Die Aussicht, dass die OPEC+ die Ausweitung der Ölförderquoten nicht beschleunigt, treibt den Ölpreis an. Die Nordsee-Sorte Brent steigt um bis zu 2,5 Prozent auf rund 81 Dollar. US-Öl WTI verteuert sich um bis zu 2 Prozent auf rund 78 Dollar je Barrel (159 Liter). In beiden Fällen ist dies der höchste Stand seit dem Jahr 2014.
Opec+-Insidern zufolge hat ein Ministergremium des Kartells empfohlen, dass die Gruppe an ihrer bisherigen Politik festhält und die Ölförderung im November um 400.000 Barrel pro Tag erhöht. Angesichts der hohen Ölpreise forderten Verbraucher zuletzt eine deutlich umfangreichere Ausdehnung der Produktion und billigeres Rohöl.
Das Umfeld ist angespannt: Die Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel ist konjunkturbedingt hoch, das Angebot unter anderem wegen anhaltender Produktionsausfälle im Golf von Mexiko knapp. Außerdem sind Angola und Nigeria seit Monaten nicht in der Lage, ihre Quoten im Rahmen der Opec+ auszuschöpfen.
Die steigenden Ölpreise machen sich auch an den Zapfsäulen bemerkbar: Am Wochenende kostete Super der Sorte E10 erstmals seit 2013 im bundesweiten Tagesdurchschnitt mehr als 1,60 Euro pro Liter.