Norwegens rund 1,2 Billionen Euro schwerer Staatsfonds hat im ersten Halbjahr eine Rendite von 9,4 Prozent erwirtschaftet - warnt aber vor Folgen der Inflation. Der starke Anstieg globaler Aktien, insbesondere der Energie-, Finanz- und Technologiewerte, bescherte dem Fonds zwischen Januar bis Juni 990 Milliarden Kronen (rund 95 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Staatsfonds am Mittwoch mitteilte. Das entspricht etwa 17.000 Euro für jeden Norweger und jede Norwegerin. Der Fonds investiert die Einnahmen des norwegischen Staates aus der Öl- und Gasproduktion in mehr als 9100 Unternehmen weltweit. Fonds-Chef Nicolai Tangen warnte allerdings, dass weltweit steigende Preise noch nie da gewesene Verluste nach sich ziehen könnten. Denn Inflation könnte letztlich zu viel höheren Zinsen führen.
Dies wiederum würde das Portfolio des Fonds meist auf zwei verschiedene Arten treffen, sagte Tangen zu Reuters: Denn sowohl die Anleihen- als auch die Aktienmärkte würden belastet. „Es könnte zu Rückgängen (im Wert des Gesamtportfolios) kommen, wie wir sie noch nie erlebt haben“, sagte Tangen, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Das bisher schlechteste Quartalsergebnis erwirtschaftete der Fonds im ersten Quartal 2020, als die Corona-Pandemie begann: Es gab ein Minus von rund 130 Milliarden Euro.