Das deutsche Leitbarometer hat bis 11 Uhr 1,9 Prozent auf 15.669 Punkte verloren.
Damit reagieren die Börsianer auf die zunehmende Verunsicherung innerhalb der US-Notenbank, wie die Einrichtung die Pandemie bekämpfen soll. Dies geht aus dem Protokoll der letzten Fed-Sitzung vom Juli hervor, das am Vorabend veröffentlicht worden ist. So merkten einige Notenbanker an, die Geldpolitik werde nach wie vor benötigt, um die coronabedingten Schäden auf dem US-Arbeitsmarkt zu beheben. Andere dagegen argumentierten, die Fed könne dazu nur wenig beitragen. Die Anleger befürchten, dass dem Markt Kapital entzogen wird und dass dadurch viele Börsianer auf andere Anlagearten wechseln.
Mögliche Impulse kann man um 14.30 Uhr MEZ erwarten, wenn in den USA wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht werden: So geht es um die Erst- und die Folgeanträge für Arbeitslosenunterstützung, die in der vergangenen Woche zwischen dem 9. und 14. August gestellt worden sind. Die Ökonomen rechnen bei den Erstanträge mit einer Reduzierung um 363.000. Das wären 14.000 weniger als in der Vorwoche. Bei den Folgeanträge sollen die Zahlen bei 2,8 Millionen gelegen haben, prognostizieren die Volkswirte. In der Vorwoche hatte die Zahl noch bei 2,87 Millionen gelegen.
Ebenso gibt es nachmittags Informationen für Anleger, die sich auf russischen Aktien konzentrieren. So wird Moskau den aktuellen Stand der Zentralbankreserven bekannt geben. Die Schätzung liegt derzeit bei rund 600 Milliarden Dollar.
In Deutschland hingegen hatte sich der Dax gestern nur relativ wenig bewegt - und zwar 0,3 Prozent auf 15.966 Punkte gewonnen. Denn die Anleger warteten auf die Veröffentlichung des Fedsitzungsprotokolls. Diejenige Aktie, die am meisten zulegte, war die Deutsche Post, die 2,4 Prozent auf 59,93 Euro an Boden gut machte. Danach folgte Siemens Energy mit einem Gewinn von 2,4 Prozent auf 23,84 Euro. Dahinter wiederum platzierte sich RWE mit einem Plus von 1,9 Prozent auf 32,55 Euro.
Darüber hinaus gab es Verlierer: adidas verlor 1,5 Prozent auf 307 Euro, gefolgt von Daimler (minus 1,3 Prozent auf 71,81 Euro) und VW (minus 0,9 Prozent auf 198,14 Euro).