Deutschland

Materialmangel am Bau bleibt angespannt, "Verwerfungen nach Flutkatastrophe"

Zwar hat sich der Materialmangel auf deutschen Baustellen im August etwas abgeschwächt, nicht jedoch in den von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen. Und auch sonst geben die Forscher keine Entwarnung.
30.08.2021 08:57
Lesezeit: 1 min

Holz, Stahl, Dämmstoffe: Der Materialmangel auf deutschen Baustellen hat sich im August etwas abgeschwächt - nicht jedoch in den von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen. Klagten im Juli insgesamt noch 48,8 Prozent der Unternehmen im Hochbau über Engpässe, so waren es diesmal nur noch 42,2 Prozent, wie aus der am Montag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht. Auch im Tiefbau entspannte sich die Lage etwas. Hier litten noch 31,4 Prozent der Betriebe unter fehlenden Produkten, nach 33,9 Prozent im Vormonat.

"Die Flutkatastrophe im Juli hat aber örtlich neue Verwerfungen ausgelöst", sagte Ifo-Forscher Felix Leiss. "Insbesondere aus Nordrhein-Westfalen gingen im August Meldungen ein, dass die Ereignisse den Materialmangel verschärft haben." Der Anteil der betroffenen Unternehmen liege dort nun "merklich" über dem deutschen Durchschnitt.

Auch sonst geben die Forscher noch keine Entwarnung. "Trotz aller Verbesserungen bleibt die Versorgung insgesamt sehr angespannt", sagte Leiss. "Viele Vorprodukte sind weiterhin knapp und teuer, insbesondere Dämmstoffe und Stahl." Eine gewisse Entspannung gebe es beim Schnittholz. Dennoch seien viele Holzprodukte nur schwer zu bekommen.

"Der Engpass treibt die Baupreise, insbesondere im Hochbau", sagte der Ifo-Experte. Viele Unternehmen berichteten dort von Preissteigerungen. Beinahe jede zweite Firma im Hochbau plane zudem bald weitere Erhöhungen. Auch im Tiefbau sind Preissteigerungen geplant, wenn auch deutlich seltener. "Der Fachkräftemangel bereitet dem Baugewerbe zusätzliche Sorgen" fügte Leiss hinzu. "Aktuell klagt jeder dritte Betrieb über Probleme, geeignetes Personal zu finden."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien EH-55-Förderung kehrt zurück: Was Bauherren ab Dezember beachten müssen
27.11.2025

Ab Mitte Dezember fließt wieder Geld für Neubauten im EH-55-Standard. Die KfW öffnet ein bekanntes Förderfenster – doch nur unter...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neue EU-Regeln: Mehr Bargeld im Supermarkt und besserer Schutz vor Online-Betrug
27.11.2025

Die Europäische Union stellt Zahlungsdienste auf den Prüfstand: Neue EU-Regeln sollen Kunden besser schützen und den Alltag erleichtern....

DWN
Finanzen
Finanzen Wacker Chemie-Aktie steigt: Anlager honorieren Stellenabbau und Sparanstrengungen des Spezialchemiekonzerns
27.11.2025

Wacker Chemie zieht angesichts der anhaltenden Branchenflaute die Reißleine und legt ein Sparpaket auf. Mehr als 1.500 Jobs stehen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verdi und DGB warnen vor AfD-Kurs der Familienunternehmer
27.11.2025

Der Streit um den AfD-Kurs spitzt sich zu. Nun warnen Verdi und der DGB vor einem Rechtsdrift. Unternehmer verweisen auf die historische...

DWN
Finanzen
Finanzen Puma-Aktie hebt ab: Gerüchte treiben Aktienkurs des Sportartikelherstellers nach oben
27.11.2025

Neue Bloomberg-Gerüchte haben die Puma-Aktie am Donnerstag kräftig bewegt, während der Konzern tief in der Krise steckt. Mehrere...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft GfK-Konsumklima: Droht ein schwacher Weihnachtskonsum?
27.11.2025

Viele Händler blicken vor den Feiertagen skeptisch nach vorn. Aktuelle Umfragen zur Kauflaune liefern ein zwiespältiges Bild. Zwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bankenriesen in den USA gefährdet: Cyberangriff auf SitusAMC legt Schwachstellen offen
27.11.2025

Ein gezielter Cyberangriff auf einen zentralen US-Dienstleister zeigt, wie verwundbar selbst die stabilsten Finanzstrukturen sein können....

DWN
Finanzen
Finanzen Droneshield-Aktie profitiert davon aktuell nicht: Europas Armeen setzen auf neue Drohnenabwehr
27.11.2025

Die wachsende Nachfrage nach Abwehrsystemen gegen unbemannte Fluggeräte verschiebt Europas sicherheitspolitische Prioritäten. Dennoch...