Unternehmen

Kaum zu glauben: Berliner Reise-Startup verblüfft die kriselnde Branche mit Verkaufspreis in Milliarden-Höhe

Wohl keine Branche hat so sehr unter der Pandemie gelitten wie die Reise-Wirtschaft. Nie zuvor hat es in der Geschichte einen so großen Umsatzeinbruch gegeben. Doch macht jetzt ein Berliner Reise-Startup mit einer fast unglaublichen Nachricht auf sich aufmerksam.
10.06.2021 12:02
Aktualisiert: 10.06.2021 12:02
Lesezeit: 1 min

Der Reisestopp, den alle Staaten 2020 wegen der Corona-Krise weltweit verhängt haben, geht in die Wirtschaftsgeschichte ein. Die Reisebranche in Deutschland musste einen Umsatzeinbruch um 65 Prozent verkraften. Damit landeten die Unternehmen auf einem Niveau, das sie zuletzt vor dem Mauerfall verzeichnet haben. Weder der die Terror-Attacken vom 11. September noch die globale Finanzkrise von 2009 haben eine so große Zerstörung angerichtet. Diesen Ballast schleppt der Wirtschaftszweig mit sich, egal ob es jetzt wieder einige Reiseerleichterungen gibt.

Doch macht jetzt eine Nachricht am Markt die Runde, die aufhorchen lässt: Das Berliner Reise-Startup „HomeToGo“ wird verkauft und an die Börse gebracht – und zwar für eine Milliarde Euro. Das Interessante: Die Firma hat 2019 gerade einmal einen Umsatz von 73 Millionen Euro erzielt. Der Preis wurde inoffiziell auf mehreren Fachportalen genannt.

Der Käufer ist Lakestar SPAC I, das vom deutschen Startup-Investor Klaus Hommels kontrolliert wird. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, dessen Geschäft die Übernahmen von Firmen ist. Lakestar SPAC I hat in einer offiziellen Erklärung bestätigt, dass es eine Absichtserklärung für den Kauf unterzeichnet hat. Beide Partner zeigen sich sinngemäß in der Erklärung überzeugt, dass HomeToGo ein Reise-Technologie-Unternehmen aus Europa sein wird, dass weltweit einen Wiedererkennungswert haben und der gesamten Branche seinen Stempel aufdrücken wird.

Die Plattform wurde 2014 gegründet und beschäftigt aktuell mehr als 250 Mitarbeiter. Sie betreibt nach eigenen Angaben 23 lokalisierte Apps und Webseiten in Europa, Amerika sowie der Asien-Pazifik-Region. Zu "HomeToGo" gehören mehrere Marken beispielsweise CASAMUNDO, Wimdu und Tripping.com. Auf Anfrage der DWN gab das Unternehmen bis zur Veröffentlichung des Beitrages keine Auskunft.

Ein vergleichsweise kleines Unternehmen aus einer Krisenbranche mit einer zweistelligen Millionen-Euro-Umsatz-Summe im Jahr wird für den stolzen Preis von einer Milliarde Euro gekauft?

Wie geht das?

„Das Unternehmen ist ein Startup, das eher aus dem Immobilienbereich stammt und nicht aus der klassischen Reisebranche, die Reisen organisiert", erklärte ein Experte den DWN. „Es vermitttelt online Ferienwohnungen, die in der Regel nicht den strengen Coronaauflagen in den Zielländern unterliegen. Deshalb ist es für die Kunden attraktiv, diese Wohnungen zu buchen. Grundsätzlich ist das Bedürfnis nach Reisen durch die Krise enorm gewachsen. Und genau diesen Bedarf kann die Plattform decken“, sagte er.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Finanzen
Finanzen Doppelbesteuerung Rente: Ob Sie betroffen sind und was Sie tun können!
25.11.2025

In Deutschland müssen auch Rentner ihre Rente versteuern, weil Renten als Einkünfte gewertet werden, obwohl Arbeitnehmer bereits im...

DWN
Politik
Politik Georgiens Krise: Welche Machtverschiebung Europa jetzt alarmieren sollte
25.11.2025

Ein Land am Schwarzen Meer verliert seine demokratischen Sicherungen, während die Regierung Kritiker verfolgt und neue Allianzen mit...

DWN
Politik
Politik Insa-Umfrage aktuell: AfD bleibt in Sonntagsfrage vor Union
25.11.2025

Die aktuelle Insa-Umfrage zeigt eine AfD auf Rekordkurs - und eine Union, die langsam näher rückt. Gleichzeitig bröckelt das Tabu-Image...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle
25.11.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt weiter auf der Stelle, während Exporte sinken und Verbraucher sparen. Ökonomen hoffen zwar auf eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell weiter auf hohem Niveau: Kurs steigt deutlich über 4.100 Dollar – Blick geht zur Fed
25.11.2025

Der Goldpreis zieht weiter an und überschreitet wieder wichtige Marken. Doch hinter dem jüngsten Sprung stehen mehr als nur kurzfristige...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Großprojekt Suedlink: Baubeginn trotz jahrelanger Debatten
25.11.2025

Nach jahrelangen Diskussionen fällt heute im thüringischen Wasungen der offizielle Startschuss für den Bau der Stromautobahn Suedlink,...

DWN
Politik
Politik Putins Risikooffensive: Warum 2027 zum Wendepunkt für Europa werden kann
25.11.2025

Ein zunehmend risikofreudiger Kreml und eine bröckelnde amerikanische Schutzgarantie treffen auf ein Europa, das gefährlich unvorbereitet...

DWN
Politik
Politik G20 in Afrika: Geschlossenheit trotz US-Abwesenheit – Signal für Frieden und Entwicklung
24.11.2025

Beim ersten G20-Gipfel auf afrikanischem Boden bleibt der Platz der USA demonstrativ leer – doch die übrigen Mitglieder setzen ein...