Der Gouverneur der US-Notenbank Fed, Christopher Waller, teilte am 19. Oktober 2021 mit, dass die US-Anleihekäufe im November 2021 gedrosselt werden sollen. Doch mit der Erhöhung des Leitzinses will die Fed noch warten. Sobald die Fed mit der Drosselung der Anleihekäufe beginnt, dürfte der Goldpreis steigen.
US-Händler preisen eine vollständige Zinserhöhung für die geldpolitische Sitzung der Fed im September nächsten Jahres ein. Aber viele Zentralbanken der Welt, mit Ausnahme der Europäischen Zentralbank, werden voraussichtlich schneller handeln. Nach der Ankündigung der Fed stieg der Goldpreis von 1764,64 Dollar (19. Oktober 2021) auf 1786,65 Dollar (20. Oktober 2021).
„Gold wird derzeit über dem gehandelt, was wir als fairen Wert erachten, und ich glaube, dass diese Prämie auf die Inflationsängste der Marktpreise zurückzuführen ist. Mit dem Beginn der Fed Geldmengennormalisierung glaube ich immer noch, dass Gold im kommenden Jahr einem stärkeren Abwärtsdruck ausgesetzt sein wird“, sagte Howie Lee, ein Ökonom bei Oversea-Chinese Banking Corporation, laut „Yahoo Finance“.
Am Markt wird der aktuell steigende Goldpreis unter anderem mit fallenden Renditen für Staatsanleihen begründet. Die geringere Rendite macht das Edelmetall im Vergleich zu als sicher empfundenen Staatspapieren attraktiver für Anleger.
Im Handel mit Gold ist außerdem die Entwicklung der Verbraucherpreise wieder stärker in den Fokus gerückt. Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank verwies auf jüngste Aussagen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Der warnte vor Lohn-Preis-Spiralen in den Industriestaaten und forderte die Zentralbanken auf, die Inflationsentwicklung „sehr sehr wachsam“ zu verfolgen. Unter Anlegern gilt Gold auch als Absicherung vor einer hohen Inflation.