--- UPDATE 16:22 Uhr ---
Kursverluste an der Wall Street verstärken den Verkaufsdruck an den europäischen Aktienmärkten. Dax und EuroStoxx50 verlieren jeweils mehr als zwei Prozent auf 15.248 beziehungsweise 4063 Punkte. Der Technologie-Index Nasdaq büßt ähnlich stark ein.
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Nach Gewinnen zum Wochenstart ist der Dax am Dienstagmorgen wieder zurückgefallen. Der deutsche Leitindex baute im frühen Handel seine Verluste aus und stand zuletzt um 0,71 Prozent tiefer bei 15 463,41 Punkten.
Konjunkturdaten wie das aufgehellte GfK-Konsumklima verpufften damit, und auch die Bundestagswahl gilt am Markt als abgehakt. Dagegen nehmen die Sorgen wieder zu: Von Börsianern wurde als Belastungsfaktor die anstehende Eindämmung der lockeren Geldpolitik genannt. Seit einigen Tagen pendelt der Dax in einer Spanne zwischen 15 500 und 15 700 Punkten, nachdem er zu Beginn der vergangenen Woche bis auf fast 15 000 Punkte abgerutscht war.
Auch in den hinteren Börsenreihen ging es am Dienstagmorgen bergab. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte verlor minus 1,21 Prozent auf 34 847,41 Zähler. Ähnlich sah es an den europäischen Börsen aus: Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gab um 1,26 Prozent auf 4112,87 Punkte nach.
Neben den Stimmungsdaten richten sich die Blicke der Anleger auf Reden führender Notenbanker wie Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank, und Jerome Powell, Präsident der US-Notenbank Fed.
Obwohl die Währungshüter die steigende Inflation als vorübergehendes Phänomen betrachten, nimmt aus Sicht von Michael Hewson von CMC Markets doch ihre Besorgnis zu. Er wies am Morgen darauf hin, dass sich Fed-Chef Powell in einer vorab vorbereiteten Bemerkung für einen Auftritt vor dem Bankenausschuss des Senats Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen habe, sollte der Preisauftrieb nachhaltiger sein als gedacht.
Auf Unternehmensseite standen jene Werte unter Druck, die als Gewinner der Corona-Krise gelten. So setzten im Dax Anteile am Laborzulieferer Sartorius als Schlusslicht ihre Talfahrt den dritten Tag in Folge fort und rutschten um fast 3,8 Prozent bergab. Der Kochboxenversender Hellofresh büßte 2,2 Prozent ein und Essenslieferant Delivery Hero 1,5 Prozent. Medizinwerte wie Merck und Qiagen verloren ähnlich stark.
Unter den Verlierern fanden sich auch die Sportartikelhersteller wieder: Adidas und Puma brachten es auf ein Minus von 1,7 beziehungsweise 1,5 Prozent.
Ein angehobenes Umsatzziel von About You für das Jahr lockte hingegen die Anleger in die Aktien des Online-Modehändlers, die um mehr als zweieinhalb Prozent zulegten. Die ebenfalls vorgelegten Eckdaten für das zweite Geschäftsquartal waren zudem laut einem Händler besser als gedacht.
Im Sog der vorabendlich schwächeren Nasdaq verloren Technologiewerte wie Aixtron 4 Prozent. Für Softwareunternehmen wie Nemetschek, Compugroup und Software AG ging es zwischen 2 bis 4 Prozent bergab.
Auch Beiersdorf-Aktien standen nach einer pessimistischen Analystenstimme auf den Verkaufszetteln. Bernstein-Analyst Bruno Monteyne senkte sein Votum auf «Underperform» und verwies auf den Margendruck beim Konsumgüterhersteller, der noch zunehmen dürfte.