Finanzen

Powells vorsichtige Worte zur Pandemie bremsen die Euphorie an den Märkten

Lesezeit: 2 min
17.06.2021 11:07  Aktualisiert: 17.06.2021 11:07
Die US-Notenbank hat gestern nur wenig Konkretes erklärt. Entsprechend müde eröffnet heute Morgen die deutsche Börse.
Powells vorsichtige Worte zur Pandemie bremsen die Euphorie an den Märkten
Die Märkte warten auf Philip R. Lane. Er ist der Chefvolkswirt der EZB und spricht heute Nachmittag. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Dax hat bis 11 Uhr MEZ einen Verlust um 0,2 Prozent auf 15.684 Punkte hinnehmen müssen.

Die Anleger bekamen aus den USA keine Impulse: Gestern nach Börsenschluss hat die US-Fed keine wesentlichen Änderungen ihrer bisherigen sehr lockeren Geldpolitik bekannt gegeben. Möglicherweise werden aber einzelne Maßnahmen aber etwas zurückgenommen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Leitzinsen 2023 wieder steigen. Vorher waren nur Leitzinsen mit null Prozent vorgesehen.

"Es ist großartig, zu sehen, wie die Wirtschaft wieder in die Gänge kommt", sagte Jerome Powell, der US-Fed-Präsident. "Und zu sehen, wie die Menschen wieder ihr Leben beginnen.", so Powell. "Doch werden wir Zentralbänker nur sehr vorsichtig damit sein, den endgültigen Sieg über das Virus zu erklären", erklärte er.

Heute Morgen kamen Nachrichten aus China, die die Anleger kaum beeindruckten: Die Investitionen in Immobilien sind in den ersten fünf Monaten weiter gestiegen, wie das Nationale Statistikamt erklärte. Ihre Gesamtvolumina sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,3 Prozent auf fast 850 Milliarden Dollar gestiegen. Zum Vergleich: Bis Ende April wuchsen sie um 21,6 Prozent und bis Ende März um 25,6 Prozent.

Um 14.30 Uhr MEZ steht erneut die EZB im Fokus: So nimmt der Chefvolkswirt der Einrichtung, Philip R. Lane, an einer Diskussion in Barcelona teil. Das Thema: "Nach COVID: Makroökonomische Herausforderungen und Möglichkeiten". Ob es bahnbrechende Neuigkeit gibt, ist allerdings abzuwarten. Denn Lane hat sich gerade in einem Interview mit "Bloomberg TV" die Erwartungen am Finanzmarkt etwas gedämpft, die Euro-Notenbank werde voraussichtlich im September über die Zukunft ihrer billionenschweren Krisen-Anleihenkäufe entscheiden.

In der Vergangenheit hat sich Lane immer sehr zurückgehalten, wenn es um Notprogramm der EZB PEPP ging. "Es ist verfrüht, über das Ende von PEPP zu sprechen", hatte er beispielsweise einmal erklärt.

Darüber hinaus kommen ebenso um 14.30 Uhr MEZ Nachrichten aus den USA. Hier veröffentlichen die Verantwortlichen aktuelle Statistiken über die Erstanträge über die Arbeitslosenhilfe.

Später wird es für Anleger wichtig, die sich für russische Aktien interessieren: Moskau erklärt, wie sich die Industrieproduktion im Mai entwickelt hat. Ebenso gibt es Informationen, auf welchem aktuellen Stand die Preisteuerung ist.

Der Dax hat gestern 0,1 Prozent auf 15.710 Punkte verloren. Diejenige Aktie, die am meisten gewann, war Siemens Energy, das ein Plus von 2,3 Prozent auf 26,24 Euro verzeichnete. Danach folgte die Münchener Rückversicherung, die mit einem Minus von 2,1 Prozent auf 240,80 Euro über die Ziellinie ging. Die Nummer drei war MTU, das 1,9 Prozent auf 215,80 Euro gewann.

Darüber hinaus gab es Verlierer: Die Nummer eins auf der Liste war die Deutsche Bank, die einen Verlust von 2,3 Prozent auf 11,32 Euro verbuchte. Dahinter rangierte BMW, das ein Minus von 1,5 Prozent auf 92,98 Euro verkraften musste. Merck lag mit einem Rückstand von 1,5 Prozent auf 151,45 Euro dahinter.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...