewerbsbedingungen: Deutsche Unternehmen haben in den...

DWN
Politik
Politik Russland im Krieg: Journalistin enthüllt seltene Einblicke in die Gesellschaft
20.11.2025

In Zeiten, in denen Russland für viele Beobachter ein verschlossenes Land geworden ist, wagt eine Journalistin den Blick hinter die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie steigt kräftig: Chipgigant begeistert Anleger – Nvidia-Zahlen schlagen Erwartungen
19.11.2025

Die neuesten Nvidia-Zahlen haben die Finanzmärkte erneut aufhorchen lassen. Der Chipriese übertrifft die Erwartungen deutlich und...

DWN
Politik
Politik EU plant Anpassungen an der DSGVO: Mehr Spielraum für KI zu Lasten des Datenschutzes?
19.11.2025

Die Europäische Union plant umfassende Änderungen ihrer Digital- und Datenschutzregeln, um Innovationen im Bereich künstlicher...

DWN
Finanzen
Finanzen Verbraucherumfrage: Debitkarten und Smartphones verdrängen Bargeld in Deutschland
19.11.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass in Deutschland das Bezahlen mit Debitkarte und Smartphone zunehmend das Bargeld verdrängt. Fast die...

DWN
Politik
Politik Russisches Geld soll nach Kiew fließen - trotz Korruptionsskandals: Von der Leyen schreibt Merz & Co.
19.11.2025

Für die Nutzung der russischen Gelder werben insbesondere Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und von der Leyen. Ihr Plan sieht vor, der...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie rutscht ab: Friedenspläne der USA zum Ukraine-Krieg belasten den Rheinmetall-Aktienkurs
19.11.2025

Die Rheinmetall-Aktie gerät nach frischen US-Friedenssignalen erneut in turbulentes Fahrwasser. Analysten bleiben optimistisch, doch die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen im Fokus: Anleger reagieren auf überhitzte KI-Aktien und reduzieren ihre Positionen
19.11.2025

Investoren an den US-Börsen beobachten derzeit starke Bewegungen im KI-Sektor, während große Akteure gleichzeitig ihr Portfolio neu...