Politik

Wegen Afghanistan-Chaos: Putin entsendet Schützenpanzer nach Tadschikistan

Russland wird seinen Stützpunkt in Tadschikistan mit Schützenpanzern verstärken. Über Tadschikistan könnten aus Afghanistan subversive Elemente nach Zentralasien eindringen.
21.07.2021 12:06
Aktualisiert: 21.07.2021 12:06
Lesezeit: 1 min
Wegen Afghanistan-Chaos: Putin entsendet Schützenpanzer nach Tadschikistan
Durch ein Fernglas beobachtet Wladimir Putin, Präsident von Russland, die Militärübungen, die im Rahmen des größten Militärmanövers des Jahres «Zentr 2019» stattfinden. (Foto: dpa) Foto: Alexei Nikolsky

Russland wird seinen Militär-Stützpunkt in Tadschikistan mit 17 Schützenpanzern verstärken, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch unter Berufung auf das Militär inmitten des Konflikts im benachbarten Afghanistan. Der Stützpunkt werde diesen Monat neue BMP-2-Fahrzeuge erhalten, zitierte Interfax Alexander Lapin, den Kommandeur des Zentralen Militärbezirks Russlands, der „die Kampfkapazitäten“ seiner Einheiten erheblich steigern wird.

Russlands 201. Militärstützpunkt in Tadschikistan ist mit schätzungsweise 7.000 Soldaten einer der bedeutendsten russischen Stützpunkte im Ausland, berichtet „The Diplomat“. Der ehemalige sowjetische Stützpunkt, der eigentlich aus drei Anlagen bestand, blieb nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und während des tadschikischen Bürgerkriegs unter russischer Kontrolle. Moskaus Militärpräsenz in Tadschikistan, die 2014 auslaufen sollte, wurde 2013 bis 2042 verlängert.

Tadschikistan hatte Anfang Juli 2021 20.000 Reservisten für den Schutz seiner Grenze zu Afghanistan mobilisiert, meldet der US-Informationsdienst „Geopolitical Futures“. Das ordnete Präsident Emomali Rachmon an, nachdem in der Nacht zum Montag mehr als 1.000 afghanische Soldaten vor den islamistischen Talibankämpfern in die Ex-Sowjetrepublik geflohen waren. Es war die bisher größte Zahl an Menschen innerhalb eines Tages, die sich in Sicherheit bringen wollten.

Anfang August 2021 wird Russland gemeinsam mit Tadschikistan und Usbekistan ein Militärmanöver abhalten. Aleksandr Lapin, der Kommandant des Zentralen Militärbezirks Russlands, teilte „Radio Free Europe/Radio Liberty“ („RFE/RE“) mit: „Während der Übungen werden wir gemeinsame militärische Bemühungen gegen illegale bewaffnete Formationen, die in das Territorium eines verbündeten Landes eingreifen, verfeinern.“

Die russische Tageszeitung „Nesawissimaja Gaseta“ hatte zuvor berichtet: „Usbekistan, Tadschikistan und Russland bereiten sich auf die Abwehr von Angriffen radikaler Kämpfer vor, die versuchen werden, von Afghanistan aus in benachbarte Länder einzudringen. Bei Militärübungen vom 30. Juli bis zum 10. August werden 200 Einheiten militärischer Ausrüstung zum Einsatz kommen, darunter auch Flugzeuge. Die Situation in Afghanistan verschlechtert sich dermaßen, dass auch in den Nachbarstaaten Instabilität droht. In Kabul wurde auf den Präsidentenpalast geschossen. (...) Experten verstehen das als eine Art Antwort der Taliban auf die gescheiterten Verhandlungen in (Katars Hauptstadt) Doha, wo sich die verschiedenen Seiten nicht auf einen Waffenstillstand und auf die Freilassung gefangener Taliban hatten einigen können.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Positive Nachrichten für den XRP ETF: Moon Hash Automatic Income Plan

Analysten prognostizieren einen potenziellen Kurssprung bei XRP, der einen raschen Marktwechsel hin zur intelligenten...

DWN
Politik
Politik Rentenpaket 2025 beschlossen: Wirtschaft hält es für „unfinanzierbar“ – die zentralen Bausteine
14.12.2025

Das von der Bundesregierung beschlossene Rentenpaket soll am 19. Dezember vom Bundesrat bestätigt werden. Was es genau beinhaltet und...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Warum der Chipriese plötzlich um seinen Ruf kämpfen muss
14.12.2025

Die enormen Kursgewinne von Nvidia haben den Chipkonzern zum Symbol eines Marktes gemacht, der zwischen technologischem Fortschritt und...

DWN
Finanzen
Finanzen Averaging down: Billig, billiger, "verbilligen" – Chance oder Anlegerfalle?
14.12.2025

"Verbilligen" klingt nach Schnäppchen – doch an der Börse ist billig nicht automatisch gut. Viele Vermögensverwalter empfehlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trennungsunterhalt: Wann es einen Unterhaltsanspruch zwischen Ehepartnern gibt
14.12.2025

Kommt es zu einer Trennung in der Ehe, kann unter bestimmten Bedingungen der finanziell schwächer gestellte Ehepartner vom anderen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gasversorgung in Deutschland: Das Für und Wider der Gasspeicherung
14.12.2025

Vor ein paar Jahren liefen wir Gefahr, im Winter zu frieren, denn bei schlechten Witterungsbedingungen einem und hohem Verbrauch bestand...

DWN
Politik
Politik Die entstellte Seele Europas. Wie ein ganzer Kontinent seine Richtung verliert
14.12.2025

Ganze 210 Milliarden Euro stehen auf dem Spiel. Die EU sucht einen Weg, russische Vermögenswerte zu nutzen, Belgien fürchtet Vergeltung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eurowind-Rückzug erschüttert US-Markt: Warum Europa nun wichtiger ist
14.12.2025

Der überraschende Rückzug des dänischen Energieparkentwicklers Eurowind aus den Vereinigten Staaten trifft eine Energiebranche, die...

DWN
Panorama
Panorama Feiertage 2026: Alle Termine, Brückentage und Regeln – wie Sie am besten profitieren
13.12.2025

Die Feiertage 2026 liegen günstig und ermöglichen viele lange Wochenenden. Wer früh plant, kann deshalb Brückentage optimal nutzen....