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Der Dax kann sich zum Börsenschluss über der 15.000er Marke halten. Er schließt mit 15.156 Punkten (-0,7 Prozent)
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Der Dax ist zum Wochenschluss auf Tauchstation gegangen. Die Furcht vor einer baldigen Straffung der US-Geldpolitik und Konjunktursorgen drückten den deutschen Leitindex erstmals seit viereinhalb Monaten wieder unter die Marke von 15.000 Punkten. In der Spitze rutschte er um 1,8 Prozent auf 14.983 Zähler ab. Der EuroStoxx50 notierte zeitweise 1,6 Prozent schwächer.
"Das positive Börsenbild hat sich den vergangenen Wochen deutlich verschlechtert," sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. So dürfte nicht nur der geldpolitische Geleitschutz der Börsen durch die Notenbanken zeitnah wegfallen. Auch drohe die Wachstumsfantasie nach der Krise wegen der weltweiten Störung der Lieferketten und Rohstoffknappheit im Keim zu ersticken.
US-Notenbankchef Jerome Powell hatte angesichts der erhöhten Inflationsgefahren zuletzt einen strafferen Kurs der Fed signalisiert. Dies bestärkte die Finanzmärkte in der Erwartung, dass die Fed schon bald den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik einleiten und womöglich 2022 die Zinswende vollziehen wird.
Der US-Währung verlieh dies in den vergangenen Tagen ordentlich Rückenwind: Der Dollar-Index steuerte mit einem Wochenplus von 1,1 Prozent auf den größten Wochengewinn seit Juni hin. Der Euro verlor im selben Zeitraum knapp eineinhalb US-Cent auf 1,1574 Dollar.
KORREKTURPOTENTIAL FÜR DEN DOLLAR?
Derzeit komme am Dollar keiner vorbei, urteilte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. "Trotzdem besteht nach der Aufwärtsbewegung der letzten Tage natürlich auch ein gewisses Korrekturpotential, sollten US Konjunkturdaten hinter den Markterwartungen zurückbleiben." Am Nachmittag werden aus Amerika unter anderem die Konsumausgaben und das Verbrauchervertrauen erwartet.
Unter den Einzelwerten trotzten BWM dem Negativtrend und legten 1,8 Prozent zu. Sie waren damit Spitzenreiter im Dax. Der Autobauer hatte am Donnerstag nach Börsenschluss seine Prognose zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben. Höhere Preise für Neu- und Gebrauchtwagen sowie aufgelöste Rückstellungen lassen den Münchner Konzern zuversichtlicher auf das Gesamtjahr blicken.
Auf der Verliererseite zählten die Aktien von Sartorius, Deutsche Bank und Zalando mit Abschlägen zwischen 4,3 und 1,8 Prozent zu den schwächsten Werten.
AO WORLD VERSCHRECKEN ANLEGER MIT AUSBLICK
In London sorgte vor allem AO World für Gesprächsstoff. Der Internet-Elektrogerätehändler rechnet für das Geschäftsjahr 2022 mit einem geringeren Gewinnwachstum und verschreckte damit seine Anleger. Die Aktien rutschen in der Spitze um rund 20 Prozent ab. Das Unternehmen teilte mit, das der Motor für das Umsatzwachstum im ersten Halbjahr sei durch einen Mangel an Auslieferungsfahrern und weltweite Lieferkettenprobleme ins Stottern gekommen.