„Die Ära der Sparsamkeit“ soll beendet werden, so die irische Regierung. Seit dem Platzen der Immobilienblase 2008 hat Irland 31 Milliarden Euro eingespart, fast ein Fünftel der aktuellen Wirtschaftsleistung. Für 2014 sind nochmals 2,5 Milliarden an Einschränkungen geplant. Die angeblich letzte Runde von Sparmaßnahmen trifft die Jungen und Alten dafür nochmal besonders hart.
Irlands „Ära der Sparsamkeit“ begann 2008, als im Land die Immobilienblase platzte und die Banken vor der Insolvenz standen. Die Kosten für die Rettung der Banken zwang Irland sein Haushaltsdefizit auszubauen: Auf dem Höhepunkt im Jahr 2010 betrug es 30,8 Prozent, vergangenes Jahr stand das Haushaltsdefizit bei 7,6 Prozent. Insgesamt umfasste das Rettungspaket 67, Milliarden Euro, den größten Anteil bekamen die Banken (mehr hier). 32 Milliarden Euro Steuergelder flossen in die Bank of Ireland, Permanent TBS und die AIB.
Die nun beschlossene Kürzung des Arbeitslosengeldes für alle unter 25 Jahre trifft genau jene Iren, die an der schlechten wirtschaftlichen Situation des Landes unschuldig sind, warnt Irlands Jugendschutzorganisation. Die Befürchtung ist, dass noch mehr junge Menschen werden das Land verlassen als bisher. 177.000 Junge sind seit 2008 ausgewandert, die Jugendarbeitslosigkeit stieg in der Zeit von 13 Prozent im Jahr 2008 auf fast 29 Prozent in diesem Jahr, berichtet FT.
Die Regierung plant für 2014 weitere Sparmaßnahmen beziehungsweise Steuererhöhungen: Die Steuer für Sparzinsen wird von 33 Prozent auf 41 Prozent angehoben, das Mutterschaftsgeld gekürzt, die Rezeptgebühr wird um einen Euro auf 2,50 Euro angehoben und der staatliche Beerdigungszuschuss in Höhe von 850 Euro für sozial schwache Familien entfällt komplett. Die Luftverkehrssteuer wird abgeschafft und bei Lohnfortzahlungen von kranken Arbeitnehmern gespart.