Politik

Signale der Entspannung im chinesisch-amerikanischen Verhältnis

Im belasteten Verhältnis zwischen den USA und China deutet sich eine gewisse Entspannung an.
07.10.2021 09:38
Aktualisiert: 07.10.2021 09:38
Lesezeit: 1 min
Signale der Entspannung im chinesisch-amerikanischen Verhältnis
2013: Joe Biden (damals Vize-Präsident der USA) mit Chinas Staatspräsident Xi Jinping. (Foto: dpa) Foto: Lintao Zhang / Pool

US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping planen in den kommenden Wochen ein mögliches virtuelles Treffen. Mehrere US-Medien berichteten am Donnerstag (Ortszeit), der nationale Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, und der oberste chinesische Außenpolitiker Yang Jiechi hätten bei ihrem Treffen am Mittwoch in Zürich über ein solches Treffen vor Jahresende gesprochen.

Das Weiße Haus in Washington bestätigte nur, dass es in den Gesprächen eine Einigung gegeben habe, "den Dialog auf sehr hoher Ebene fortzusetzen". Eine Beteiligung auf Führungsebene sei ein wichtiger Teil der amerikanischen Bemühungen im Wettbewerb mit China, sagte Sprecherin Jen Psaki auf Journalistenfragen nach dem geplanten Treffen. "Wir arbeiten noch daran, wie es aussehen wird."

Trotz aller Differenzen bewertete die chinesische Seite die Gespräche von Sullivan und Yang Jiechi positiv. Es habe einen "freimütigen, umfassenden und tief gehenden Austausch" gegeben, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Das Treffen sei als "konstruktiv und förderlich für das gegenseitige Verständnis" beschrieben worden.

Politbüromitglied Yang Jiechi, der in der Machthierarchie noch über Außenminister Wang Yi steht, warnte demnach in dem Gesprächen: "Wenn China und die USA in Konfrontation geraten, werden beide Länder und die Welt ernsthaft leiden." Er rief die USA auch auf, sich nicht in innere Angelegenheiten Chinas einzumischen.

Das virtuelle Treffen wird erwogen, da Xi Jinping wegen der extrem strengen chinesischen Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie nicht zum Gipfel der großen Industrieländer (G20) Ende des Monats in Rom erwartet wird. Somit gäbe es dort keine Möglichkeit für ein erstes persönliches Treffen mit dem neuen US-Präsidenten. Beide Staatsoberhäupter haben auch erst zweimal am Telefon gesprochen.

Die Hoffnung auf eine Entspannung zwischen den im Clinch liegenden Handelspartnern und niedrigere Ölpreise haben den asiatischen Börsen am Donnerstag etwas nach oben geholfen. In Tokio kletterte der Nikkei-Index der 225 führenden Werte um 0,5 Prozent auf 27.678 Punkte. In Hongkong und Südkorea ging es um 2,7 und 1,8 Prozent nach oben. Die Börsen in China blieben feiertagsbedingt weiter geschlossen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Koalitionsprojekte 2025 bis 2028: Wann ist was zu erwarten?
10.04.2025

Die schwarz-rote Koalition hat ehrgeizige Pläne für die kommenden Jahre. In ihrem Koalitionsvertrag wurden zahlreiche Projekte...

DWN
Politik
Politik Altersvorsorgedepot: Kommt die Frühstart-Rente? Zehn Euro pro Monat für jedes Kind geplant
10.04.2025

Die neue Regierung aus Union und SPD plant die Einführung einer Frühstart-Rente ab 2026. Laut Koalitionsvertrag sollen für jedes Kind...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Apple-Aktie: Trumps Zollhammer kostet iPhone-Giganten die globale Marktkrone - kurzzeitig
10.04.2025

Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China entfaltet dramatische Auswirkungen: Apple verlor infolge der von Donald Trump...

DWN
Politik
Politik CSU billigt schwarz-roten Koalitionsvertrag einstimmig
10.04.2025

Die CSU stimmt dem neuen Koalitionsvertrag als erste Partei geschlossen zu – und feiert sich für das Verhandlungstempo. Doch nicht alle...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump-Zölle: EU lässt Gegenmaßnahmen 90 Tage ruhen
10.04.2025

Die EU verzichtet vorerst auf Gegenzölle gegen die USA. Auslöser ist eine 90-tägige Zollpause, die Präsident Trump kurzfristig...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Zwischen Rekordjagd und Rückschlagsgefahr – wie Anleger sich jetzt verhalten sollten
10.04.2025

Nach einem kurzen Rücksetzer bewegt sich der Goldpreis aktuell wieder in Richtung seines Rekordhochs. Die jüngsten Entwicklungen im...

DWN
Panorama
Panorama Mallorca wird teurer - trotzdem Run auf die Insel
10.04.2025

Mallorca, die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen, steht vor einer Rekordsaison. Während Hoteliers und Tourismusbranche sich auf einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Diagnose der deutschen Wirtschaft: Forscher fordern dringende Strukturreformen
10.04.2025

Die deutsche Wirtschaft steht 2025 vor großen Herausforderungen: Geopolitische Spannungen, US-Zölle und ein wachsender Fachkräftemangel...